Vor vier, fünf Jahren saß ich an einem Strand und beobachtete Kitesurfer dabei, wie sie waghalsige Tricks mit ihrem Surfboard auf den Wellen vollführten. Was treibt sie an, am Ball zu bleiben, auch wenn ein Stunt nicht funktioniert und sie von ihrem Brett fallen?
Und was wäre mit den über 500 Millionen Leser:innen passiert, wenn J.K. Rowling ihre Bücher über den Zauberer Harry Potter nicht verlegt hätte? Hatte sie einen Motor, das Werk auch nach zwölfmaliger Absage verschiedener Verlagshäuser nicht aufzugeben und trotz widriger Umstände zu veröffentlichen?
Oder ein anderes Beispiel: Warum war Microsoft Encarta im Gegensatz zu Wikipedia nicht erfolgreich? Mit welcher Motivation wurden beide Enzyklopädien ins Leben gerufen? Warum war das eine Modell dem Untergang geweiht und das andere übertraf sich selbst?
In einem unserer Kreativmeetings stellte uns Miriam das Buch „The Motivation Code“ von Todd Henry vor. Es beschäftigt sich mit der Frage, was uns antreibt, unsere besten Leistungen zu erbringen. Und wie wir diesen Ansporn nutzen, um gemeinsam mit unseren Arbeitskolleg:innen unser Potenzial rundum auszuschöpfen. Das Buch beruht auf jahrzehntelanger Forschung und Interviews mit über 100.000 Menschen.
Eine pauschale Antwort auf die Frage gibt leider es nicht, so viel kann ich schon einmal verraten. Manche Menschen werden durch einen Wettlauf mit der Zeit motiviert, während andere sich nur dann besonders anstrengen, wenn sie sich als Teil eines Teams fühlen. Für wieder andere ist nichts so motivierend wie die Möglichkeit der öffentlichen Anerkennung. Ich fragte mich, worin meine Motivation liegt und ein paar Tage später fand das Buch seinen Weg in meinen Briefkasten.
Miriam fragte im nächsten Schritt nach unseren Erfolgsgeschichten. Also private oder berufliche Projekte, auf die wir besonders stolz waren. Das konnten auch Erlebnisse sein, die uns besonders anspornten, am Ball zu bleiben. Ein schönes Beispiel ist die Heldenreise meiner Teamkollegin und Senior-Beraterin Christina, die 2019 als Trainee bei uns anfing. Zu Beginn ihres Traineeships sagte sie mir, dass sie gerne selbstbewusster werden und Workshops geben möchte. Gemeinsam überlegten wir uns, wie sie dieses Ziel erreichen konnte. Als Mentorin ermutigte ich sie, Vorträge bei unserem internen Kreativmeeting zu halten, um das Sprechen vor Publikum zu üben. Mit positivem Feedback im Gepäck trat sie im nächsten Schritt dem Workshop-Team bei und gibt nun ihr Wissen auch an Kund:innen weiter. Ich selbst begleite unsere Trainees bereits seit 2015 auf ihren Heldenreisen zur Beraterin oder zum Berater. Seit 2017 darf ich auch dank einer IHK-Weiterbildung ganz offiziell ausbilden.
Wie eine solche IHK-Ausbildung aussieht, darüber hat meine Kollegin Lisa bereits in unseren Podcast berichtet: Agency Stories #10 – Aus- und Weiterbildung
Todd Henry zeigt, dass es siebenundzwanzig „Motivationsthemen“ gibt, von denen jedes seine eigene DNA hat. Hier einige Beispiele:
„Eine große Prise Loyalität gepaart mit einem starken Verantwortungsgefühl für Menschen um mich herum und ihr Wohlergehen! Ich sehe oft Potenziale in Menschen, von deren Wert sie selbst noch nichts ahnen und liebe es, diese aus ihnen herauszukitzeln. Ich ziehe eine große Motivation daraus, Menschen dabei zuzusehen, wie sie über sich hinauswachsen und oft auch von sich selbst überrascht sind.“
Wäre ich eine Marke und hätte einen Claim, würde dieser wohl so lauten: „Empathy for everyone“. Mit diesem Motto bilde ich leidenschaftlich gerne aus. Ich begleite nicht nur neue Trainees in meinem Team als Mentorin, sondern möchte für alle Auszubildenden bei Mashup ein offenes Ohr haben. Ich unterstütze sie bei ihren jeweiligen Projekten und stimme mich mit ihren Ausbilder:innen ab, wie und wo wir ihre Heldenreisen noch schleifen können. Mein nächster Plan: ein gemeinsamer Wandertag, der mir mit Sicherheit auch viel über unsere PR-Anwärter:innen verraten wird, was sie selbst vielleicht noch nicht wissen.
Und was war nun die Ursache, dass Wikipedia zur beliebtesten Enzyklopädie wuchs und Microsoft Encarta dem Untergang geweiht war? In Dan Pinks Ted Talk „The Puzzle of Motivation“ erzählt der US-amerikanische Schriftsteller, dass der Kern in der intrinsischen und extrinsischen Motivation liegt. Auch wenn hier ein anderes Modell zum Thema Motivation vorgestellt wird, im Kern sind sich beide Modelle ähnlich. Die Encarta wurde von gut bezahlten Fachleuten und Expert:innen erstellt, die mit den üblichen extrinsischen Motivatoren, wie etwa Geld, belohnt wurden. Wikipedia wurde von unbezahlten (autonomen) Freiwilligen aus Spaß aufgebaut und weil sie an das Projekt glaubten. 1999 hätte kein:e Wirtschaftswissenschaftler:in darauf getippt, dass das Modell von Encarta von dem von Wikipedia überholt werden würde. Aber das tat es.
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