Las Vegas, Berlin oder Barcelona – Hauptsache up-to-date! Die CES in den USA, die Grüne Woche in der deutschen Hauptstadt oder der Mobile World Congress in Katalonien gehören zu den besucherreichsten Messen und Konferenzen weltweit. Unternehmensvertreter, Branchenexperten und interessierte Besucher pilgern zu Vertreter in die großen Messehallen. Ihr Weg führt sie an den kulinarischen bis technisch-innovativen Ständen vorbei. Halt, Stopp – Vorbei? Genau, vorbei.
Wenn Unternehmen sich für die Teilnahme an einer Messe oder Konferenz entscheiden, ist die Hoffnung nach guter Presse und möglichst vielen zahlungskräftigen Business-Kontakten groß. Die Messe ist ein idealer Ort, um dieses Ziel auch zu erreichen. Speziell Journalisten lassen sich vorab für ein Treffen mit den CEOs oder anderen Offiziellen begeistern. Allein eine telefonische Zusage oder eine E-Mail-Bestätigung ist bei der Vielzahl an Einflüssen des großen Trubels, sind keine Garantie für ein Interview. Ähnlich ergeht es den potenziellen, zahlenden Neukunden. Das Meer aus Unternehmensbannern und Sales-Experten-Teams überfordert viele Teilnehmer: Unternehmen müssen sich also etwas Besonderes einfallen lassen, um ihre Zielgruppe und dementsprechend auch ihre Ziele zu erreichen. Denn nichts ist ärgerlicher als ein teurer Messeauftritt ohne nennenswerten Output. Ein Gimmick im Goodie Bag ist sicherlich ein guter Weg, die Besucher zu erreichen. Die Kür jedoch ist: Der Messestand.
Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und künstliche Intelligenz (KI) gehören mittlerweile zu jeder Messe dazu, wie der Brezel-Stand in den Durchgangshallen. Kaum hat ein Besucher eine VR-Brille auf dem Kopf, ein Tablet in der Hand oder unterhält sich mit einem kleinen Roboter, finden sich zahlreiche weitere Interessierte am Messestand ein. Eigentlich sind diese „Innovationen“ seit Jahren omnipräsent, ziehen aber einfach (fast) immer und das wohl auch in Zukunft. Diesen Trend mitzugehen ist der einfache Weg. Von der virtuellen, interaktiven Unternehmenspräsentation über das Erzählen einer Geschichte eines Nutzers ergeben sich im Bereich Virtual Reality einfache Möglichkeiten, diese umzusetzen. Einfache VR-Brillen, in denen man 360°-Präsentationen hautnah miterleben kann, sind günstig in der Anschaffung. Auch geeignete 360°-Kameras gibt es mittlerweile für erschwingliche Preise.
Ein Lolli, eine Tüte Gummibären oder ein Stück Traubenzucker – Messeaussteller geizen – insofern sie nicht den neuesten Stabmixer oder Kaffeevollautomaten im Gepäck haben – oftmals mit mitnehmbaren „Schmakazien“. Liebe geht sprichwörtlich durch den Magen und warum nicht einmal den Besucher nebst dem eigenen Produkt auch geschmacklich überzeugen? Der Kaugummi mit Ingwer-Geschmack, feurig-scharfe Chili-Schokoladen-Täfelchen oder süße Zuckerwatte: mit diesen auffallenden, kleinen Delikatessen können sich Unternehmen schmackhaft den Besuchern präsentieren. Die Königsdisziplin allerdings: Das Buffet. Es muss kein Exquisit-Buffet sein, aber eine kleine Auswahl an Leckerbissen ist für Messebesucher mit Sicherheit ein Grund mehr, länger am Stand zu bleiben. Dadurch lässt sich der übliche Small Talk verlängern und der persönliche Austausch fördert die Bindung mit potenziellen Neukunden und Business-Partnern. Ach ja und machen wir uns nichts vor: Sekt und Bier zieht immer. Wirklich immer.
Aufmerksamkeit auf der Messe ohne penetrantes Ansprechen der Messebesucher? Dann muss ein Eyecatcher her! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Bällebad, wie es viele aus dem berühmten schwedischen Möbelhaus kennen? Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich die ersten „Badefreunde“ einen Sprung in den Bällepool gönnen. Die Idee lässt sich zudem weiter ausführen, ein Beispiel: Ein Gewinnspiel bei dem ein goldener Ball in möglichst schneller Zeit gefunden werden muss. Der Spielraum für solche Aktionen ist jedoch unendlich groß. Sportliche Aktionen wie Basketball-Werfen, die berühmte Dosenpyramide oder eine Dart-Anlage sind ebenfalls gute Möglichkeiten, um das Interesse der Besucher zu wecken und ins Gespräch zu kommen.
Die Beleuchtung ist die größte Challenge für Unternehmen. Messehallen sind meist sehr gut ausgeleuchtet. Dadurch fällt es schwer mit Lichtakzenten Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ein Lichtstrahl auf das Unternehmenslogo, gut ausgeleuchtete Produkte und ein Werbeprojektor, der die Unternehmensbotschaft auf den Boden oder an eine Wand strahlt – Sollten diese drei Inspirationen von Unternehmen wahrgenommen werden, führt für wachsame Besucher kein Weg am Messestand vorbei.
In Vorbereitung auf eine Messe empfiehlt es sich auch zu überlegen, wie Geschichten des Unternehmens am besten erzählt werden. Der derzeit gebräuchlichste Weg: Videos. Geschichten von Nutzern und Geschichten von Mitarbeitern sind diesbezüglich gute Möglichkeiten. Je nachdem ob die Veranstaltung zur Kundengewinnung dienen oder fachlicher Nachwuchs geworben werden soll – kurze 1,5-minütige Video-Snippets fesseln Vorbeischauende. Dazu gehören natürlich auch die passenden Geschichtenerzähler. Storytelling auf Messen anzuwenden ist dabei der ideale Weg, um Besucher nicht nur kurz mit den wesentlichsten Informationen abzufertigen, sondern diese auch in den Bann zu ziehen. Dabei muss vorab evaluiert werden, welche Mitarbeiter aus dem Unternehmen selbiges kompetent aber auch rhetorisch ansprechend darstellen können. Auch ein Besuch des CEO inklusive ausführlicher Fragestunde ist sehr zu empfehlen und lockt neben potenziellen Kunden auch interessierte Journalisten an.
Wichtig auf Messen ist vor allem, sich authentisch zu präsentieren. Der erste Eindruck des Unternehmens ist entscheidend. Sobald sich Besucher anfangen zu interessieren, sollte Wert darauf gelegt werden, diese auch zu begeistern. So gut der Messestand auch ausgestattet und optimiert wurde, vieles hängt von den Mitarbeitern am Stand ab.
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