Wir schreiben das Jahr 2010 und Lothar „Loddar“ Matthäus schreibt mit seinem Englisch Geschichte auf dem internationalen Spielfeld: „I hope we have a little bit lucky“, um nur eine seiner zahlreichen Perlen zu nennen. Da hat er wohl ganz offensichtlich wortwörtlich aus dem Deutschen in die schöne englische Sprache übersetzt und das Ding somit schwungvoll gegen die Wand gefahren. Damit deine Übersetzungen künftig in der Königsklasse mitspielen können, haben wir für dich die ultimative How-to-translate Guideline erstellt.
Um eine gelungene Übersetzung zu verfassen, musst, musst, MUSST du sowohl die Originalsprache des Textes als auch die Sprache, in die du übertragen sollst, sehr gut beherrschen. Das ist die Grundvoraussetzung. Im Idealfall bist du außerdem mit dem Thema des Textes vertraut. Wenn nicht, so steht nun ganz oben auf deiner To-Do-Liste: „zum Thema einlesen und recherchieren“. Auch wenn das deinen Übersetzungsprozess verlängert, ist es trotzdem ein wichtiger Schritt. Nur wenn dir die thematischen Zusammenhänge einleuchten, kannst du sie auch korrekt in eine andere Sprache übertragen.
Die meisten professionellen Übersetzer dolmetschen Texte am liebsten in ihre Muttersprache. Dort sind sie mit Grammatik, Rechtschreibung, Redewendungen und so weiter am besten vertraut. Du kannst auch anders herum vorgehen, solltest dann aber immer einen Muttersprachler deine Übersetzung nochmal checken lassen. Deine Übersetzung soll nicht wie eine solche klingen! Den vorgegebenen Text einfach in der anderen Sprache runterzuschreiben ist nicht genug. Versuche, die Balance aus Möglichst-nah-am-Original und Schön-zu-Lesen zu finden.
Bevor du auch nur das erste Wort übersetzt, musst du den Erwartungshorizont abfragen. Ob dich nun eine Team-Kollegin bittet, eine Pressemitteilung ins Englische oder eine Studie ins Spanische zu übertragen: Kläre ab, welchen Ansprüchen dein gedolmetschter Text genügen soll. Sollst du eine Stimmung einfangen? Ein System erklären? Eine packende Story erzählen? Je detaillierter du bei deinem „Auftraggeber“ nachhakst, desto leichter wird es dir fallen, den roten Faden in deiner Übersetzung zu spinnen. Besorge dir noch ein ein- und ein zweisprachiges Wörterbuch (ganz altmodisch als Nachschlagewerk oder online) und – Achtung, Geheimtipp! – öffne DeepL, um deine transkribierte Version so kostenlos zu überprüfen. DeepL ist ein Online-Übersetzer, der mithilfe von KI nicht nur Wörter, sondern ganze Sinneinheiten erkennt und zwar meist gut, aber manchmal doch ein wenig holprig überträgt. Nun bist du bestens für die bevorstehende Aufgabe gewappnet.
Quelle: unsplash / Romain Vignes
Lies dir als allererstes den Text, welchen du transkribieren sollst, gründlich durch. Hast du Zusatzmaterialien wie Instruktionen, vergangene Pressemitteilungen oder Artikel bekommen? Gibt es vielleicht sogar einen Tone Guide? Jackpot! Auch diese solltest du dir mal vornehmen. Eher salopp oder doch punktgenau – versuche so herauszufinden, wie die Tonalität deiner Übersetzung sein sollte, damit sie zum Auftraggeber oder Kunden passt. Nachdem du genau weißt, welche stilistische Ausdrucksweise gefragt ist, kannst du nun den Text dolmetschen. Gehe dabei in Sinnabschnitten vor und achte darauf, die Bedeutung in deiner übertragenen Version möglichst nicht zu verfälschen.
Wenn dein erster Entwurf steht, prüfe zunächst auf Rechtschreibfehler, lese dann mit dem Original neben deiner Transkription nochmal gegen. Hast du eine Passage oder einen Satz falsch übersetzt oder sogar vergessen? Passe deine Version anschließend an und lese sie dann – dieses Mal, ohne das Original zu Hilfe zu nehmen – erneut durch. Haben sich noch Rechtschreibfehler versteckt? Ergibt dein Text Sinn? Im besten Fall liest sich deine Übersetzung so, als wäre sie gar keine – rund und natürlich. Nun kannst du deinen gedolmetschten Text zum Gegencheck an ein Team-Mitglied geben und dir so Feedback einholen. Im letzten Schritt arbeitest du die Kommentare ein und liest deinen nun in die andere Sprache übertragenen Beitrag ein letztes Mal durch.
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