Backstage

Superpower gesucht: Wie ich mich meinen Dämonen im PR-Alltag stelle

Wenn Geburtstage anstehen, werde ich immer leicht nostalgisch, blicke auf Vergangenes zurück und was ich erreicht habe. Ich schmiede Pläne für das kommende Jahr und setze einen inneren Zehn-Punkte-Plan auf, der auch schon mal nur sieben oder vier Punkte beinhalten kann. Nach drei Jahren bei Mashup Communications wird es Zeit, einen Schulterblick zu wagen und mit Stolz zu sagen, was ich hier alles erreicht habe. Ich bin durch Hochs und Tiefs gegangen. Vor allem die Tiefpunkte haben mir gezeigt, dass ich nicht immer perfekt bin und auch meine Schwächen mich ausmachen. Als ungeschliffener Rohdiamant habe ich vor drei Jahren angefangen, in meiner Zeit bei Mashup habe ich an mir gefeilt und poliert. Hier kommen die Herausforderungen, die mich auf meiner Reise begleitet haben.

Neo wollte anfangs auch nicht in die Matrix

Wenn ich von meinem Beruf als PR-Beraterin als Traumjob spreche, war das nicht von Anfang an so. Die Entscheidung, nicht nur eine fleißige Arbeitsbiene zu sein, sondern meine Stärken und auch Schwächen offen zu kommunizieren, halfen mir in erster Linie auch dabei, persönlich mehr über mich herauszufinden.

Ich bin kein extrovertierter Typ, oft unsicher, wenn ich im Mittelpunkt stehe, ich bin keine Maschine, die vor Kreativität sprudelt, ich spreche nicht gern vor Publikum und muss oft über Umwege herausfinden, wie ich mit Stress und Druck umgehe. Ich habe Angst vor Neuem, wäge viel zu lange und viel zu oft ab, ob das was ich tue, richtig ist.

Auf der anderen Seite liebe ich die Teamarbeit, helfe gerne, wo Not am Mann ist, motiviere gerne Menschen und mag es sie zu fördern und zu fordern. Ich schreibe für mein Leben gerne, begeistere mich für alles und jeden und kann auch in stressigen Situation gelassen bleiben. Wie also kann ich meine Dämonen bekämpfen und gleichzeitig glücklich in meinem Beruf sein?

Frodo hat’s auch zum Schicksalsberg geschafft

Vor ca. einem Jahr hatte ich ein schlimmes Motivationstief. Zu dem Zeitpunkt knirschte es im Getriebe mit Kunden. Das lag zum einen daran, dass ich mit meiner Arbeit nur wenig Erfolge in Form von Veröffentlichungen vorweisen konnte. Zudem hatte ich das Gefühl, sehr viel Energie in meine Arbeit zu stecken und dafür nichts zu bekommen. Ich kam an einem Punkt an, an dem ich an mir persönlich zweifelte. Ich hielt mir nur noch mein Versagen vor Augen. Meine Reserven waren aufgebraucht und mein PR-Mojo hatte das Weite gesucht. Was nun?

In einer langen und persönlichen Mail an Nora legte ich die Karten auf den Tisch und bei einem sehr schönen Lunch fragte mich Nora, warum ich meine Stärken vernachlässige. „Du liebst es zu schreiben – warum bist du nicht diejenige in deinem Team, die die Texte verfasst? Du möchtest mehr Zeit in die Ausbildung deiner Trainees stecken, dann stelle die Arbeit im Team für internationale PR zurück. Was hindert dich daran?“

Es gibt immer mal wieder Tiefpunkte im Arbeitsalltag und wir neigen leicht dazu, an dieser Stelle nur das Negative zu sehen. Wichtig hier ist, sich immer wieder die persönlichen Vorlieben und Stärken – die eigene Superpower – vor Augen zu führen und einen Weg zu finden, diese bei der Arbeit einzusetzen.

Meine Offenheit Nora gegenüber zeigte mir, dass mir bestimmte Projekte bei Mashup gar nicht lagen, wie z.B. die Arbeit im Team International. Dem gegenüber stand meine Liebe zum Texte Schreiben und mein großes Interesse für den HR-Bereich. Also schuf ich mir Freiraum für die Dinge, die ich wirklich konnte und die mir Spaß bereiteten. Mein PR-Mojo fand mich wieder.

Dem inneren Darth Vader zuhören, aber keine Chance lassen

Heute, nach über drei Jahren bei Mashup bin ich Teamleiterin, Ausbilderin und Senior-Beraterin. Ich bilde einen Trainee zum PR-Berater aus und habe jederzeit ein offenes Ohr für meine Kollegen und Kunden. Ich organisiere unseren Arbeitsalltag und habe im Team das Wort „Problem“ durch „Herausforderung“ ersetzt.

Ängste habe ich nach wie vor. Ich frage mich noch heute, ob das alles so richtig ist, was und wie ich es mache. Mit dem Blick zurück auf die vergangenen drei Jahre, stelle ich fest, dass ich meine Ängste nicht immer in Stärken umwandeln muss. Ich kann aus meinen Stärken eine Superpower machen. Meine Sicht auf die Dinge hat sich geändert. Auch wenn es nur für kurze Zeit war, habe ich sogar Workshops und Seminare gegeben und vor Publikum gesprochen. Nach wie vor kann ich dem nichts abgewinnen. Aber ich leite ein Team, motiviere es und gebe neue Denkanstöße. Vor drei Jahren war das noch Wunschdenken.

Redaktion

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