Wie Bewerber:innen zu Teamplayern werden: Storytelling im Onboarding
„Der erste Eindruck zählt“ oder „Ich höre auf mein Bauchgefühl“. Ob wir nun nach dem nächsten Date suchen oder einen oder eine Bewerber:in von uns begeistern möchten: Employer Branding und die Suche nach dem oder der perfekten Partner:in haben vieles gemeinsam. Wir als Agentur möchten uns natürlich im besten Licht präsentieren. Wir wissen aber auch, dass die Bewerbungen, die zu uns ins Haus flattern, bestimmt noch das ein oder andere Feintuning erhalten haben. Ob Praktikant:innen oder Trainees, als Ausbilderin und Prakti-Mutti ist es meine Aufgabe, dass es beim Recruiting matcht. Wie im echten Leben auch. Wie aus einem Super Like eine dauerhafte Geschäftsbeziehung wird – hier kommt ein Leitfaden.
1. Liebe auf den ersten Blick – die Bewerbung
Eine Bewerbung ist wie ein gutes Buch. Die ersten Zeilen müssen mich mitreißen, damit ich am Ball bleibe. Das fängt meist schon mit der Anrede an. Jeder, der unsere Seite und unsere Social-Media-Kanäle genauer betrachtet, wird merken, dass wir untereinander einen freund-schaftlichen Ton pflegen.
In den meisten Fällen duzen wir auch unsere Kund:innen. Ein „Hallo liebe Nora“ bricht unser Eis eher als „Sehr geehrte Frau Feist“. Im Anschreiben selbst möchten wir möglichst viel über die Bewerber:innen erfahren. Jeder, der uns kennt, weiß, dass wir Geschichten lieben.
Also erzählt etwas über euch und wiederholt nicht zwangsläufig euren Lebenslauf. Denn den finden wir auf der nächsten Seite. Schreibt uns, warum ihr ein Mashie werden wollt, oder von einer spannenden Reise. Aber auch von euren Hürden oder Wegbegleiter:innen könnt ihr hier erzählen. Wir sehen in jedem unserer Mitarbeiter:innen einen Helden oder eine Held:in, also erzählt uns von eurer bisherigen Heldenreise. Somit springt bei uns der Funke noch schneller über.
2. Aufregung pur – das Vorstellungsgespräch
Beim ersten Kennenlernen mit unseren Bewerber:innen wird klar, ob aus dem Funken ein Feuer wird und wir uns vorstellen können, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Hier gab es schon viele Überraschungen für uns: schriftliche Bewerbungen, die uns sofort begeistert haben und aus deren Person beim Kennenlernen kaum ein Wort herauskam. Oder der andere Fall: unscheinbare Rohdiamanten, die im Bewerbungsgespräch aufgeblüht sind.
Natürlich stellen wir euch viele Fragen, aber die klassischen Bewerbungsfragen werdet ihr nicht von uns hören. Erzählt uns von witzigen oder spannenden Anekdoten aus eurem Leben, wer euch inspiriert, auf welches Projekt ihr besonders stolz seid und warum. Bringt uns zum Lachen, Staunen oder Mitfiebern und wir sind Feuer und Flamme.
3. Es ist offiziell – das Onboarding
Der erste Tag ist für beide Seiten aufregend. Das Team lernt ein neues Mitglied kennen und die Mitarbeiter:innen gleich einen ganzen Haufen neuer Menschen. Da kann der Puls schon mal etwas höher schlagen. Um den neuen Talenten den Einstieg bei uns so schön wie möglich zu gestalten, nehmen wir uns meist einen Tag Zeit, um ihnen die Agentur zu zeigen und unsere internen Abläufe zu erklären.
Ganz wichtig: But first coffee! Bei einem gemütlichen Kaffee geben wir eine Einführung ins Storytelling und stellen unser Brand Book vor, das zeigt, wie wir unseren Arbeitsalltag und das Miteinander gestalten. Wir machen einen Rundgang durch die Agentur und stellen den neuen Mitarbeiter:innen ihr Team vor. Ein kleines Begrüßungsgeschenk auf dem zukünftigen Arbeitsplatz ist hier der erste Icebreaker.
Aus Erfahrung wissen wir, dass die Arbeit mit unseren Tools für Neulinge oftmals eine Herausforderung sein kann. Daher haben wir Erklärvideos erstellt, die Schritt für Schritt zeigen, wie sie mit unseren Programmen arbeiten können. Je mehr Zeit wir in die Einarbeitung investieren, desto schneller arbeiten sich neue Mitarbeiter:innen in die Materie ein.
Hier teilt unsere Head of Onboarding Julia hilfreiche Tipps, wie auch eine virtuelle Einarbeitung im Pandemie-Zeitalter ein filmreifes Happy End findet.
4. Die gemeinsame Reise – der Ausbildungsplan und die Betreuung
Eine Lehrzeit, egal ob für Praktikant:innen oder Trainees, sollte nie ohne Roadmap ablaufen. Daher ist eine Übersicht praktisch, welche Stationen die Newbies während ihrer Reise bei uns absolvieren werden. Jedem neuen Mitarbeitenden wird daher während der Ausbildung ein Betreuer oder eine Betreuerin an die Seite gestellt, welche die einzelnen Stationen auf dem Schirm behält und prüft. Ein regelmäßiger Blick in den Ausbildungsplan zeigt dann, welche Etappen noch angegangen werden müssen, sodass am Ende der „Mashup-Lehre“ die Praktikant:innen und Trainees einen Einblick in alle Stationen erhalten haben.
Ganz wichtig sind auch regelmäßige Feedbackgespräche mit den Auszubildenden, um zu horchen, ob sie sich wohlfühlen und ihnen Tipps und Ratschläge zu geben. Kleiner Tipp: Bei einer Tasse Kaffee oder einem Spaziergang redet es sich gleich viel schöner. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, den Schreibtisch zu verlassen und sich etwas zu bewegen.
Fazit für Storytelling im Onboarding : Zeit investieren und Talente langfristig binden
Wer wie wir ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden ist, hat viele Möglichkeiten, Storytelling im Onboarding anzuwenden. Das kann zum Beispiel schon auf der Webseite geschehen, indem ehemalige Praktikant:innen oder erfahrene Kolleg:innen von ihrer Geschichte beim Unternehmen berichten und potenziellen Bewerber:innen einen kleinen Vorgeschmack geben, was sie erwartet.
Für mich persönlich als Prakti-Mutti und Trainee-Ausbilderin ist es jedes Mal aufs Neue spannend, Menschen kennenzulernen und ihnen etwas mit auf den Weg zu geben. In erster Linie sind das natürlich die Skills, die sie für die PR-Arbeit benötigen. Viel interessanter finde ich aber, wenn unsere Auszubildenden auch über den PR- und Storytelling-Tellerrand hinausschauen und ihre eigene Sicht auf die Dinge entwickeln. Dann wird aus dem anfänglichen Match auch eine spannende Reise, gespickt mit Geschichten, auf die sie mit Stolz zurückblicken können.
Wie wichtig zudem die Wertekommunikation beim Onboarding ist, erfahrt ihr hier.
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