Im Content Marketing verhält es sich wie im echten Leben. Man muss sich erst selbst finden, bevor man sein volles Potential entfalten kann. Die einen werden dann Lehrer, Trainer oder Coach, weil sie Spaß daran haben, andere Menschen weiter zu bringen. Andere werden Altenpfleger, Arzt oder Psychotherapeut weil sie gerne Menschen helfen. Und wieder andere gehen zum Fernsehen, Radio oder betreiben ihren eigenen YouTube-Channel, weil sie gerne Leute unterhalten.
Gönn auch deinem Content diese Selbstfindungsphase, damit er sein volles Potential entfalten kann. Frag dich, welcher Content-Typ dein Produkt / Company / Service sein könnte. Ist er eher der Lehrer- oder Helfer-Typ oder doch eher ein Entertainer? Das ist entscheidend für die Wahl und den Aufbau der Story, der Kanäle und Media-Relations, für die Tonalität und – den Content!
Um dir ein bisschen Selbstfindungshilfe zu geben, beschreibe ich dir hier drei Content-Typen, in denen du dein Produkt vielleicht wiederfindest:
Stellen dir einen Comedian auf der Bühne vor. Worüber macht er Witze? Womit unterhält er dich? Wahrscheinlich über tagesaktuelles, politisches und gesellschaftliches Geschehen oder über ein Thema für das er brennt. Der Arzt und Comedian Eckart von Hirschhausen blödelt zum Beispiel über Ärzte, Patienten und das Gesundheitswesen im Allgemeinen. Wenn Eckart von Hirschhausen ein Produkt wäre, dann wäre er vermutlich ein innovatives Peer-to-Peer-Krankenkassensystem oder eben ein Produkt, das eine Alternative zum aktuellen System darstellt. Die Zielgruppe würde sich vermutlich für die Verbesserung der eigenen Versorgung als auch des übergeordneten Systems interessieren. In diesem Beispiel liefert dein Protagonist Informationen rund um das Thema Gesundheitsreform. Das muss nicht immer selbsterstellter Content sein, sondern es könnte z. B. auch einer der zig Talkshow-Ausschnitte auf YouTube sein, welche die Gesundheitsreform in den USA parodieren. Ein prominentes Beispiel für Entertainment Content ist RedBull. Die Marke verleiht nicht nur seinen Konsumenten Flügel, sondern auch seinen Protagonisten, den Action-Sportlern.
Hat dein Produkt ein Helfer-Syndrom? Vielleicht verspürt es den Drang, fürsorgliche Hundehalter mit dem besten Futter für ihren Vierbeiner zu versorgen. Es vertreibt deshalb hochwertiges Futtermittel online und erinnert das Herrchen rechtzeitig, dass bald Nachschub fällig ist. Damit der Vierbeiner auch wirklich gut versorgt ist, gibt es zum Beispiel im Online-Shop Hundeland ein Tool, welches den perfekten Speiseplan samt Zusatzmittelchen für Waldi, Rex und Co. ausspuckt. Dazu fragt es Rasse, Alter, Gewicht, Allergien und weitere Besonderheiten ab. Diese Content-Art nennt sich „Utility Content“, also eine Inhaltsform, die dem Nutzer etwas taugt, indem sie zum Beispiel Recherche-Arbeit abnimmt. Solche Tools dienen als Filterfunktion, um bei hoher Produktvielfalt Überforderung und Frustration entgegenzuwirken. Sie sind aber auch super für die Auffindbarkeit bei Google. Man denke nur an all die Brutto-Netto-Gehaltsrechner im Internet, die wir alle schon mal aufgesucht haben. Dahinter stehen in der Regel Produktanbieter.
Dein Produkt / Service / Company hilft anderen dabei zu wachsen oder ihren Job besser zu machen. Vielleicht nimmt deine Firma den Kunden / Nutzern auch Arbeit ab und unterstützt sie so erfolgreicher, gesünder, schlauer, schneller, besser zu werden. Dann bist du der Lehrer-Typ. In der Fachsprache nennt man das Educational Content. Zu Deutsch: Inhalte, die dem Leser etwas beibringen und ihm Fähigkeiten an die Hand geben.
Es ist gut zu wissen, ob man es mit einem Lehrertypen zu tun hat, denn jetzt fällt die Themen-Auswahl rund um dein Produkt und die Aufbereitung der Inhalte sowie die Formate und deren Tonalität viel leichter. Das gilt nicht nur für das eigene Blog / Magazin, sondern auch für Gastbeiträge bei anderen Blogs und Medien. Jetzt brauchst du noch einen oder mehrere Protagonisten, die als glaubwürdige Experten und Coaches von den Lesern akzeptiert werden. Übrigens: Dieser Blogpost ist Educational Content, denn ich gebe dir Tipps an die Hand und stehe als Protagonist / Experte hinter der Story, die sich rund um Content Marketing dreht. Mehr von mir zum Thema kannst du zum Beispiel hier lesen: Ist Content Marketing das neue Public Relations?
Du denkst jetzt, dass dein Produkt nicht Fisch nicht Fleisch ist? Du erkennst es in mehr als einer der Content-Arten? Super! Dann kannst du deine Content-Strategie auf mehreren Säulen fußen lassen. Wichtig dabei ist nur, dass du die Kernaufgabe des Produktes erkennst und die Prioritäten entsprechend setzt.
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