Visuelles Storytelling für Anfänger
Ob auf dem Computer oder mit Stift und Zettel – ich kann ungefähr so gut zeichnen:
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Meine Augen-Hand-Koordination ist so harmonisch wie die Freundschaft zwischen Angelina Jolie und Jennifer Aniston. Dennoch ist es mir extrem wichtig, auch visuell möglichst ansprechende und anspruchsvolle Inhalte zu präsentieren, und zu konsumieren. Zum Glück hat das eine mit dem anderen kaum etwas zu tun.
Mit visuellem Storytelling verbinden die meisten Menschen häufig aufwendig aufbereitete Geschichten in Form von Videos, Infografiken oder ganzen Websites. Sprich, alles, was man gerne an die Experten in ihren jeweiligen Metiers abgibt. Doch dabei gibt es so viele Situationen im Arbeitsalltag von Managern, Beratern oder generell Wissensarbeitern, denen durch Bilder oder andere Formen von Visualisierungen viel geholfen wäre: Präsentationen, die uns mit Textwüsten zum Gähnen bringen, Brainstormings, in denen die wirklich coolen Ideen in einem Potpourri an unleserlichen Post-its untergehen, oder Texte, die bereits nach dem ersten Absatz unsere Aufmerksamkeitsspanne überfordern.
Bei all diesen Anlässen wollen wir doch, dass etwas hängen bleibt, dass wir überzeugen und dass ein Bild im Kopf unseres Publikums entsteht. Dann sollten wir es unserem Gegenüber auch möglichst einfach machen, genau jenes Bild vor Augen zu haben. Eigentlich ist das auch gar nicht schwer.
Komplexe Ideen in einfache Bilder packen
Ein Smiley für einen glücklichen Nutzer, eine Glühbirne für eine gute Idee, eine Sonne für schönes Wetter – all diese Symbole kriegt wohl noch jeder auf Papier. Doch wie visualisiert man „digitale Transformation“, „Einführung neuer Prozesse“ oder „Angst“?
Je konkreter das Konzept ist, das wir visualisieren wollen, desto mehr können wir uns daran orientieren, wie es tatsächlich aussieht. Je abstrakter, desto mehr müssen wir auf allgemeine oder kulturspezifische Symbole, Metaphern oder eine Kombination von Icons zurückgreifen.
Bei dem Beispiel „digitale Transformation“ kann man so vorgehen:
- Zuerst zerlegen wir das Konstrukt in die beiden Komponenten „digital“ und „Transformation“
- Dann suchen wir für jeden Begriff jeweils Synonyme, Metaphern oder ähnliche Wortfelder, z.B. Code, online, Internet, etc. und Verwandlung, Veränderung, Kostümwechsel oder auch Schmetterling.
- Ebenfalls für jedes Wort suchen wir passende Icons, wie das @-Zeichen, Computer-Screen, ein Feld aus Einsen und Nullen, etc. und auf der anderen Seite den Schmetterling oder einen Prozess aus „Dreieck“ – „Pfeil“ – „Kreis“ (Dreieck wird zu Kreis) um eine Veränderung zu verbildlichen.
- Zum Schluss haben wir jede Menge Bausteine, das gewünschte Konzept mit einem Bild zu veranschaulichen
Bei dem Beispiel „Angst“ kann man unter anderem nach Bildideen von Dingen suchen, die uns Angst machen, wie ein Monster oder eine Spinne.
Eine Schablone für jedes der 5 Ws
Genauso wie bei guten Texten und Präsentationen ist es auch essentiell für jedes der 5 Ws (Wer/Was, Wo, Wann, Wie, Warum, und hier auch zusätzlich Wie viel) eine visuelle Antwort zu haben. Zum Glück können wir für jede dieser Fragen auf gelernte Schablonen zurückgreifen.
Diese Quellen ersetzen zwei linke Hände
Hat man die Bildideen, löst es bei dem ein oder anderen trotzdem noch nicht das Problem, diese auch zu (digitalem) Papier zu bringen. Zum Glück gibt es dafür mehr als genügend Ressourcen. Neben Stock-Foto-Seiten findet man zum Beispiel Millionen unterschiedlicher Icons auf https://thenounproject.com/
Seit Kurzem hat auch Google mit Autodraw (https://www.autodraw.com/) ein Tool zur Verfügung gestellt, das mit der Art und Weise, wie es funktioniert, gleichzeitig das Problem als auch die Lösung demonstriert.
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Ansonsten heißt es wie bei jeder neuen Sprache, die man lernt: Üben, üben, üben.
Beitragsbild: Flickr https://www.flickr.com/photos/dacotahsgirl/ CC BY-NC-ND 2.0
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12. November 2024