Mit den richtigen Basics nachhaltig kommunizieren

„If you want to receive, you have to give first!“

Was Gary Vaynerchuck in seiner Keynote auf der Web 2.0 Expo auf den Punkt bringt, lässt sich Eins zu Eins auch auf Public Relations übertragen: Ohne Vorbereitung und Fleiß kann es keine guten Ergebnisse geben. Ohne richtiges Engagement können keine echten und tragfähigen Beziehungen wachsen.

Wer langfristig erfolgreich in und mit der Öffentlichkeit kommunizieren will, braucht neben guten Ideen und Kontakten auch viel Geduld, Ausdauer und vor allem eine gute Strategie. Worauf es insbesondere in der Anfangsphase ankommt, zeigen die folgenden fünf Tipps:

1. PR geht nicht von heute auf morgen

Bevor es richtig losgehen kann, gilt es, sich grundsätzlich über die Ziele der PR-Maßnahmen Gedanken zu machen: Was und vor allem wen will ich mit welchen Inhalten erreichen? Basis einer guten Pressearbeit ist das Setup aus Unternehmensportrait, Gründergeschichte, den wichtigsten Fakten und dem FAQ für das direkte Gespräch mit Journalisten. Das Setup ist die Visitenkarte des Unternehmens und das Herzstück der Pressearbeit. Daher sollte es mit genügend zeitlichem Vorlauf und Bedacht auf möglichst langfristige Nutzung zusammengestellt werden. Zur Pressearbeit gehört auch ein eigener Online-Pressebereich. Essentiell sind Kontaktdaten des Pressesprechers, aktuelle Pressemeldungen und entsprechendes Bildmaterial.

2. Eine Story, passende Medien, individuelle Ansprachen

Jedes Medium hat seine eigene Zielgruppe. Es muss nicht immer eine neue Geschichte individuell auf das Medium zugeschnitten sein. Manchmal reicht es, die Perspektive ein bisschen zu drehen und die Story von einem anderen Blickwinkel aus zu erzählen. Um die Chancen auf Veröffentlichungen zu steigern, hilft ein regelmäßiger Kontakt in die Redaktionen. Im gemeinsamen Austausch mit den Journalisten lässt sich an Themenideen feilen: Welche Themen sind aktuell relevant? Und welche können mittelfristig interessant werden? Können die Redakteure mit passenden Statements, Hintergrundinformationen oder mit Interviews unterstützt werden? In eine breit aufgestellte Intro-Ansprache der relevanten Redaktionen sollte gerade zu Beginn der Pressearbeit investiert werden, um eine gute Grundlage für einen nachhaltigen und erfolgreichen Themenaustausch aufzubauen.

3. Exklusiv und breites Streuen

Während die wichtigsten Zielmedien sorgfältig vorbereitet sein müssen, macht es durchaus Sinn, eine Meldung trotzdem noch an einen großen Verteiler zu geben. Auch regionale Presse sollte unbedingt miteinbezogen werden. Nicht selten ist der Weg über die „Kleinen“ in der Medienwelt ein guter Türöffner zu großer Reichweite. Besonders regionale Tageszeitungen, aber auch Radiosender, haben immer wieder Kapazitäten, um das eine oder andere Thema spontaner aufzunehmen und prominent zu platzieren. Bei Themen mit regionalem Bezug sollte die Meldung eher gezielt im Markt gestreut werden, anstatt sie an überregionale und nationale Redaktionen zu senden.

4. Genügend Vorlaufzeit im Blick

In den Redaktionen herrscht zumeist großer Termindruck. Journalisten sind zwischen Meetings, Recherche und Redaktion oft sehr schwer zu erreichen. Um die Redaktionen zu entlasten, empfiehlt sich eine genaue Recherche der Redaktionspläne. Passende Beiträge können so zeitnah angeboten werden. Besonders Zeitschriften haben lange Vorlaufzeiten. Mindestens sechs Wochen vor Erscheinungsdatum der Ausgabe sollten fertige Themen und Beiträge in den Redaktionen vorliegen, um noch berücksichtigt zu werden. Zu Beginn der Pressearbeit sollten daher alle möglichen Themen und Ideen gesammelt und langfristig zeitlich strukturiert werden. Ein übergeordneter Redaktionsplan gibt den nötigen Überblick und hilft auch aktuell aufkommende Themen sinnvoll und effektiv miteinander zu verbinden.

5. Bild schlägt Text

Bilder spiegeln Emotionen, transportieren Nachrichten und schaffen einen Wiedererkennungswert. Jede Meldung sollte daher mit aussagekräftigem Bildmaterial unterstützt werden. Um unnötig Kosten und Mühen zu vermeiden, sollte bereits zu Beginn der Pressearbeit überlegt werden, welche Bilder für etwaige Meldungen benötigt werden, zum Beispiel Gründer- und Geschäftsführungsportraits, Teamfotos oder eine Galerie über das Portfolio. Mit dieser Investition baut man sich einen Bilderpool auf, der langfristig in verschiedenen Bereichen unterschiedlich eingesetzt werden kann.

Erfolgreiche PR lässt sich nicht einfach nebenbei machen. Wer sich auf schneller und kurzfristiger medialer Aufmerksamkeit ausruht, wird schnell merken, mit wieviel Mühe eine dauerhafte gute Platzierung verbunden ist und dass ein nachhaltiger Kontaktaufbau mit Redaktionen und Journalisten viel Zeit und Geduld verlangt.

Foto: Tim Reckmann CC BY-NC-SA 2.0

Redaktion

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