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Inspiration für kreative Content-Formate
Communications – PR, Content, Redaktion Tools 6. August 2020

Inspiration für kreative Content-Formate

Jeder Content Marketer kennt das Problem. Die Deadlines rücken immer näher, der Druck steigt, doch die Inspiration für kreative Content-Formate lässt auf sich warten. Dabei kann die Art und Weise, wie die Inhalte aufbereitet sind, maßgeblich zum Erfolg beitragen. Wer sein Publikum erreichen will, hat die Qual der Wahl. Es gibt unzählige Möglichkeiten und es muss gut überlegt sein, welche Form für das jeweilige Thema passend ist. Wie kann die Zielgruppe am besten angesprochen werden und wie bleiben Inhalte im Zeitalter der Informationsüberflutung im Gedächtnis?

bunt gefärbte Baumblätter hängen in einer Reihe
Unsplash/ Chris Lawton

Nobody is perfect: Mit eigenen Fail-Storys zu mehr Empathie

Immer wieder die Erfolgsgeschichten von anderen zu lesen, kann auf Dauer langweilig sein. Zur Abwechslung ist es spannend, Techniken aufzuzählen, die aus eigener Erfahrung nicht funktioniert haben, und welche Learnings daraus erzielt wurden. Neben dem Mehrwert für die Zielgruppe werden Fehler zugegeben. Das erzeugt Empathie und führt zur Identifizierung. Außerdem kann auf diese Weise die persönliche Heldenreise erzählt werden. Besonders wenn das eigene Produkt oder Service dabei helfen können, Misserfolge in Zukunft zu vermeiden, sind Fail-Storys von Vorteil. Unabhängig davon, ob es sich um ein Unternehmen, einen Gründer oder einen Freelancer handelt, mit einem Text über die Don‘ts positioniert sich der Verfasser als Experte, der seine Erfahrungswerte weitervermittelt.

Inzwischen geht diese Content-Marketing-Strategie über die Textebene hinaus und wird in Form von Veranstaltungen praktiziert. Die sogenannten „Fail Nights“ oder „Fuckup Nights“ genießen bereits einen hohen Bekanntheitsgrad. Dabei handelt es sich um Treffen, wo Kurzvorträge von Coaches, Gründern oder anderen Geschäftsleuten gehalten werden. Sie erzählen den Anwesenden über ihre persönlichen Fehlentscheidungen, die ihrem Unternehmen geschadet haben. Die Events sind außerdem eine gute Möglichkeit, das eigene Netzwerk zu erweitern und zu zeigen, dass Scheitern nicht zwangsläufig das Ende der Karriere bedeuten muss.

Interaktives Storytelling: Content hautnah miterleben

Eine weitere Möglichkeit, Rezipienten zu erreichen und sich von der Konkurrenz abzuheben, ist sie selbst ein Teil der Geschichte werden zu lassen. Interaktives Storytelling heißt das Stichwort und beschreibt damit Inhalte, die in ihrer Aufbereitung dazu animieren, sich aktiv zu beteiligen. Dabei wird die Story mit mehreren Sinnen miterlebt, indem auditive, visuelle sowie haptische Reize eingesetzt werden. Außerdem trifft das Publikum eigene Entscheidungen. Das wiederum beeinflusst den weiteren Verlauf der Ereigniskette. Als Folge rezipiert die Zielgruppe einen personalisierten Content und kann sich mit dem Helden bzw. dem Produkt besser identifizieren. Die einzigartige emotionale Reise bleibt im Gedächtnis haften und bindet somit die Beteiligten.

Ein Beispiel für interaktives Storytelling bietet der britische Abenteurer, Autor und Filmmacher, Ed Stafford. Er ist der erste Mensch, der den gesamten Amazonas von der Quelle bis zur Mündung zu Fuß entlanggegangen ist. Auf seiner Webseite können die Nutzer gemeinsam mit Ed an einem Überlebenstrip in der Wildnis teilnehmen. Dabei geht es darum, die richtige Entscheidung in Sachen Nahrungssuche und Feuermachen zu treffen. Die Wahl wirkt sich auf die Überlebenschancen des Protagonisten aus.

Auch Marken können von kreativen Content-Formaten profitieren und interaktives Storytelling für sich nutzen. So hat American Express in Kooperation mit der Sängerin Taylor Swift eine virtuelle, musikalische Erfahrung für die User in Form einer App geschaffen. Dabei handelt es sich um ein 360° interaktives Musik-Video, das sich in einer großen Villa abspielt. Die Nutzer können durch die Kulissen des Hauses spazieren und sich dabei Räume, Objekte sowie Personen anschauen und mit ihnen interagieren.

Die Sängerin Taylor Swift und ein Beispiel für interaktives Storytelling in Kooperation mit American Express
americanexpress.com

Nicht nur für Nerds: Games als Content-Marketing-Tool

Jeder mag Spiele. So sind beispielsweis Mobile Games aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und werden unterwegs konsumiert. Doch sie dienen nicht nur allein der Unterhaltung, sondern können auch Wissen vermitteln und sind somit ein effektives Content-Marketing-Instrument. Denn neben dem Spaßfaktor bietet das Format viele weitere Vorteile, wie erhöhte Verweildauer sowie Traffic auf der Webseite, Sympathie gegenüber dem Unternehmen und eine mögliche Weiterverbreitung über soziale Kanäle.

So hat die Deutsche Bahn ein eigenes Spiel „DB Zug Simulator“ kreiert, das dem Nutzer erlaubt, die Rolle des Lockführers zu übernehmen. Dabei gibt es neun verschiedene Fahrstrecken. Ziel ist, die Bahnhöfe pünktlich und energiesparend zu erreichen. Dank einer Statistik und einem Highscore-System können sich die Spieler miteinander vergleichen. Auch das schwedische Unternehmen Ikea hat eine App namens LATTJO entwickelt, die verschiedene Memory-Spiele, Puzzles und weitere Anwendungen in sich vereint. Dabei können User jeder Alterskategorie sowohl einzeln als auch gemeinsam spielen.

Durch die spielerische Aufbereitung des Contents verbinden die User positive Emotionen und bauen Vertrauen mit der Marke auf. Dennoch gilt es zu beachten, dass Games in ihrer Herstellung mit hohem Aufwand verbunden sind und die entsprechenden Skills erfordern. Doch unabhängig davon, für welches Content-Format ihr euch letztendlich entscheidet, der Nutzwert für die Zielgruppe sowie die Authentizität sollten stets im Vordergrund bleiben.

Weitere spannende Beispiele und mehr Inspiration für kreative Content-Formate könnt ihre gerne in unserem Beitrag „Blogpost, Listicle und dann? – 13 Digitale Content-Formate“ nachlesen.



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