Das Postfach wird alle fünf Minuten gecheckt und das Telefon überprüft. Was sich jetzt anhört, wie die erste Phase nach dem Kennenlernen, ist in Wirklichkeit Alltag in der PR. Denn die Suche nach dem richtigen Pressevertreter für das eigene Thema gleicht manchmal der nach dem passenden Partner. Doch bevor es damit richtig losgeht, folgen zunächst die fünf Phasen des Kennenlernens zwischen PR Berater und Journalisten.
Swipe links. Swipe rechts. Zunächst muss der passende Kandidat herausgesucht werden. Ah, der könnte passen – swipe rechts. Dann wird erst einmal intensiv das Profil gescannt. Gibt es gemeinsame Interessen? Statt sich wie beim neuen Schwarm Instaposts anzuschauen oder zu gucken, was die Facebook-Timeline so hergibt, geht es beim Journalisten um die veröffentlichten Artikel. Wofür interessiert er sich? Für Techie-Themen oder doch eher Lifestyle? Die Pre-Kennenlernphase in der PR ist genauso nervenaufreibend, wie mit einer Datingapp einen ansprechenden Kandidaten ausfindig zu machen. Immerhin sollen beide Seiten Lust auf das erste Kennenlernen haben. Daher ist eine gute Vorbereitung das wichtigste Mittel für das perfekte erste (Journalisten)-Date.
Sollte ich ihn anrufen oder doch erst einmal schreiben? Es ist wie im Privatleben: Der eine telefoniert gerne, der andere eben nicht. Vor dem ersten Griff zum Telefon, kommt der letzte Check: Sitzt alles? Der Blick in den Themenordner ist wie die Frage, welches Outfit passt – individualistisch oder doch eher schlicht? Sobald der erste Ton vom Rufzeichen ertönt, schlägt das Herz höher. Wird er auf die Idee stehen? Nach intensiver Recherche ist ein festes Bild vom Gegenüber im Kopf entstanden. Fast so wie bei Leuten, die sich beim Onlinedating zu lange schreiben, bevor sie sich treffen. Der Druck und die Erwartungen steigen und alles wird bis ins letzte Detail analysiert. „Er ist leider in einem Meeting,“ ertönt die Stimme der Redaktionsassistentin. Ok, dann später.
Wann hat er wohl Zeit? Redakteure haben viel zu tun. Meetings und der Redaktionsschluss dominieren ihren Tag. Daher ist es schwer, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Wie beim regelmäßigen Daten, werden wir PR-Menschen routinierter. Wir können die Zeit besser abpassen. 15 Uhr – gute Zeit, der zweite Versuch startet. Die Wartemusik ertönt und dann ist es soweit „Hallo?“ Ein lässiger Spruch, ein wenig Smalltalk oder doch geradeheraus? Manche stehen auf ein längeres Vorspiel, andere möchte direkt zur Sache kommen. Es wird gemeinsam gelacht – yes, die Chemie stimmt! Oder der Witz kommt nicht an und das Gegenüber ist nicht bei der Sache. Die Abfuhr bahnt sich an und schon kommt der Satz „Ne, das passt nicht.“ Der Hörer wird aufgelegt und das lange Summen des Freizeichens ertönt.
Doch dann gibt es die Kandidaten, die einem richtig Hoffnung machen., Immerhin äußern sie erst einmal Interesse, wie „Das klingt spannend! Schicken Sie gern die Pressemitteilung rüber“. Doch Achtung, das ist oft das Codewort für: Er steht einfach nicht darauf! Er traut sich nur nicht, es direkt zu sagen. Dennoch wird im Kopf das Gespräch wieder und wieder abgespult und die Zuversicht wächst, dass er sich zurückmeldet. Jetzt kommt die wirklich heiße Phase. Die Zerreißprobe – Das lange Warten!
Postfach gecheckt: Es gibt keine neuen Nachrichten von ihm. Noch einmal nachgeschaut, immer noch nicht. Dann erscheint eine kleine Eins auf dem digitalen Briefbogen. Eine neue Mail! Nur der Newsletter von der W&V – Mist. Immer wieder fällt der Blick auf das kleine Icon auf der unteren Bildschirmleiste. Vielleicht geht das Telefon nicht? Testanruf vom eigenen Handy. Klappt, alles gut. Die Zeit zieht sich wie zäher Kaugummi. Ablenkung, was anderes machen. Er meldet sich schon, oder sollte ich noch einmal nachhaken? Aber man möchte ja auch nicht verzweifelt wirken, als würde man ihn brauchen! Also wird die bittere Pille des Wartens heruntergeschluckt.
Die Minuten vergehen, die Stunden, und schon sind zwei Tage vorbei. Das war’s dann wohl. Er ghostet. Warum hat er nicht direkt gesagt, dass er kein Interesse hat?! Die Ernüchterung folgt, und das Spiel fängt von vorne an. Doch dann gibt es noch die Guten auf der Redaktionsseite. Statt Spielchen zu spielen, läuft mit ihnen von Anfang an alles leicht – die Chemie stimmt einfach auf Anhieb. Regelmäßige Telefonate, witzige Mails und allmählich baut sich etwas Festes auf. Eine richtig gute Beziehung. Das sind die geliebten Kontakte, die einen an schlechten Tagen ein wenig aufmuntern. Sie sind diejenigen, die einen motivieren im Public Relations Dschungel immer wieder auf die Pirsch zu gehen, um sich neu zu vernetzten. Nach einer Weile werden sie zu einem festen Bestandteil des eigenen Alltags.
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