Egal ob Chia-Pudding, vegane Burger oder Nahrungsergänzungsmittel, Essen ist schon lange nicht mehr nur eine Lebenserhaltungsmaßnahme. Es steht für Genuss, Freude, Gesundheit. Das lässt den Hunger nach guter PR bei Unternehmen der Lebensmittel-Branche groß werden. Mit dem wachsenden Interesse an Lebensmitteln als Lifestyle-Produkte werden aber auch Fragen zum Bio-Etikett und Fair Trade unter den Verbrauchern lauter. Das Thema Ernährung ist vielseitig und erfordert gleichzeitig eine Menge Vertrauen. Das stellt Food-Marken vor die große Aufgabe, Genuss und Effektivität kommunikativ miteinander zu vereinen.
Das Supermarktregal ist voller als voll, angefangen bei Traditionsmarken bis hin zu exotischen Newbies der Food-Szene. Wer soll da noch den Überblick behalten? Und vor allem: Wie soll das eigene Unternehmen auf sich aufmerksam machen? Die gute Nachricht: dafür gibt es ein Erfolgsrezept. Mit Storytelling können Marken ihre Zielgruppen erreichen und begeistern, indem sie spannende Geschichten über sich und die Produkte erzählen. Als Held steht der Konsument im Zentrum der Story und wird vom Unternehmen als Mentor an die Hand genommen, um gemeinsam die Food-Welt zu erfahren und voneinander zu lernen. Auch eine gute Prise Humor und der Bezug aufs aktuelle Tagesgeschehen verschaffen einer Geschichte die nötige Würze, wie der Kekshersteller Oreo während des Stromausfalls beim Super Bowl 2013 bewies. Nachdem es bei dem Sportevent dunkel wurde, postete Oreo den Tweet „Power out? No problem!“ und verlinkte dazu das Bild eines Oreos im Dunkeln mit der Bildaufschrift „You can still dunk in the dark“. Fazit: Sehr kreativ, witzig und in Echtzeit geliefert – das amüsiert das Verbraucherherz auf sympathische Art und bleibt im Kopf.
Das Aussehen zählt viel in der Food-PR. Schließlich sind Geruchs- und Geschmackssinn in der digitalen Welt machtlos. Bei der Vermittlung von Markenbotschaften sind eigene Fotos oder Datenbanken mit Bildern daher unverzichtbar. Unbekannte Lebensmittel und ausgefallene Rezepte mit der Öffentlichkeit teilen? Makroaufnahmen der Produkte dienen als Appetitanreger, die mit dem Publikum auf dem eigenen Blog und Social-Media-Plattformen geteilt werden können. Besonders Instagram und Pinterest eignen sich hervorragend zum Servieren multimedialer Häppchen. Wichtiges wie etwa Wegbeschreibungen zum Lokal und die Menükarte sollte visuell ansprechend aufbereitet werden, um den Hunger nach Informationen zu stillen. Das kann zum Beispiel als Infografik geschehen – auch hier gilt: Bilder eine Geschichte erzählen lassen! Der Instagram-Feed von berlin_soulfood macht es schmackhaft vor.
Quelle: https://www.instagram.com/berlin_soulfood/
Netzwerken ist auch in der Food-PR das A und O. Der Besuch von kulinarischen Events und Messen, wie beispielsweise Die Internationale Grüne Woche oder Die Internationale Süßwarenmesse, ist für Unternehmen der Lebensmittelbranche ein Muss. Hier kann man mit anderen Feinschmeckern in Kontakt treten und sich austauschen. Auf Food-Events lässt es sich nicht nur lecker schlemmen, sondern auch hervorragend netzwerken: der ideale Ort, um sich und seine Vision zu präsentieren und potenzielle Kunden, Influencer sowie andere Foodies auf eine aromatische Reise zu schicken. Das schafft eine gute Basis für die Kommunikation zwischen Bloggern, Autoren, Köchen und Lebensmittelproduzenten. Veranstaltungen und Märkte wie die Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg dienen außerdem der Weiterbildung der eigenen Geschmacksknospen – neue Trends trifft man hier an jeder Ecke. Ein Blick auf die Aktivitäten der Konkurrenz kann auch recht inspirierend sein. Auch online finden Unternehmen die Stories und Themen ihrer Zielgruppen, denn vor allem junge Menschen nutzen Social Media, um Anregungen für das nächste 5-Gänge-Menü zu suchen oder sich auszutauschen.
Bei allem Engagement nicht vergessen: Food ist ein emotionsgeladenes Thema. Nicht umsonst haben sich in den vergangenen Jahren LOHAS-Konsumenten (Lifestyle of Health and Sustainability) etabliert, die Wert legen auf einen bewussten, nachhaltigen und hochwertigen Lebensstil – und das auch im Bereich Ernährung. Mit dem Problembewusstsein steigt die Kritik an fragwürdigen Inhaltsstoffen und Produktionsbedingungen. Soja-Produkte stellen für viele Menschen eine gute, fleischfreie Eiweißquelle dar. Umstritten sind die Produkte aufgrund ihrer Zusammensetzung und der industriellen Produktion oftmals aber dennoch. Experten sollten in solchen Situationen die Kommunikation suchen und bestens darauf vorbereitet sein. Sie können mit Hintergrundinfos und ernährungswissenschaftlichen Fakten zwischen kontrastiven Positionen vermitteln. Durch ein aktives Community-Management kann zudem Kritik frühzeitig erkannt und darauf reagiert werden.
Das Trendthema Food hat enormes Potential für Markenkommunikation Gleichzeitig setzt es aber die Lebensmittelbranche unter Zugzwang: Selten waren Konsumenten kritischer und gleichzeitig bewusster in der Auswahl. Das erfordert klare Konzepte, eine offene Kommunikation zwischen Anbieter und Kunden sowie Kreativität und Humor. Mit der richtigen Markenstory, appetitanregenden Bildern und einem lebendigen Netzwerk erreichen Unternehmen ihre Zielgruppen. Das schafft Vertrauen und sorgt für eine positive Wahrnehmung. Eine gute Portion Humor steckt auch andere Feinschmecker mit der Begeisterung fürs Essen an.
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