Wenn Unternehmen an soziale Medien denken, um ihre Anhänger auf dem neusten Stand der Dinge zu halten, gilt die Aufmerksamkeit vorrangig Facebook und Instagram. Twitter haben viele Markenkommunikatoren dann schon nicht mehr im Sinn. Was insbesondere in den USA ein Must-Have ist, wird in Deutschland für das Branding noch kaum genutzt.
Warum Unternehmen dennoch den Schritt wagen sollten? Twitter bietet – abseits von dem US Präsidenten – eine unterhaltsame und vor allem dynamische Atmosphäre. Wer sich ansonsten nur allzu gerne in langen Monologen über die eigene Gründungsstory verliert, muss hier seine Geschichten in 280 Zeichen auf den Punkt bringen. Auch wird in keinem anderen sozialen Netzwerk aus einem Monolog so schnell ein Dialog bis hin zur viralen Gruppenunterhaltung mit Promibeteiligung.
Diese vier einfachen Schritte helfen Unternehmen dabei, das Beste aus der eigenen Marke auf Twitter herauszuholen:
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Twitter ist keine Markthalle und die Unternehmen dementsprechend auch keine Marktschreier. Wer also denkt, hier vorrangig Produkte an den Mann und die Frau bringen zu können, kämpft schnell mit stagnierenden Followerzahlen. Brands, die aber wiederum ihre soziale Präsenz geschickt nutzen, um ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen, werden mit einer engagierten Anhängerschaft belohnt.
Geschichten rund ums Unternehmen gibt es wahrlich so einige zu teilen, wenn man denn seiner Followerschaft einen Blick hinter die Kulissen gewähren möchte. Neben Entstehung, Rebranding oder Anlässen wie einem Jubiläum, sind insbesondere die täglichen Bürogeschichten und die Mitarbeiter hinter der Marke für die Leser am spannendsten und geben Einblicke in die Unternehmenskultur. Ein großes Unternehmen, was seiner Anhängerschaft kanalübergreifend hinter die Kulissen blicken lässt, ist Google. Der Online-Gigant besitzt gleich mehrere Twitter-Accounts und updatet seine Follower so regelmäßig zu den unterschiedlichsten Themen. Ein Konto, was dabei besonders heraussticht, ist Google Students. Neben Geschichten aus dem Arbeitsalltag finden Interessierte hier zudem Tipps und Tricks von aktuellen Google-Mitarbeitern. Aber auch einen Einblick abseits der Arbeit, in zum Beispiel Hobbys der Mitarbeiter oder des CEOs selbst, lohnt sich für Unternehmen. Dieser bringt die menschliche Seite der Marke zur Geltung und verleiht ihr so die gewisse Storytelling-Power.
Was haben große Marken, wie Microsoft, Starbucks und Co., auf Twitter gemeinsam? Ihre Feeds werden von visuellen Inhalten bestimmt. Unternehmen, die es schaffen mit relevantem Bildern zusammenhängende Geschichten zu erzählen, bieten ihren Followern nicht nur etwas für das Auge im eigenen Stream. Häufig werden diese so noch auf die anderen Kanäle gelockt, um die Gesamtheit der Kampagne zu begutachten. Eine Marke, die so regelmäßig ihre Follower zum Nachdenken anregt, ist WWF. Mit ihren Bildwelten erzählen sie einheitliche und vor allem lehrreiche Geschichten rund um die Themen Natur- und Umweltschutz. Brands sollten also die gesamte Bandbreite von Fotos über Videos bis hin zu Memes und Grafiken für sich sinnvoll nutzen. So können noch vielfältigere Geschichten rund um das Unternehmen gesponnen und mit den Followern geteilt werden.
Twitter macht es für Brands einfach, Inhalte zu kuratieren und Tweets zu sogenannten „Moments“ zusammenzufügen. Brands können hiermit eine Vielzahl an Videos, GIFs, Links, Fotos und Infografiken mit anderen teilen, um so ganze Geschichten aus der Perspektive der eigenen Marke zu erzählen. Einen Moment zu erstellen ist dabei denkbar einfach: Tweets, Hashtags oder Keyword-Suchen auswählen und kombinieren – fertig! So hat die amerikanische Kaffeehauskette Starbucks zum Beispiel zum nationalen Tag des Kaffees seine Follower zu einem Contest aufgerufen. Die kreativen Einsendungen wurden dann anschließend zu einem Moment zusammengefasst.
Moments sind also großartig für Unternehmen und ihre Follower gleichermaßen: So lassen sich beispielsweise echte Tweets der Anhängerschaft, Q&As zu neuen Mitarbeitern oder sogar ganze Chat-Verläufe zu einer besuchten Veranstaltung einfach kombinieren. Die daraus entstehende Geschichte ist für die Leser spannend und informativ zugleich. Zur Vergegenwärtigung der Markenentwicklung lassen sich so auch ältere Tweets gut recyceln. Zudem können Moments sowohl im Twitter-Feed an oberster Stelle gepinnt als auch in Blogbeiträge oder auf der Unternehmenswebsite eingebettet werden.
Möglicherweise die am meisten übersehene Maßnahme, wenn es um das Branding auf Twitter geht, ist dieInteraktion mit den Anhängern. Viele Unternehmen verkennen diese Möglichkeiten vollends: Sie melden sich ein paarmal die Woche an, posten schnell etwas und sind sie auch schon wieder offline. Wer Twitter nur zum schnellen Neuigkeiten posten nebenbei nutzt, begeistert wohl niemanden. Doch Follower wollen vor allem eins: Interaktion, um sich mit einer Marke identifizieren zu können. Ein wichtiger Zeitfaktor, den Unternehmen miteinberechnen müssen. Wer fleißig auf Fragen antwortet, auf Tweets zur eigenen Marke reagiert und das eigene Profil so zu einem lebendigen und einladenden Ort werden lässt, gewinnt die Aufmerksamkeit des Publikums. Kaum jemand hat das so verinnerlicht, wie die amerikanische Billigfluggesellschaft Jetblue Airways. Das motivierte Social-Media-Team antwortet hier nicht nur auf jede noch so kleine Frage, sondern steht in einem ständigen und vor allem vorbildlich schnellen Austausch mit ihrer Anhängerschaft.
Eine Marke ist nur so gut wie die Story dahinter. Dass es dafür nicht immer Romane braucht, sondern 280 Zeichen reichen, beweist Twitter. Die Plattform bietet für Gründer, CEOs und Markenkommunikatoren eine gute Möglichkeit, um eine persönliche aber vor allem auch ansprechende Brand zu gestalten und den Followern zu präsentieren. Wer die vier Tipps im Hinterkopf behält, wird so nicht nur mit einem treuen, sondern auch stetig wachsenden Publikum belohnt.
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