Tausche Großraumbüro gegen Küchentisch: Einblicke in den Homeoffice-Alltag

Als bekennendes Mitglied der Generation Y ist eine ausgeglichene Work-Life-Balance für mich wichtiges Merkmal einer gesunden Arbeitsatmosphäre. Eine gute Möglichkeit, Job und anstehende Aufgaben im eigenen Haushalt unter einen Hut zu bekommen ist das Homeoffice, also das Arbeiten aus der heimischen Wohlfühl-Zone. Wer dabei vor allem an faule Nachmittage auf der eigenen Couch denkt, irrt. Doch wie sieht so ein Tag in der Blackbox Heimarbeitsplatz aus? Hereinspaziert und platzgenommen, es folgt ein typischer Tag in meiner Weddinger-Workbase.

8:30 Uhr: Zwischen Frühstücksbrettern und Kräutergarten mit Blick auf den Berliner Himmel ist die heimische Workstation aufgebaut. Die Schlabberhose sitzt, der Computer surrt friedlich und das Team ist bereits über die anstehenden Aufgaben informiert. Frei nach dem Motto „Das bisschen Haushalt macht sich von alleine“ sind Waschmaschine und Geschirrspüler bereits beladen, der Arbeitstag kann beginnen.

9:00 Uhr: Gut eine halbe bis dreiviertel Stunde früher als im Mashup-Headquarter in Mitte sind die Mails gelesen, die richtigen Aufgaben können her. Zunächst steht ein Versand auf dem Programm – durch Online-Dienste und Cloud-Speicher auch von hier kein Problem. Und so eine letzte Korrekturschleife in völlig ruhiger Küche ist wirklich nicht zu verachten.

10:40 Uhr: „Wer hat mein Telefon?“ – Ach, richtig: Ich! Fiese Telefon-Mopser und Leitungsbeleger gibt es im Homeoffice nicht. Der Hörer ist mein und wird völlig ohne plappernde Kollegen für eine ausgiebige Telefonie genutzt.

11:29 Uhr: Es klingelt: Der Postbote bringt ein freudig erwartetes Paket und ausnahmsweise läuft er sogar ganz bis in den 4. Stock – gut, dass ich zu Hause bin, um diese Rarität zu erleben! Einzige Kehrseite der Medaille: Auch für göttliche Missionen der Zeugen Jehova ist man im Homeoffice zu erreichen…schnell die Tür wieder zu!

13:00 Uhr: Zwei Stunden konzentrierte Telefonie später: Zeit für die Mittagspause! Bleibt nur noch die Frage: Auf die Couch gelümmelt ein wenig Trash-TV genießen oder doch lieber ein paar Besorgungen machen und unterwegs schlemmen (entgegen der landläufigen Meinung auch im Wedding durchaus möglich)?

14:00 Uhr: Zurück am heimischen Küchentisch erwartet mich ein verpasster Anruf im Büro, den die Kollegen mir ganz einfach per Skype weitergegeben haben. Ein Hoch auf moderne Kommunikationstechnik! Schnell den Rückruf getätigt und das Interview steht! Sogar die Katzen sehen beeindruckt aus.

15:30 Uhr: Das Call Center Beyer schließt. Dank angenehmer Ruhe und mangelnder Ablenkung sind auf einen Schlag drei Telefonien weggewuppt. Mit wohlverdientem Kaffee verlege ich meine Workstation an die frische Luft und verziehe mich für den restlichen Arbeitstag auf den heimischen Balkon.

18:10 Uhr: Nachdem bei leichter Brise und entferntem Kindergebrabbel noch eine Pressemeldung ihren Weg vom Gehirn in den Computer gefunden hat und ein schriftliches Interview vorbereitet ist, lege ich mit gutem Gewissen den Stift nieder. Alle Aufgaben sind geschafft, der Feierabend kann kommen.

Ob man es glaubt oder nicht, Homeoffice ist richtig anstrengend! Ohne Bürotrubel 8-9 Stunden volle Power geben, das macht müde. Und irgendwie freut man sich am Ende des Tages dann umso mehr auf die redselige Chaos-Truppe, die einen am nächsten Tag wieder in alter Frische im Büro erwartet. Durch den zu Hause erarbeiteten Arbeitsvorsprung kann man sich den ein oder anderen Schnack in der Kaffeepause ja guten Gewissens erlauben 🙂

julia

Seit 2012 Teil des Teams, steht Julia neuen Kund:innen und Kolleg:innen beim Start der gemeinsamen Heldenreise zur Seite.

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