Launch-Events präsentieren sich in der PR als sehr beliebtes Tool in der Einführung von neuen Brands oder Produktneuheiten. Schon allein der Name klingt gut. Lässig und irgendwie wichtig. Doch für welche Brands und Produkte erzielen sie die gewünschte Wirkung?
Zuallererst betrachten wir den Absender des Events. Wenn ein neues Produkt erstmalig der Presse vorgestellt wird, kann ein Launch-Event die perfekte Chance für einen gelungenen Startschuss darstellen. Der Spot liegt auf dem Produkt. Dieses wird feierlich enthüllt. Die Journalisten können es anschauen, ausprobieren, bestaunen. Gleichzeitig wird die CI durch die Wahl der Location, der Gäste, des Caterings und des Programms gefestigt. Dies gilt jedoch nur für große Brands, die genügend Budget für eine erfolgsversprechende Umsetzung haben. Dazu gehört gegebenenfalls auch die Akquise von VIPs. Startups sollten aufpassen, dass sie ihr oft überschaubares Budget nicht blind verpulvern – eine Veranstaltung zur Produkteinführung ist ein Sahnehäubchen auf der PR-Torte.
Bei einem Launch-Event wird das neue Produkt, die neue Marke ins Scheinwerferlicht gerückt und getestet. Wie sieht es hierbei mit nicht-physischen Produkten aus, wie zum Beispiel Digital-Unternehmen? Hier fehlt der Hero auf der Bühne. Es ist auch schwieriger, eine Markenwelt aufzubauen, weil schlichtweg das Produkt fehlt, das in die Welt integriert werden kann. Prinzipiell ausschließen sollte man es dennoch nicht.
Allerdings bedarf es mehr Aufwand, ein in sich stimmiges Ensemble zu kreieren und das Event mit Leben und Content zu füllen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer lustigen Location, die das Produkt symbolisiert? Eine Kalorien Tracking-App auf einer Pop-up-Eisbahn? Dort kann man dann den Kalorien sinnbildlich hinterher jagen und sie schmelzen lassen. Dazu gibt es kalorienarmes Frucht-Eis. Startups kann in diesem Fall jedoch eher davon abgeraten werden. Die Kosten verbunden mit dem Nutzen sind einfach zu hoch.
Last but not least sollte man sich über den Lifestyle-Faktor Gedanken machen. Launch-Events klingen nicht nur nach Lifestyle, sie sollten ihn auch versprühen. Ein nüchternes IT-Unternehmen findet bezüglich PR bestimmt bessere Wege, um sich erstmalig der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn das Produkt muss definitiv zum Event passen, ein hoher Trend-Faktor muss gegeben sein, damit die Presse angezogen wird. Wer jetzt jedoch auf die Idee kommt, eine schöne Location und ein paar Drinks reichen dafür aus, der irrt sich. Journalist:innen haben wenig Zeit und brauchen attraktive Gründe, warum sie sich von ihrem Schreibtisch wegbewegen oder ihre freien Abendstunden opfern sollen. Und ein Presse-Event ohne Berichterstattung dürfte wohl die Horrorvorstellung für jedes Unternehmen sein.
Launch-Events können der Startschuss für eine wunderbare PR-Karriere sein, oder sich im Sande verlaufen. Sie können jeden Cent wert sein oder rausgeschmissenes Budget bedeuten. Es bedarf in jedem Fall einer genauen Kosten-Nutzen-Analyse, ob und in welchem Umfang ein Unternehmen in diese Art der Produktvorstellung investieren sollte.
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