Hallo Deutschland! So erklingt es im Radio mit charmant niederländischem Akzent. Im November 2018 hieß es wieder Länderkunde in Form einer neuen Werbekampagne von KLM. Doch was bedeutet dieses Kürzel tatsächlich? Vielen Deutschen scheint es ein Rätsel zu sein. Das Ergebnis ihrer Unternehmensumfrage zeigt: 46 Prozent der Gesellschaft hat keinen Schimmer. Eher vermuteten sie, dass hinter den drei Buchstaben ein Radiosender steckt. Oder vielleicht eine Restaurantkette. Eine Bank vielleicht?
KLM steht für Koninklijke Luchtvaart Maatschappij, was im Deutschen so viel bedeutet wie „Königliche Luftfahrtgesellschaft“. Wer also vor Spannung bisher fast gestorben wäre, hier die Erlösung: Es handelt sich um eine niederländische Airline. Und da eine Airline vieles ausmacht, wie unter anderem ein Bordrestaurant und Unterhaltung, so fiel es den Fliegern nicht schwer, eine andere Gestalt anzunehmen. In ihrer neuen selbstironischen Werbekampagne schlüpft das Unternehmen nach der Devise „um zu zeigen, wer wir sind, werden wir zu dem, wofür man uns hält“ in verschiedene Rollen.
In einem eintägigen Pop-Up-Restaurant in Stuttgart servieren als Flugbegleiter:innen verkleidete Bedienungen kostenlose Flugmenüs. Ein im Königsblau strahlender Geldautomat in Berlin lockt nicht nur mit seiner Farbe, sondern auch der Chance, Flugtickets zu gewinnen. Und in verschiedenen Radiosendern machen die uniformierten Stewards und Stewardessen mit eigens komponierten Songs auf sich aufmerksam. Ihre Mission: Auf charmant ironische Weise darüber aufklären, dass KLM eine Airline ist.
Das Unternehmen, das bereits wegen anderer kreativ-innovativer Kampagnen auffiel, wie zum Beispiel das zusammenbringende Weihnachtsbuffet, schafft es wieder bei uns im Gedächtnis zu bleiben. Auf einen zweiten Blick stellt sich jedoch die Frage, ob die Aktion die Airline zum Traumurlaub führt, oder sie doch vom Winde verweht bleibt.
Das Unternehmen ist mit seinem Ansatz der positiven Völkerverständigung vielen Airlines in Sachen innovative Werbung etwas voraus. Durch Selbstironie und Innovation schaffen sie es, ein authentisches Bild von der Marke zu präsentieren. Weiterhin wurde das vermutliche Ziel der Kampagne, die Markenwahrnehmung zu steigern, für eine ältere Zielgruppe durch Radio erreicht.
Allerdings wurde sehr viel Verbreitungspotenzial besonders für eine jüngere Zielgruppe nicht genutzt. Auch durch eine effektive Zusammenarbeit mit Influencern hätte hier eine starke Brücke über Social Media gebaut werden können, die zum Ansatz der Kampagne passt und das Publikum integriert. Es ist also fast schon schade um die schöne Idee, dass die Aktion nicht weiter verbreitet wurde. Doch eins ist klar: Von KLM werden wir auf jeden Fall noch mehr hören. Wir freuen uns darauf!
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