Backstage

3 Wege, wie wir mit Storytelling unsere Unternehmenskultur pflegen

Wie ein Unternehmen tatsächlich tickt, verraten nicht eine fancy Homepage, lockere Teambilder oder mitreißende Image-Kampagnen. Geschichten, die wir uns intern erzählen, sind die stärksten Indikatoren, in welcher Unternehmenskultur wir arbeiten, wie wir miteinander umgehen und ob unser Arbeitsumfeld tatsächlich gesund ist. Diese Geschichten sind gefüllt mit Werten und Handlungen, die sich tagtäglich zwischen uns, in den Hierarchien und auch nach außen zu den Kunden abspielen.

Die Entwicklung einer wirklich nachhaltigen Kultur, die jedes Teammitglied gleichermaßen abholt und motiviert, an einer gemeinsamen Vision mitzuarbeiten, ist einfacher gesagt als getan. Jeder, der schon in größeren Teams bzw. Unternehmen gearbeitet hat, weiß, wovon ich spreche. Unterschiedlichste Persönlichkeiten mit ganz individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Zielen treffen aufeinander. In vielen traditionell gewachsenen Unternehmen wird die interne Kultur eher als oberste Management-Aufgabe verstanden, die top-down gelenkt wird. Einbezug der kompletten Mannschaft meistens Fehlanzeige. Doch sind es gerade die internen, echten Geschichten, die den Spirit des Unternehmens ausmachen: zum Beispiel Senior-Berater, die sich vom Trainee zum Storytelling-Hero gemausert haben oder neugierige Quereinsteiger, die mit frischen Blick nochmal ganz andere Perspektiven und Ideen in unseren Alltag geben.

Mithilfe von Geschichten pflegen wir bei Mashup Communications unsere Unternehmenskultur und entdecken häufig noch ganz neue Seiten an der selbigen. Drei Storytelling-Formate, die jedes Unternehmen ganz einfach einsetzen kann, möchte ich euch genauer vorstellen.

Wochenmeetings zum Mitfiebern

Vom echten Zeitfresser mit Kaugummi-Charakter hat sich unser wöchentliches Zusammenkommen zu einer kurzweiligen Runde mit vielen Learnings, spannenden Anekdoten und einem großen Ideenpool gemausert. Warum? Früher sind wir alphabetisch alle Kunden, Projekte und wichtigen Aufgaben durchgegangen. Spätestens ab dem Buchstaben G bin ich gedanklich abgeschweift und hörte nur noch mit halbem Ohr hin, um ja nicht meinen Einsatz zu verpassen, wenn einer meiner Kunden an der Reihe war. Klar, hatte ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen und war relativ erleichtert, dass es nicht nur mir so ging. Also musste eine Veränderung her.

Weg vom Fokus auf die einzelnen Kunden, lassen nun die jeweiligen Teams die vergangene Woche aus ihrer Sicht Revue passieren: Von persönlichen Erfolgen über Challenges, Anekdoten und Learnings bis zu Vorfreuden und dem Dank, ist für jedes andere Ohr mindestens etwas Unterhaltsames, aber auch Wissenswertes dabei. Wir teilen aber nicht nur die aalglatten Siegergeschichten. Ganz im Gegenteil! Es geht um echte, auch manchmal dunkle oder schwache Momente in unserem Arbeitsalltag. Wie gehen zum Beispiel andere Teams mit hohen Erwartungshaltungen ihrer Kunden, kritischen Fragen aus den Redaktionen oder vermeintlich schwierig zu platzierenden Themen um? Allein beim Zuhören fiebern wir in Gedanken bei den Telefonpitches mit, freuen uns mit den anderen über eine gelungene Veröffentlichung oder ein vielversprechendes Interview.

Auch das offene Teilen von Zweifeln, Kämpfen und auch mal Scheitern spiegelt nicht nur Vertrauen in die Gruppe, sondern lässt die Verbundenheit mit der Agentur und das Selbstvertrauen eines jeden Einzelnen wachsen, da jeder von uns mal solche Momente hat.

Ein Brandbook als Kompass

Mit dem neu gewonnenen Schwung aus dem Meeting stand plötzlich ein weiteres Projekt auf der Agenda: das Brandbook als unser ganz persönlicher Kompass und um neuen Kollegen den Einstieg in unsere Gemeinschaft zu erleichtern. Denn jedes Unternehmen hat seinen ganz eigenen Rhythmus, Spielregeln und Visionen. Gemeinsam haben wir in uns hineingehört, was uns bewegt, was uns wichtig ist und was wir uns wünschen. Daraus entstanden ist nicht nur ein Guide mit den wichtigsten To Do’s und Tricks für neue Praktis, Trainees oder Berater, sondern auch ein kleines Manifest unserer gemeinsamen Werte und Bedürfnisse, das in Wort und Illustration unsere Handschrift trägt.

So erfährt jeder neue und alte Mitarbeitern in unserem Brandbook zum Beispiel, warum und wie unsere Firma überhaupt gegründet wurde. Unsere Unternehmenswerte werden nicht nur als Buzzwords präsentiert, sondern mit echten Anekdoten einzelner Mitarbeiter, welche Beispielsituationen für die jeweiligen Werte erzählen. Neben konkreten Rollenbeschreibungen einzelner Positionen bei uns gibt es vorbeugende Konflikt- und Zeitmanagement-Tipps und inspirierende Kreativitätstechniken. Genauso zeigen Gesundheits- und Ernährungsratgeber aber auch, was uns im Agenturleben noch wichtig ist: unsere Gesundheit. Damit das Brandbook nicht nach dem ersten Lesen in der Schublade verschwindet ist es mit einem Achtsamkeits- und Terminkalender kombiniert.

Mit Rollenverständnis Barrieren abbauen

Der Protagonist (Quelle: 16personalities.com)

Seien wir mal ehrlich – in einem Team zu arbeiten, ist schön, aber auch gleichzeitig manchmal sehr anstrengend. Von der Adrenalinkanone, über den Hochsensiblen bis zum introvertierten Freidenker sind die unterschiedlichsten Persönlichkeiten in einem Team vertreten. Und anders als damals im Sportunterricht kann man sich die Mitglieder seiner ganz eigenen kleinen Mannschaft oft nicht aussuchen, sondern muss gemeinsam einen Weg finden, alle Stärken zu bündeln, sich dabei zu ergänzen und vor allem an einem Strang zu ziehen. Gegenseitiges Verständnis ist also das Zauberwort – Voraussetzung ist aber erst einmal zu wissen, welche Rolle wir in unserem Team eigentlich einnehmen.

Mit Hilfe eines Myer-Briggs-Persönlichkeitstests haben wir uns auf die innere Spurensuche begeben und teilweise ganz erstaunliche Dinge über uns selbst herausgefunden. Als eher introvertierte Zeitgenossin hätte ich zum Beispiel nie gedacht, als ENFJ-Typ, oder auch Protagonist, tatsächlich das notwendige Charisma zu besitzen, mein Team federführend zu inspirieren und quasi der Anführer in neue Abenteuer zu sein. Im Umkehrschluss lernte ich aber auch wichtige Dinge über die anderen Mitglieder meines kleinen Teams: Mit einem Schlag wurden nicht nur bestimmte Arbeitsweisen und Reaktionen auf einmal klar, sondern auch die ganz individuellen Bedürfnisse eines jeden, die die Chemie unseres Teams ausmachen.

Und genau darum geht es:

Die Kultur eines Unternehmens ist keine Einbahnstraße. Mit all ihren Werten, Idealen und internen Geschichten ist sie der Leim, der die Teammitglieder – egal ob Praktikant oder CEO – zusammenhält und das ganze Unternehmen wachsen lässt. Allein mit Storytelling können viele Bereiche der internen Kommunikation spannend und für jeden greifbar aufgearbeitet werden: Von kleineren Highlights aus den Teams bis hin zu echten Heldenreisen sind Geschichten in der Lage, trockenes Informationen, die auf den ersten Blick nicht für jeden relevant erscheinen, mit Emotionen erlebbar zu machen und dem eigentlichen Inhalt einen tieferen, nachhaltigen Sinn zu geben.

Trägt man zum Beispiel alle Geschichten aus unserem Team zusammen, ergibt sich unter dem Strich eine gemeinsame Botschaft: Wir nehmen die Herausforderungen an und wachsen an ihnen, mit Mut, Vertrauen, Teamgeist und jeder Menge Spaß im Gepäck, der uns Extraschleifen mit einem Augenzwinkern nehmen lässt.

Redaktion

Unser Redaktionsteam nimmt uns mit auf eine Erkundungsreise durch die Welt des Brand Storytelling und durch unseren Agenturalltag. Es appelliert an unsere Vorstellungskraft und verzaubert uns mit Zukunftsmusik. Zudem macht es sich stark für faire Themen mit Haltung.

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