Adidas, Coca-Cola und Co.: Wie gehen Unternehmen mit der Corona-Krise um?
Während einige Anbieter wie Streamingdienste, Videokonferenz-Apps, Lieferdienste oder auch Baumärkte in Zeiten von Social Distancing gefragter denn je sind, müssen viele andere Unternehmen jetzt umdenken. So zeigen bereits einige Firmen Mut und Ideenreichtum, um die schweren Folgen der Corona-Krise zu bekämpfen und auch mit ihrer Kundschaft in Verbindung zu bleiben. Es gibt jedoch auch schlechte Beispiele, die sich gerade in sensiblen Zeiten wie diesen nicht solidarisch verhalten und viel Kritik dafür ernten. Wie unterschiedlich Unternehmen mit der derzeitigen Situation umgehen und welche Content-Marketing-Strategien sie einsetzen, zeigt unser Überblick.
Adidas im Corona-Shitstorm: Imageschaden trotz Entschuldigungsbrief
Adidas gehört zu den angesagtesten Marken der deutschen Republik. In der Corona-Krise ist der Sportartikelhersteller jedoch negativ aufgefallen. So weigerte sich der Milliardenkonzern die Mieten für seine geschlossenen Geschäfte zu zahlen, während Besitzer von kleinen Läden weiterhin ihre Kosten tragen müssen und um ihre Existenz bangen. Für dieses unsolidarische Verhalten wurde die Marke sowohl von der Politik als auch in den sozialen Medien stark kritisiert. Der damit einhergehende Imageschaden scheint immens.
Das hier waren übrigens die letzten @adidas , die wir gekauft haben. Als globaler Konzern mit 3,2 Milliarden Gewinn 2019 eine Schutzvorschrift für MieterInnen in Existenznot auszunutzen, ist schäbig. #coronavirus
@BMJV_Bund pic.twitter.com/0OoKHvFZxO— Katarina Barley (@katarinabarley) March 28, 2020
Als Reaktion auf den Shitstorm appelliert der Drei-Streifen-Konzern in einem Brief mit dem Titel „Adidas sagt Entschuldigung“ an die Öffentlichkeit und verweist auf die großen Schwierigkeiten durch die Pandemie. Laut des Schreibens sei das Geschäft in der Corona-Krise eingebrochen und selbst für ein gesundes Unternehmen wie Adidas sei die aktuelle Situation sehr belastend. Mit dieser Haltung ist die Marke jedoch nicht allein. Auch weitere Kleidungs- und Schuhhersteller, wie Puma, H&M oder Deichmann, weigern sich Miete zu zahlen, solange ihre Filialen geschlossen bleiben. Die meiste Kritik scheint bis jetzt Adidas abbekommen zu haben, was vermutlich auf das künftige Geschäft Auswirkungen haben wird.
Keine Werbung: Coca-Cola legt Fokus auf das Wesentliche
Auch die Werbebranche ist von der Pandemie stark getroffen und muss Verluste in Form von fehlenden Aufträgen erleiden. So kündigte Coca-Cola Deutschland mit einem Post auf Twitter an, ihre kommerzielle Werbung ab April komplett auszusetzen. Seinen Schritt begründet der Limonadenhersteller damit, dass die Sicherheit der eigenen MitarbeiterInnen im Rahmen der Pandemie besonders in den Vordergrund rückt und die Werbung jetzt als zweitrangig eingestuft wird. Deshalb will Coca-Cola weltweit 120 Millionen Dollar für COVID-19-Hilfsmaßnahmen, wie Schutzausrüstung und Getränke für Angestellte medizinischer Einrichtungen, spenden.
Wir haben uns dazu entschieden, unsere kommerzielle Werbung in dieser schwierigen Zeit auszusetzen.
Gemeinsam mit unseren Abfüllpartnern und unserer Stiftung The Coca-Cola Foundation spenden wir weltweit 120 Millionen Dollar für COVID-19 Hilfsmaßnahmen. pic.twitter.com/00vSzvFK9I— Coca-Cola Germany (@CocaCola_De) March 27, 2020
Corona-Virus auf Instagram: Lokale Geschäfte als Inspiration
Gerade kleinere Geschäfte leiden in Zeiten der Corona-Krise besonders und müssen um ihre Existenz kämpfen. Soziale Medien wie Instagram dienen jetzt als eine wichtige Plattform, um den Kontakt zu den KundInnen beizubehalten. So wird mit dem Hashtag #shoplocal aktuell dazu aufgerufen, die lokalen Läden zu unterstützen. Zusätzlich haben einige LadenbesitzerInnen bereits ausgefallene „Corona-Kampagnen“ gestartet, um so ihre Geschäfte am Leben zu erhalten. Der Zero Waste Shop „Original Unverpackt“ aus Berlin appelliert beispielsweise auf Instagram, kleine Geschäfte zu unterstützen und dort anstatt bei Rewe, wo die Regale schon leergeräumt sind, einzukaufen. Auch der Pflanzenladen „Winkel van Sinkel“ aus Hamburg passt sich an und bietet digitale Beratung und Video-Calls an.
Not macht erfinderisch: Kreativität und Zusammenhalt sind jetzt gefragt
Von der derzeitigen Situation sind wir alle betroffen. Damit wir diese Zeit überstehen, ist die gegenseitige Unterstützung das A und O und steht auch bei Marketing-Strategien im Vordergrund. Denn wie solidarisch sich vor allem Großkonzerne gerade verhalten, kann sich auf ihr zukünftiges Image auswirken. So beteiligen sich viele Weltmarken aktiv an der Bekämpfung von Corona und stellen ihre Produktion sogar um. Der Luxuskonzern LVHM, der normalerweise Parfum für Christian Dior und Givenchy herstellt, will in seinen Fabriken Desinfektionsmittel produzieren. Diesem Beispiel folgen auch Unternehmen wie die Beiersdorf AG und der Spirituosenhersteller Jägermeister. Textilkonzern Eterna fängt mit der Produktion von Gesichtsmasken an, während Ebay Kleinanzeigen die neue Rubrik „Nachbarschaftshilfe“ anbietet, wo Freiwillige bei Einkäufen oder anderen Besorgungen für die Risikogruppen helfen können.
Auch Mashup Communications will während dieser schweren Zeit Hilfe leisten und vor allem die Wissenschaft unterstützen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht mithilfe unserer Storytelling-Skills den Forschungsergebnissen Gehör zu verschaffen. Wenn ihr mehr über unsere Aktion erfahren wollt, schaut euch gerne unseren Blogpost „1-Million-Aktion: Kostenlose Storytelling-Kurse und -Beratung für die Wissenschaft“ an.
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25. November 2024