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Planet Storytelling: Schottland

Ikonische Kilts, harmonische Dudelsackklänge und die ältesten Whiskys der Welt – dafür ist Schottland rund um den Globus bekannt. Doch die schottische Kultur ist vor allem geprägt durch die zahlreichen mystischen Sagen und Legenden, welche die Jahrhunderte überdauerten und es sogar bis nach Hollywood schafften. Unser neuer Teil der Reihe Planet Storytelling führt uns durch verregnete Highlands, vorbei an großen Held:innen und schließlich in die geheimnisvollen Tiefen des Loch Ness.

Die Highlands: Stoff für Sagen und Legenden

Neblige Moore, einsame Weiden und endlose Bergtäler: Schottland lädt gerade dazu ein, seine Landschaft mit mystischen Geschichten zu füllen und die Fantasie schweifen zu lassen. Das Land, das von Kelten, Wikingern und Nordmännern besiedelt war, erzählt sich noch heute die Sagen und Mythen, die ihm seine Vorfahren hinterlassen haben.

Wer sich auf die Spuren dieser alten Legenden machen will, der wird zunächst die Low- und Midlands Schottlands links liegen lassen. Der mythische Kern liegt in den Highlands des Landes und auf den Inseln der schottischen Küste. Es sind Orte, an denen die Menschen bis heute Gälisch sprechen und ihre Lieder und Erzählungen aus längst vergangener Zeit immer noch überliefert werden. Auch die berühmten Clans mit ihren Kilts und Dudelsäcken sind hier beheimatet und pflegen eine jahrhundertelange Tradition.

Mit Beginn des dunklen Zeitalters um 410 n. Chr., leisteten die Kelten damals einen langen erbitterten Widerstand gegen die Invasoren aus dem Süden. Zahlreiche Clans bekriegten sich in den weiten Tälern und Tausende starben auf den Schlachtfeldern des Hochlands. Die Konflikte hielten an, bis Duncan I. im Jahre 1034 erstmals ganz Schottland zu einem Königreich vereinte – dem Kingdom of Scotia.

Dieser düsteren Epoche widmete sogar einer der bekanntesten Storyteller der Geschichte ein Drama: William Shakespeare. In „Macbeth“ greift er die damaligen Fehden und Figuren auf und schafft ein zeitloses Meisterwerk, welches gerade erst wieder von Regisseur Joel Coen neu verfilmt wurde. Als Ende des 13. Jahrhunderts die schottischen Unabhängigkeitskriege ausbrechen, beginnt eine neue Ära der Gewalt. Zu jener Zeit wurden sie geboren, die Legenden um Freiheitskämpfer:innen, die für Schottland ihr Leben ließen. Diese blutigen Auseinandersetzungen schufen epische Sagen von mächtigen König:innen und tapferen Held:innen.

William Wallace: Vom Nationalhelden zum Hollywoodstar

Im Hinblick auf die abenteuerliche Geschichte und die magische Landschaft Schottlands ist es keine Überraschung, dass dieses Land auch als Inspiration für zahlreiche Filme und Romane diente. Dabei steht vorwiegend ein bestimmter Protagonist der schottischen Vergangenheit im Vordergrund: William Wallace.

Jeder kennt die Szene aus dem Film „Braveheart“, in der er mit blau-weiß bemaltem Gesicht und wehendem Haar die schottischen Krieger in die Schlacht gegen die Engländer führt. In der Rolle des furchtlosen Anführers machte Mel Gibson den Nationalhelden weltberühmt.

Was Millionen von Filmfans heute noch Gänsehautmomente verschafft, dürfte den Schotten jedoch nicht allzu viel Freude abringen. Die Rahmenfakten des Historiendramas sind zum größten Teil stimmig und auch die Bedeutung von William Wallace als historische Figur von Schottland ist unumstritten. Einige Details der Verfilmung wurden jedoch stark überzeichnet und appellieren ausschließlich an die Emotionen des Publikums.

Zwischen all den Legenden und Mythen über den schottischen Volkshelden sind nur wenige unwiderlegbare Fakten erhalten. Ein mittelalterliches Gedicht des Barden Blind Harry ist die einzige zeitnahe historische Quelle und beschreibt sein Leben anhand einer Sammlung von mündlichen Überlieferungen. Dieses Werk gilt als Bestseller in der schottischen Literatur und wurde lediglich von der Bibel in seinen Verkaufszahlen übertroffen. Es erzählt von der Unterdrückung Schottlands durch die englische Krone, dem tragischen Mord an Wallaces Geliebter und schließlich dem vereinten Widerstand gegen England.

Der ewige Traum eines unabhängigen Schottlands wurde Wirklichkeit, jedoch musste Wallace dafür einen hohen Preis bezahlen. Am 23. August 1305 wurde er als Hochverräter vom englischen Parlament hingerichtet. Doch egal, ob auf der großen Kinoleinwand, in verstaubten Büchern oder durch mündliche Erzählungen am Kaminfeuer, William Wallace bleibt durch die Geschichten über ihn unsterblich, ob sie nun wahrheitsgetreu sind oder nicht.

Mystisches Schottland heute: Monsterjäger und Gruselfans

Die Liebe Schottlands für verborgene Welten und fantasievolle Wesen ist unumstritten. Das wird allein schon durch das ungewöhnliche Nationaltier des Landes deutlich – dem Einhorn. In der keltischen Mythologie war dieses Fabelwesen ein Symbol für Reinheit und Unschuld sowie Männlichkeit und Stärke. Auch wenn das Tier nur ein Mythos ist, so passt es mit seinem Stolz und dem Streben nach Unbesiegbarkeit doch perfekt zur schottischen Mentalität.

Um das wohl bekannteste und geheimnisvollste Geschöpf Schottlands zu sehen, reichen Glück und Vorstellungskraft allein nicht aus. Zwar soll es über die letzten Jahrzehnte mehr als 1000-mal gesichtet worden sein, jedoch konnte bis heute kein wissenschaftlicher Beweis für dessen Existenz gefunden werden.

Die Rede ist selbstverständlich von Nessie, dem sagenumwobenen Ungeheuer, welches in den Tiefen von Loch Ness sein Unwesen treiben soll. Im Jahr 1933 wurde es angeblich erstmals von einem Ehepaar entdeckt. Seither tauchten immer wieder Fotos und Berichte über vermeintliche Sichtungen des Monsters auf.

Mittlerweile sind die meisten Beweise für die Existenz von Nessie als Fälschungen entlarvt worden und Experten hegen starke Zweifel an der Geschichte eines möglichen Nachfahren der ausgestorbenen Dinosaurier. Doch diese Erkenntnisse tun dem Mythos über das Seeungeheuer keinen Abbruch. Noch heute pilgern unzählige Touristen an die Ufer des Loch Ness, in der Hoffnung einen kurzen Blick auf das mysteriöse Wasserwesen zu erhaschen.

Wer jetzt denkt, dass sich alle Sagen und Legenden ausschließlich in den verlassenen Highlands abspielen, der irrt sich. Auch in und um Edinburgh erzählt man sich zahllose Geistergeschichten über verwunschene Seelen, wie den „Mackenzie Poltergeist“ oder einen kopflosen Schlagzeuger, dessen Trommel rund um das Edinburgh Castle zu hören sein soll. Auf einer angeblich verfluchten Straße durch das Gebiet Dumfries und Galloway gibt es außerdem Berichte von Begegnungen mit Aliens und anderen übernatürlichen Phänomenen. Bei all diesen fantastischen Mythen Schottlands kommt die Faszination für spannende Geschichten niemals zu kurz und es ist kein Wunder, dass dieses magische Land seine Besucher nicht mehr loslässt.

Du willst noch mehr spannende Orte unserer Planet Storytelling-Reihe kennenlernen? Dann begib dich auf die sandigen Spuren Dubais in unserem letzten Blogpost.

Redaktion

Unser Redaktionsteam nimmt uns mit auf eine Erkundungsreise durch die Welt des Brand Storytelling und durch unseren Agenturalltag. Es appelliert an unsere Vorstellungskraft und verzaubert uns mit Zukunftsmusik. Zudem macht es sich stark für faire Themen mit Haltung.

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