„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – Neben gut gewählten Worten, guter Recherche und brillanten Formulierungen ist die nonverbale Kommunikation ein entscheidender Baustein erfolgreicher Reden. Unüberlegte Gestik, nervöse Ticks und schlechte Körperhaltung schwächen nicht nur die Wirkung des gesprochenen Wortes, sie widersprechen ihm sogar und behindern die Übermittlung der Botschaft. Wenn Menschen nicht verbal kommunizieren, spricht der Körper alleine, denn er ist niemals stumm. Da die Körpersprache schwerer bewusst zu beherrschen ist als die verbale, sind die Botschaften oft „wahrer“ bzw. „echter“.
Wenn ein Gesprächspartner durch verschränkte Arme, verweigerten Augenkontakt und abweisende Körperstellung zu verstehen gibt, was er von seinem Gegenüber hält, ist völlig klar, dass dieser mit zunehmender Aggression und Feindseligkeit reagiert. Ein Publikum verhält sich da nicht anders:
Große Teile aller nonverbalen Kommunikation können bewusst gesteuert und eingesetzt werden. Also, wann wir welche Geste einsetzen, wann wir lächeln und ob wir stillstehen oder einen Schritt auf das Publikum zugehen. Schätzungen zufolge sind 65 bis 90 Prozent unserer Kommunikation nonverbaler Art. Nonverbale Kommunikation ist auf fünf Kanälen möglich:
Halten wir mit unserem Gegenüber Blickkontakt oder schauen wir weg? Fixieren wir den Blick, starren unser Gegenüber an oder rollen mit den Augen?
Hängen unsere Mundwinkel herab oder sind sie freundlich lächelnd nach oben gezogen? Sind die Augenbrauen zusammengezogen, haben wir einen verkniffenen Gesichtsausdruck? Lachen oder weinen wir? Beben unsere Nasenflügel?
Gestikulieren wir mit keiner oder einer Hand oder mit beiden Händen? Holen wir weit aus, unterstreichen die Gesten das Gesagte?
Welche Frisur tragen wir? Sind die Haare beispielsweise streng zurückgezogen, offen oder hochgesteckt? Werden sie kurz oder zurückgegelt getragen? Welches Make-up, welcher Schmuck, welche Kleidung wird getragen?
Wie geht oder sitzt eine Person? Präsentiert sie sich in aufrechter oder gebeugter Haltung, hat sie einen festen oder unsicheren Stand? Wie ist ihr Gang, sind es große ausholende Schritte oder kleine Tippelschritte?
Um diese nonverbalen Signale aufnehmen und entsprechend verarbeiten zu können, hat das Publikum üblicherweise vier Sinne, die ihm bei der Wahrnehmung und Interpretation der Informationen behilflich sind: Optik, Olfaktorik, Gustation und Haptik.
Optik steht für die visuelle Informationsverarbeitung, wenn wir beispielsweise Frisur und Kleidung des Redners wahrnehmen. Ein aufdringliches Aftershave oder ein dezentes Parfüm wird von der Olfaktorik registriert.
Die Haptik wird angesprochen, wenn wir beispielsweise unserem Gegenüber die Hand schütteln und feststellen, dass der andere feuchte oder kalte Hände hat. Einzig der Geschmackssinn, die Gustation, dürfte im beruflichen Kontext eher wegfallen.
Auch die Art und Weise, wie wir etwas sagen, sendet unserem Publikum Informationen und kann Sympathiepunkte geben oder sogar kosten. Kommen zum Beispiel Redner und Publikum aus derselben Gegend, ist dies ein Erkennungsmerkmal, das sich positiv auf den Inhalt der Rede auswirken kann. Andersherum werden manche Dialekte und somit die Rede als negativ bewertet, da die Sprachmelodie unvertraut oder negativ besetzt ist. Auch kann ein Sprecher mit entsprechender Betonung Gewissheit ebenso wie Unsicherheit oder Ironie transportieren. Wird dies aber an den falschen Stellen eingesetzt, kann das zu Unstimmigkeiten oder Missverständnissen im Publikum führen.
Hier ist von paraverbaler Kommunikation die Rede:
Lautstärke: Wird sie gerade richtig oder laut beziehungsweise unangenehm leise empfunden?
Intonation: Werden einzelne Wörter oder Satzteile besonders betont?
Sprachmelodie: Spricht eine Person monoton oder moduliert, ist die Sprachmelodie eher singend?
Sprechtempo: Spricht die Person schnell oder langsam?
Stimmlage: Ist die Stimme hoch oder tief, tragend oder zitternd?
Eine aufrechte Körperhaltung wird bekanntermaßen als Ausdruck von Selbstbewusstsein interpretiert. Ganz im Gegenteil dazu, wenn jemand mit hängenden Schultern die Bühne betritt. Mehr noch: Durch die aufrechte Haltung wird man tatsächlich selbstbewusster, da das Gehirn Testosteron ausströmt und sich das Stresshormon Cortisol verringert, dass dafür sorgt, dass man sich selbstsicherer fühlt. Zudem fällt die Atmung leichter, was die Stimmkraft verbessert, und man wirkt insgesamt größer, was wiederum der eigenen Erscheinung mehr Status verleiht.
Regelmäßiger Augenkontakt zu seinem Publikum ist einerseits ein Akt der Höflichkeit, drückt aber auch Interesse, Aufrichtigkeit und Selbstsicherheit aus. Laut psychologischen Studien gilt: Wer überzeugen will, muss mindestens 90 Prozent seiner Redezeit Kontakt zum Publikum halten. Länger als 3,3 Sekunden sollte der Blickkontakt zu einer Person aber nicht dauern, damit es für das Gegenüber nicht unangenehm wird. Der Trick für Schüchterne: Regelmäßig knapp über die Menge hinwegsehen – kein Mensch merkt den Unterschied.
Lächeln hat gleich mehrere positive Eigenschaften: Ein ehrliches Lächeln lässt uns nicht nur sympathischer wirken, auch die restliche Körperhaltung wird dadurch positiver und offener. Wer andere Menschen anlächelt, wirkt aufgeschlossener und ist es auch.
Zu guter Letzt: Hier ein Inspirierender Talk von Amy Cuddy darüber, wie unsere Körpersprache beeinflusst, wer wir sind:
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