Planet Storytelling: Griechenland
Achilles, Helena, Zeus und Iphigenie – jeder kennt die Namen dieser Helden und Götter. Zufall, dass sie alle griechischer Abstammung sind? Natürlich nicht. Auf unserer Storytellingreise begeben wir uns heute in die Heimat der Mythen und Sagen: Griechenland! Dort präsentiert sich die Mythologie als eine Wunderwelt voller Legenden, Götter und Helden, um die sich eine schier endlose Zahl von Geschichten ranken. Wie diese entstanden und warum sie auch heute noch von Bedeutung sind, verraten wir in unserem neuen Teil der Reihe Planet Storytelling.
Die Entstehung der ältesten Geschichten der Welt
Das Erzählen von Sagen begann im antiken Griechenland schon 2.000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Somit gehören die Mythen der alten Hellenen zu den ältesten überlieferten Erzählungen der Welt. Sie thematisieren die Götter und Helden der damaligen Zeit und entstanden aus einer Vermischung des Glaubens der vorgriechischen Bevölkerung mit denen der von Norden her eingewanderten Kolonisten. So trafen Vorstellungen lokaler Gottheiten auf personifizierte Naturkräfte wie das Licht der Sonne oder die Gezeiten. Eine weitere bedeutende Quelle stellen die religiösen Anschauungen der Bewohner von Kreta dar. Diese glaubten, dass alle Dinge beseelt seien und darüber hinaus bestimmte Gegenstände über besondere magische Kräfte verfügen würden. Im Laufe der Zeit führten diese Überzeugungen zu einer Reihe von Legenden, die zu Beginn nur mündlich überliefert wurden.
Die griechische Mythologie verflocht sich mit allen Aspekten des Alltags. In jeder Stadt verehrten die . Bürger bestimmte Götter mit Tempeln verehrt. Um diese zu ehren, rezitierten und sangen Dichter auf Festen und anderen offiziellen Versammlungen Legenden und Balladen. Zusätzlich zu diesem ursprünglichen Zweck diente das nach einiger Zeit auch der Unterhaltung der Bürger, die sich zum Erzählen und Hören von mystischen Geschichten auf den Marktplätzen sammelten. Bald wurden die überlieferten Sagen in schriftlichen dramatischen und lyrischen Werken, Epen und Gesängen verarbeitet, etwa von den antiken griechischen Dichtern Hesoid, Homer und Sophokles.
Von Helden und Göttern: Die vier Kategorien der Mythologie
Die Mythologie des antiken Griechenlands thematisiert entweder die Schöpfung der Welt, Götter, Helden oder ortsgebundene Gegebenheiten und lässt sich somit in vier Gattungen unterteilen:
- Die Schöpfungssagen beschreiben Vorstellungen von der Entstehung der Welt. Die am weitesten verbreitete Schöpfungsgeschichte ist Hesiods „Theogonie“. In ihr wurde erstmals der Versuch unternommen, aus verschiedenen Mythen einen Stammbaum der sagenumwobenen (vor)olympischen Figuren zu erstellen.
- Die Göttersagen behandeln die verschiedenen Göttergeschlechter, in erster Linie die Bewohner des Olymps. Neben Zeus werden Poseidon, Hera, Demeter, Apollon, Artemis, Athene, Ares, Aphrodite, Hermes, Hephaistos und Hestia zum engsten Kreis gezählt. Sie stehen stellvertretend für Prinzipien und Werte. Bespielsweise tritt Aphrodite als Personifikation der Liebe und Schönheit auf.
- Heldensagen, wie die Geschichte von Herkules, ranken sich um Personen, die als Menschen geboren werden und im Laufe ihres Lebens eine besondere, unlösbare Aufgabe bekommen. Mit dem Meistern der Herausforderung werden sie göttlichen Figuren gleichgestellt.
- Die Sagen der griechischen Landschaften sind an einen bestimmten Ort gebunden, an dem etwas Besonderes passiert, beispielsweise wird in den Spartanischen Sagen der Trojanische Krieg behandelt.
Griechische Mythologie heute
Die antiken Geschichten über Götter und Helden bleiben bis heute als eine der ältesten Formen des Storytelling allgegenwärtig. Sie sind nicht nur Teil der heutigen Landeskultur, sondern finden sich durch ihren faszinierenden Charakter weltweit in Büchern, Filmen, Spielen und sogar Marken wieder. Beispielsweise sind der Paketversanddienstleister Hermes nach dem gleichnamigen Götterboten und der Anbauverband Demeter nach der Hüterin der Fruchtbarkeit und Erde benannt. Hellenische Gottheiten und antike Helden können mit ihren Charakterzügen und Zuständigkeitsgebieten ebenso als Archetypen in der Markenkommunikation verwendet werden. Wieso also nicht zur Abwechslung Zeus statt des Weisen oder Helene statt der Heldin im Storytelling für Unternehmen verwenden?
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