Am 20. März ist wieder World Storytelling Day. Nachdem wir uns letztes Jahr zu diesem Anlass unseren liebsten Geschichtenerzählern gewidmet haben, stellen die Mashies euch in diesem Jahr ihre persönlichen Helden eines Romans, Films oder einer Serie aus ihrer Kindheit vor und erklären, warum diese Kunstfigur sie damals am meisten inspiriert hat und es manchmal noch heute tut.
Für immer seine kindliche Leichtigkeit bewahren, mit den verlorenen Jungs durch die Wälder von Nimmerland toben, das war mein Traum. Vor allem in einem Alter, in dem Erwachsene und Eltern für Grenzen stehen, ist Peter Pan, der Junge der nicht erwachsen werden will, ein toller Held. Sein fantasievoller Blick auf die Welt hat mich von jeher fasziniert. Alle waren frei von Zwängen und konnten in den Tag leben. Pflichten und Verantwortung gab es nicht. Sich von Naseweis mit Feenstaub bestreuen lassen und Fliegen können und von jetzt auf gleich an jeden Ort der Welt gelangen, war eine tolle Vorstellung. Aber natürlich mussten auch einige Hürden wie Captain Hook oder das Krokodil überwunden werden. Aber dort, wo die verlorenen Jungs ihr Unwesen trieben, bekam das Wort Zuhause eine völlig neue Bedeutung. Auch heute bleibt diese verträumte Seite weiterhin ein Teil von mir und lässt mich ab und an Blödsinn machen.
– Jaqueline –
In einem kleinen Dorf leben, das nur aus drei Höfen besteht, umgeben von wilder Natur und vielen Abenteuern – als Kind wollte ich immer Lisa aus Bullerbü sein. Zusammen mit ihren Brüdern Lasse und Bosse und den Freunden Britta, Inga und Ole erlebt Lisa eine unbeschwerte Kindheit abseits von großen Städten. Zusammen mit ihren Freunden spielt Lisa im Heu, klettert auf Berge und sucht nach Schätzen. Sie tanzen gemeinsam um den Mittsommerbaum, lesen dem alten Großvater aus der Zeitung vor und fallen in den See. „Mir tun alle leid, die nicht in Bullerbü wohnen“, erzählt Lisa ihren Lesern. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Buch von Astrid Lindgren gelesen, – nein, verschlungen – habe und jedes Mal packte mich der Zauber von Bullerbü aufs Neue.
Manchmal sagte ihre Mutter zu ihr: „Du bist mein großes Mädchen, du kannst mir heute also beim Abwaschen helfen“. Dann meinten ihre Brüder wiederum: „Kleine Mädchen dürfen nicht mit uns Indianer spielen. Du bis zu klein.“ Daher fragte sich Lisa oft, ob sie eigentlich groß oder klein ist. Ihre Antwort darauf: „Wenn manche finden, man ist groß, und andere finden, man ist klein, dann ist man vielleicht genau richtig alt.“ Recht hat sie, wie ich finde, denn an den wahren Kern dieser Worte muss ich manchmal noch heute denken.
– Stefanie –
Ich weiß nicht, ob es ihre Zauberkräfte, ihr Sinn für Gerechtigkeit oder aber ganz einfach die Tatsache war, dass uns eine gewisse Ähnlichkeit verband, aber als Kind war ich fasziniert von Matilda. In widere Umstände adoptiert, lässt sich das schlaue Mädchen nicht beirren, zuckelt täglich mit ihrem Bollerwagen in die Bibliothek und füttert ihr Gehirn mit Wissen und Abenteuern. Alles ganz normal quasi, bis sie eines Abends mit bloßen Gedanken den Fernseher zum Explodieren bringt und fortan mit Magie für ihre Freunde eintreten kann.
Und mal ganz ehrlich: Hatten wir nicht alle die Hoffnung, dass auch in uns irgendwo eine so besondere Gabe schlummert, die uns helfen kann, den Knüppelkühen unserer Welt zu begegnen? Matilda wusste ja schließlich lange nichts von ihrem Glück und so schäme ich mich nicht zuzugeben, dass ich nicht nur als Kind mehr als einmal in meinem Zimmer saß und mit zusammengekniffenen Augen versucht habe, Stifte Krümel oder Lampen zum Leben zu erwecken…
– Julia –
Dr. Willi Bayer aus Adelsheim war ein ganz besonderer Held meiner Kindheit. Alles was bellte, miaute oder ähnliche Geräusche von sich gab, hat in seinem Haus und seinem Garten ein „Heim für Tiere“ gefunden. Als Tierarzt ging sein Einsatz für Tiere oft über die normale Berufung hinaus. Diese Selbstverständlichkeit, mit der er bei den Erwachsenen in seiner Umgebung oftmals aneckte, hat mich als Kind stark beeindruckt und neben meinen Großeltern das Bild über den richtigen Umgang mit Tieren stark gelenkt. Lange stand für mich fest, dass ich unbedingt auch eine solche Tierarztpraxis haben möchte. Leider ist der Traum dann doch nur ein Traum geblieben, da ich mir Operationen nicht zutraue.
– Inga –
Mein Kindheitsheld: Daniel LaRusso aka Karate Kid! Zugegeben, diese Figur würde man jetzt vielleicht nicht auf Anhieb mit einem kleinen Mädchen in Verbindung bringen, aber Daniel hat mich als Kind in seinen Bann gezogen. Oft stand ich mit meinem großen Bruder, der sowohl beim Spielen als auch im wahren Leben mein Mister Miyagi war, auf der Wiese und übte Karate-Tricks. Vielleicht waren es die Parallelen, die mich und Daniel verbanden: Eine alleinerziehende Mutter und die damit verbundenen Hürden; Mut sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren und Zuversicht, dass das Gute am Ende siegen wird.
– Theresa –
Mein Held oder eher gesagt Antiheld meiner Kindheit war Artemis Fowl. Ein junger Abkömmling einer Verbrecherdynastie, der sich, um seinen verschollenen Vater ausfindig zu machen, in die Welt von Elfen, Zentauren und Zwergen begibt. Aus dieser Welt entführt der junge Fowl eine Elfe. Er erpresst die Fabelwesen und zwingt diese ihm einen Teil ihres Goldschatzes abzugeben. Sein Motiv ist nobel: Er braucht das Gold, um eine großangelegte Suchaktion nach seinem Vater zu finanzieren. Im Verlauf der Geschichte realisiert Fowl, dass die Fabelwesen wesentlich menschlicher sind, als er erwartet hat. und bekommt Selbstzweifel. Er entschließt sich, die Entführung und Geiselübergabe wie geplant umzusetzen, aber in Zukunft ein besserer Mensch zu werden.
– Jakob –
„In every job that must be done, there is an element of fun“ – Eine Figur, die mich einen großen Teil meiner Kindheit begleitet hat, ist Mary Poppings. Die VHS-Kassette habe ich damals ungefähr zwölfundachtzig mal geschaut. Ich weiß nicht, ob es hauptsächlich die melancholisch-süßlichen Lieder waren, die Verschmelzung zwischen Fantasie- und Alltagswelt oder die Idee, dass jemand Fremdes auf einmal eine ganze Familie auf den Kopf stellen kann, die mich mitgerissen haben. Mich entzückt weiterhin die Idee, den unausweichlichen Pflichten der Welt mit einem „spoonful of sugar“ zu begegnen und einen guten Lacher („I love to laugh“) mehr zählen zu lassen als das Ersparte in einer Bank („A British Bank“). Unabhängig davon, bleibt natürlich der tief verwurzelte Wunsch, dass sich meine Wohnung genauso leicht aufräumen ließe 😉
– Miriam –
Ich war noch nie in Russland. Adelig bin ich auch nicht und habe bis auf Ausnahme weniger Nächte auch noch nie mein Gedächtnis verloren. Und trotzdem: Die Legende der verschollenen Zarentochter Anastasia ergreift mein Prinzessinnen-Herz bis heute wahrscheinlich mehr, als sie sollte. Anastasie Nikolajewna Romanova verliert beim Überfall auf den königlichen Palast ihre Familie und auch all die Erinnerungen an sie. Sie landet im Waisenhaus mit nichts als einer Halskette, die die Aufschrift „Zusammen in Paris“ trägt. Zehn Jahre später muss „Anya“, wie sie nun genannt wird, das Waisenhaus verlassen und streift einsam und ohne Vergangenheit durch den russischen Winter. Ihr Ziel: Paris.
Die Handlung mit Bösewicht Rasputin als Auslöser der Oktoberrevolution ist sicherlich nicht ganz korrekt, doch der Film, der NICHT von Disney ist, lehrt alles, was mir meine Mutter je beibringen wollte. „Du bist der, der du glaubst zu sein.“ – „Du kannst alles lernen, wenn du nur willst.“ – „Deine Familie wird immer bei dir sein“ und natürlich auch „Das Leben beginnt in Paris.“
– Johannes –
Die erste Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat, war die des kleinen Hobbit und seinen Abenteuern auf dem Weg zum Erebor. Dem Üblichen zu entfliehen und Dinge erleben, die vor der Reise unvorstellbar schienen, löste in mir eine starke Faszination aus. Ich wollte auch in einer Welt leben, in der es Magie, Zwerge und Elben gibt. Held und Identifikationsfigur war dabei natürlich Bilbo, dem die große Welt noch gezeigt werden musste und der erst nach einiger Überzeugungsarbeit mitkam. Nichtsdestotrotz entwickelte Bilbo sich zum Helden, ohne den die Mission fehlgeschlagen wäre. Solch eine wichtige Rolle wollte ich auch einmal spielen.
– Mathes –
Wilde Abenteuer an den Ufern des Mississippi; Schatzsuche und der Beschluss, von nun an ein Piratenleben zu führen: Das Leben von Tom Sawyer fand ich schon immer aufregend. Zusammen mit seinem besten Freund Huckleberry Finn hält Tom die Kleinstadt, in der sie zuhause sind, in Atem. Lustige Streiche und wagemutige Aktionen gaben mir Inspiration für die eine oder andere Dummheit. Dutzende Male verschlang ich „Die Abenteuer des Tom Sawyer“, um mich in Toms Lausbubenwelt entführen zu lassen. Wie oft bin ich nicht selbst mit einer Schaufel aufgebrochen, um einen Schatz zu finden. Wie oft nicht mit dem Gedanken gespielt, eine Karriere als gefürchteter Pirat einzuschlagen?
Wann immer ich mich besinnen muss, mittlerweile erwachsen zu sein, achte ich noch immer darauf, den Namen Tom Sawyer nicht gänzlich zu übermalen, wenn ich den Holzzaun zu meiner Kindheit frisch anstreiche. Ich erhoffe mir dadurch für immer meinen Helden der Kindheit erhalten zu können, denn ein kleiner Schluck aus Toms Charaktercocktail von Mut, Kreativität, Eigenständigkeit, die ein oder andere Dummheit, ohne den Blick auf das Gute zu verlieren, hat bisher bekanntlich noch niemandem geschadet.
– Liam –
„Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf“ – das kleine bemerkenswerte rotschöpfige Mädchen eroberte als Kind mein Herz im Sturm. Pippi Langstrumpf lebte meinen Traum: Ein abenteuerliches Leben in einem kunterbunten Haus, fernab aller Regeln der Erwachsenenwelt. Die stolze Besitzerin eines Affen (Herr Nielsson) und eines Pferdes (Kleiner Onkel) wurde zur absoluten Heldin meiner Kindheit. Gespannt verfolgte ich ihre Reise ins weit entfernte Taka-Tuka-Land und ihre anderen Abenteuer, die sie zusammen mit ihren besten Freunden Tommi und Annika erlebte. Gern erinnere ich mich an Tortenschlachten, Spaghettibärte, an den Spunk und lustige Streiche. Es kommt mir vor, als wäre ich dabei gewesen. Vielleicht sollten wir uns auch heute noch mal wieder Pippi zum Vorbild nehmen: „Das habe ich ja noch nie gemacht. Ich glaub, ich schaff das!“
– Lisa –
Was für mich heute der abendliche Krimi oder die spannende Crime-Serie ist, war früher die Zeichentrickserie Inspector Gadget. Nur all zu eifrig und gespannt ging ich mit dem unbeholfenen, aber technisch bestens ausgestatteten Polizeiinspektor, seiner Nichte Penny und ihrem kleinen Hund auf Verbrecherjagd. Gemeinsam lösten wir die spannendsten Kriminalfälle und überführten den durchweg bösartigen und stets von seiner Katze begleiteten Dr. Kralle. Dem tollpatschigen Inspektor half dabei immer wieder aufs Neue seine technische Ausrüstung. So wurde durch den Befehl Go-Go-Gadget aus einer Krawatte ein Lasso oder aus einem Schuh ein paar Skier. Aus meinem Wunsch als Detektiv Verbrecher dingfest zu machen, wurde mit den Jahren und unzähligen Krimiserien später, der fixe Gedanke als Gerichtsmediziner bei der Aufklärung von Verbrechen zu helfen. Für ein Medizinstudium fehlte mir dann aber schlussendlich die Begeisterung. Die Faszination Kriminalfälle zu lösen, hält jedoch bis heute an, wenn auch nur entspannt von meiner Couch aus.
– Manja –
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Bruce Wayne aka Batman – In Gotham City schieden sich die Geister. Die einen sahen ihn als Gerechtigkeitskämpfer, die anderen hinterfragten ihn und seine Stellung als Rächer mit fragwürdigen Methoden. Für mich war er stets ein Held. Unabhängig von der Meinung anderer lag ihm stets das Wohl der Gesellschaft am Herzen und er verteidigte dieses mit allen Mitteln. Vom Comic über die TV-Serie und den Kinofilmen bis hin zur Action-Figur – Hauptsache Batman. Am meisten habe ich mir wohl den Gerechtigkeitssinn abgeschaut; Fairness und Chancengleichheit sind mein Credo. Gerne hätte ich auch mal das Batmobil gefahren, jedoch glaube ich nicht, dass es über eine Automatik-Gangschaltung verfügt.
– Tommy –
Als Kind hatte ich immer eine blühende Fantasie. Eine dieser imaginären Geschichten war eine Welt, in der es nur Kinder gab, eine andere, wo nur Frauen das Sagen hatten. Manchmal malte ich mir eine komplette Organisation weiblicher Geheimagentinnen aus. Dann wieder stellte ich mir ein Land vor, in dem der erwachsene männliche Nachwuchs immer wegziehen musste. In diese fiktiven Vorstellungen traf voll das Buch „Die Nebel von Avalon“, das ich als pubertierendes Mädchen regelrecht lebte. Es erzählt die Sage um König Artus aus Sicht seiner Schwester, der Hohepriesterin Morgaine. Die Geschichte zeigt die christlichen Heldengestalten in einem neuen Licht und erinnert daran, dass einst die Frauen die Macht in den Händen hielten und die Geschicke ihrer Zeit und das Schicksal der Könige im Verborgenen lenkten. Es geht um Leben und Tod, um Rituale, Magie und Visionen, aber auch um Versagen, Einsichten und den richtigen Weg, seinen Platz und Glauben im Leben zu finden. Eine Welt ohne Männer möchte ich mir heute als erwachsene Frau natürlich nicht mehr vorstellen. Aber der Gedanke an ein Matriarchat hat mich nie losgelassen und meinen Glauben an ein Leben als unabhängige Frau, die alles im Leben auch allein schaffen kann, doch stark geprägt.
– Nora –
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