Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von agencystories.podigee.io zu laden.
Miriam: Lang ist es her und wir sind wieder live auf LinkedIn zur Agency Story Nummer 12. Wie ich schon sehe, mit einem neuen Gesicht bei Mashup, nämlich dem Michael. Hallo Michael.
Michael: Hi Miriam.
Miriam: Geht’s dir gut?
Michael: Ja, ich kann nicht klagen.
Miriam: Super. Mit dir haben wir ein ganz tolles Thema und einen ganz speziellen Kanal für uns, den wir uns anschauen können, nämlich Twitch. Ich habe vorher überlegt Soll ich mir dazu noch was anschauen, ein bisschen was anlesen oder irgendwie mit meinem Halbwissen glänzen? Oder soll ich einfach zugeben, dass ich davon gar keine Ahnung habe (lacht)? Ich glaube, ich war nicht einmal auf dem Kanal. Ich meine bei irgendwelchen YouTubern, denen ich folge, die machen ein paar Streams, die das dann auf YouTube zusammenfassen, so Commentary, YouTuber oder Bloggers.
Aber du hast schon ganz schön viel gemacht und deswegen dachte ich, das ist ein tolles Thema, über das ich jetzt auch in letzter Zeit gar nicht so viel gehört habe. Kannst du uns ein bisschen erzählen was so auf Twitch passiert und was da so für Themen, Leute und Stories unterwegs sind? Aber vielleicht kannst du erst mal ganz kurz erzählen, wie deine Begegnungsstory mit dem Kanal ist, ob du das vorher selbst privat genutzt hast oder wirklich erst, als du bei Spieletipps.de da dann deine professionellen Themen aufgesetzt hast?
Michael: Genau. Fangen wir bei der Geschichte bei A an. Tatsächlich hast du als Game Journalist sehr viel mit YouTube, mit Gaming Medien zu tun. Twitch auch hin und wieder, aber tatsächlich bin ich erst durch Corona und die Pandemie dazu gekommen, da Twitch da auch einen großen Zufluss an Zuschauer:innen hatte. Dann habe ich mich auch erst wirklich mit diesem Medium auseinandergesetzt, das auch privat gemacht und mich dann gefragt: Was kann man eigentlich alles noch mit Twitch machen?
Und wir dachten uns, wir können nicht nur Artikel bringen, wir müssen auch wirklich im Kontakt mit der Community bleiben. Und dann hatte ich mich dazu entschieden, dass wir eine Talksendung machen, die auf Facebook und Twitch parallel ausgestrahlt wird, wo wir halt über aktuelle Themen sprechen können, über aktuelle Debatten oder auch mal Gäste einladen können. Und da konnte ich während der Pandemie dann schon einige Folgen produzieren und auch ziemlich viele Learnings mitnehmen.
Miriam: Okay, über die Learnings können wir vielleicht nachher noch mal genauer sprechen. Was unterscheidet denn jetzt so ein Format, wie dieses wo wir uns gerade live auf LinkedIn und auf Facebook unterhalten von deinen Talks auf Twitch? Wenn man das mal so direkt vergleicht, ist es vor allen Dingen die Community?
Michael: Ich würde sagen, es ist die Community. Der Aufbau ist exakt der gleiche, dass man auch wirklich zwei Webcams oder eine Webcam zugeschaltet hat, aber man kann im Hintergrund auch noch Gameplay Material zeigen oder irgendwelche Websites, das ist der Punkt. Das ist eigentlich ganz cool, wenn dann ein Thema, gerade im Chat genannt wird, dass man auch gleich die Website dazu aufrufen kann und die Leute auch direkt mitnehmen kann. Ähnlich wie bei einer Bildschirmübertragung in einem Google Meet Raum beispielsweise.
Natürlich ist die Community eine andere. Aber dazu muss man auch sagen, bei Twitch ist das ganz stark von den Kategorien abhängig. Weil Twitch nicht nur Gaming ist, sondern auch Musik, Kunst oder auch Talkshows. Also wir hätten das hier unproblematisch auch sofort auf Twitch teilen können und je nach Kategorie hat man eine ganz andere Community. Da kann es mal laut oder leise, aber auch kreativ zugehen, wie auch immer.
Miriam: Okay, aber nun hat es ja irgendwie einen Grund, dass ich damit zum Beispiel jetzt noch nicht so viel zu tun hatte. Was unterscheidet mich denn demografisch von der Twitch Community? Viele wahrscheinlich auch hier auf LinkedIn haben eigentlich schon noch dieses Klischee, dass da nur Gaming stattfindet und du sagst aber, da ist jetzt auch mehr los. Aber scheinbar fehlen trotzdem so ein paar Berührungspunkte. Hast du irgendeine Vermutung? Spielt da eher das Alter eine Rolle? Also, dass da einfach viele junge Leute sind, die über Games hingekommen sind, dann aber auch ihre Interessen erweitert haben?
Michael: Ich muss fairerweise sagen, ich habe auch erst mal den Zugang nicht dazu gefunden, weil ich dieses Format nicht kannte, das mit dem Livechat und dass man da interagieren kann, vor allem es ist ein Überangebot und man muss bei Twitch auch sagen auf der Startseite wird extrem viel angezeigt, du weißt erst gar nicht, wo du anfangen sollst. Und bei Twitch ist vor allem die Bindung wichtig. Also, dass du für dich einen Creator findest, mit dem du dich identifizieren kannst und bei dem du dann halt auch wie beim Fernsehen täglich reinschaust, um zu gucken, was der heute macht.
Demografisch würde ich sagen, Gaming wird halt auch vom Durchschnitt her immer älter. Ich glaube das durchschnittliche Gaming Alter liegt gerade bei 35 Jahren. Das wird häufig unterschätzt.
Ich würde sagen, dass Gaming immer noch einen großen Schwerpunkt bei Twitch hat, aber auch Sportsendungen werden dort schon live übertragen. Und das ist auch ein ganz guter Übergang, dass man sagt: Okay, ich schaue mir das nicht mehr nur im Livestream an, sondern ich möchte es auch direkt auf Twitch sehen, weil ich da auch noch eine Chat-Funktion habe.
Miriam: Das wird ja auch ziemlich aktiv genutzt. Also das, was ich da so mitbekommen habe, ist, dass es da ja wirklich nur so runterrattert. Die Kommentare sind ja nicht nur Fragen, sondern es wird quasi live kommentiert, wie manch einer von uns beim Fernsehen auf Twitter mit kommentiert, wenn ich das richtig einschätze. Wir können ja ein noch bisschen mehr darüber sprechen, was du jetzt genau gemacht hast. Was du dir für Themen überlegt hast? Mit wem du das zusammen gemacht hast? Beim Talk Format braucht man ja immer auch ein Gegenüber. Vielleicht kannst du uns da ja mal so einen Rundumschlag geben?
Michael: Genau. Ich habe den Community-Talk auf Spieletipps.de geleitet und für gewöhnlich haben wir da die aktuellen News besprochen, die gerade am knackigsten waren, bis wir das dann ausgeweitet haben, weil auch während der Corona-Pandemie im Gaming Bereich nicht so viel Neues passiert ist durch die ganzen Verzögerungen bei den Produktionen. Für mich war das meine persönliche thematische Spitze, als der Pride Month dann kam. Und das ist ein sehr wichtiger und sehr schwieriger Monat im Gaming Bereich. Gerade weil auch dort noch sehr viele Individuen mit Vorurteilen unterwegs sind und es für mich dann auch wichtig war, dazu eine Community Talk Folge zu machen, indem ich zum Beispiel einen „Gaymer“ eingeladen habe, um mit ihm über den Pride Month zu sprechen.
Ich hatte Befürchtung gehabt, dass in den Kommentaren sehr viele toxische Leute unterwegs sein werden, aber es war tatsächlich ein sehr versöhnlicher Talk. Aber vor allem glaube ich auch, ist es für Menschen halt immer so: Sie sind nicht direkt in Berührung. Die meisten Menschen, die Vorurteile haben, haben also oft gar keine Berührungspunkte damit und als sie mit Sinan sprechen konnten und einfach ein ganz normales Gespräch führen konnten, war es eine viel, viel bessere Atmosphäre.
Man muss dazu sagen, im Gaming ist es so, beim Pride Month: Die Leute befürchten immer durch die größere Thematisierung solcher Themen in Spielen, dass sich Spiele komplett verändern und irgendwann keinen Spaß mehr machen. Das ist, glaube ich, die größte Befürchtung von Leuten, die da komplett gegenüberstehen, was natürlich blödsinnig ist.
Miriam: Okay, das ist ja interessant, dass da Themen tatsächlich auch noch mal in dieser Community, ganz anders diskutiert werden oder man sich vielleicht auch ein bisschen vorsichtig herantasten muss und da vielleicht doch noch ein paar mehr Vorbehalte sind als in anderen Communitys.
Was hast du sonst noch so gemacht? Ich habe ein bisschen reingeschaut, als du mir ein paar Links geschickt hast, die wir dann auch im Anschluss gerne noch mal so ein bisschen unter den Kommentaren posten können. Ihr habt doch einfach Reviews gemacht, wenn ich das richtig sehe. Also über aktuelle Updates oder Spiele gesprochen. Was ist da der Appeal, das jetzt speziell auf Twitch zu machen, statt zum Beispiel direkt auf YouTube? Liegt das vor allem an den Kommentaren und den Fragen?
Michael: Twitch ist viel lebendiger. Bei YouTube ist es halt immer so: Da kann ich mir auch ein Video ansehen, was halt 8 Monate alt ist.
Auf Twitch ist ein bestimmter Stream nach wenigen Stunden schon wieder vergessen, weil so viel auf dieser Plattform passiert ist. Der Live-Aspekt ist das Wichtigste bei Twitch, aber vor allem auch die Interaktion. Und zum Beispiel, wenn ein frisches neues Spiel rausgekommen ist, hatte ich einen Experten dabei, mit dem ich direkt darüber sprechen konnte. Und dann hatte man halt diesen Austausch zwischen Community, dem Experten und mir.
Genauso könnte man, kann man auch live ein Gewinnspiel machen, was ich unglaublich cool finde. Da hat man nicht die Einsendungen, sondern man kann eine Frage reinstellen: „Wer von euch meint, das Geschenk am meisten verdient zu haben? Sendet bitte kreative Begründungen ein.“ Und das Schöne dabei ist nicht nur das Auswählen dieser kreativen Begründung, sondern dass die Leute sich sogar gegenseitig unterstützen: „Ach kommt, schenkt es doch dem Moritz oder der Lea“, heißt es dann beispielsweise. Also Gewinnspiele finde ich eigentlich ziemlich cool.
Das vielleicht letzte Format, was mir gerade noch einfällt, ist, dass ich auch mal ein Call of Duty Turnier gestreamt habe, was ich auch sehr spannend finde, weil man da das Gameplay kommentieren kann, was auf diesem Turnier gerade zu sehen ist. Zusätzlich kann man sich dann eine sehr flexible Sendung zusammenbauen, bei der man zum Beispiel auch wieder einen Experten einlädt oder man mit dem Veranstalter spricht. Das finde ich sehr spannend und das ist eine sehr, sehr gute Aufbereitung dieser Inhalte.
Miriam: Und wenn wir jetzt mal so an unsere Beratung denken oder Brand Storytelling, dann gibt es ja auch andere Interessen Communitys, nicht nur die für Games. Für welche Unternehmen und Produkte kannst du dir das denn gut vorstellen, sich da mal genauer damit zu beschäftigen?
Michael: Das kommt ganz drauf an, wenn wir zum Beispiel kicker.de nehmen, die haben auch schon mal Livestreams genutzt. Die haben ja auch eine eSports Sparte, da könnte man mal über Turniere sprechen. Was sich anbietet, ist eine Live-Beratung, je nachdem welches Unternehmen das ist, dass man mit Kund:innen zusammen über bestimmte Sachen sprechen kann. Es gibt zum Beispiel einen Kanal, der heißt „Digitaler Architekt“ von Patrick Klingberg. Der betreibt zum Beispiel Online-Marketing und streamt dazu regelmäßig Veranstaltungen.
Also eigentlich fast wie ein Live Seminar oder ein Produkttest. Also wenn wir zum Beispiel HempMate haben oder andere Unternehmen, die ihre neuen Kollektionen präsentieren, dann wird es halt nicht nur in einem Werbespot präsentiert, sondern man kann halt auch direkt noch Fragen dazu stellen und um Zusatzinformationen bitten. Es hat sehr viel Spielraum und ist von Kunde zu Kunde unterschiedlich.
Miriam: Ja, und ich nehme an, auf Twitch gibt es, wie auf den anderen Kanälen dann auch, die Influencer, die sich schon eine Community aufgebaut haben, mit denen man dann sprechen kann und gucken kann, welche Formate man gemeinsam entwickelt. Vielleicht auch noch mal eine spannende Frage: Wie baut sich überhaupt generell Reichweite auf? Geht das auch nach dem „Follow for Follow“ Prinzip? Oder gibt es da Mechanismen, um die Reichweite aufzubauen und den Algorithmus irgendwie zu nutzen?
Michael: Ich sag mal so, es wird wahrscheinlich gerade für Unternehmen, die auf Twitch noch nicht positioniert sind, notwendig sein, Kooperation mit Influencer:innen einzugehen. Logischerweise, weil die diese Reichweite schon mitbringen. Oder man kauft bei Twitch einen Premium Platz ein, in dem Sinne, dass man auf der Startseite platziert wird. Das gibt es natürlich auch. Aber die Reichweite bemisst sich genau an diesen Punkten, entweder an den Leuten, die schon dort aktiv sind, oder dass man für mehr Fläche zahlen muss.
Miriam: Ich stelle mir das so unglaublich dynamisch vor. Weil das ist, wie du meintest nach zwei Stunden alles schon wieder vergessen und nicht mehr relevant. Die Community ist sehr aktiv und eben auch sehr lange online. Hast du das Gefühl, dass wenn man ein gutes Format entwickelt hat, dass sich das schnell herumspricht? Bei YouTube zum Beispiel dauert es ja schon sehr lange, wirklich über Jahre eine feste und große Community aufzubauen. Hast du das Gefühl bei Twitch kann man den richtigen Nerv treffen und dann spricht sich das schneller rum in der Zeit?
Michael: Ich kann da auch nur ein privates Beispiel geben, weil das wird bei uns auch oft nachgefragt: Wie wird man eigentlich Streamer? Also wie wird man groß auf Twitch? Und da gibt es unterschiedliche Taktiken und es ist zum Beispiel auch eine Taktik, dass man Kategorien besetzt, die tatsächlich von nicht so vielen hart umkämpft werden.
Man kann bei Twitch halt gucken, was sind so die hart umkämpften Kategorien? Und es gibt tatsächlich Kategorien, in denen sich weniger Zuschauer ansammeln. Da hat man dann, wenn man einen Content genau auf so einer wenig platzierten Kategorie bringt, auch eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit und kann sich da auch vergrößern.
Ansonsten glaube ich sind Kooperationen extrem wichtig, weil es ansonsten sehr, sehr schwierig ist, wenn ich in einer Kategorie irgendein neues Format bringe. Es muss halt irgendwie erreicht werden können.
Miriam: Und dann schließen wir mal den Kreis, weil ich glaube, das war schon mal ein ganz interessanter Einblick und alles Weitere muss man sich einfach mal anschauen und in die Community reinwachsen. Du hast ja gesagt, du bist da eher so über deinen Job, in der Gaming Redaktionsberichterstattung reingekommen. Bist du jetzt trotzdem da hängengeblieben? Das machst du ja bei Mashup jetzt nicht mehr so viel. Und was sind da so deine liebsten Inhalte oder spannende Formate, die du uns empfehlen würdest?
Michael: Also ich betreibe es tatsächlich privat. Das finde ich sehr spannend. Vor allem, weil man es halt mit Leuten zusammen machen kann. Das ist gefühlt so, als ob man mit anderen Menschen auf der Welt zusammen zockt. Dem kann ich sehr viel abgewinnen. Ich persönlich schaue gerne Turniere. So ähnlich wie man ein Fußballturnier anschaut, gucke ich mir eSports Turniere auf Twitch an. Vor allem ist es spannend, weil ich entscheiden kann, welche Turnierteilnehmer:in ich gerade sehen möchte, da die alle gleichzeitig live sind.
Miriam: Ja wunderbar. Dann würde ich sagen: Danke für den kleinen Einblick in die Twitch Welt und da müssen wir uns einfach alle noch mal in den Hintern treten, da auch mal selbst reinzuschauen, auch wenn man jetzt denkt man ist vielleicht nicht so im Gaming Bereich unterwegs. Weil wie du sagst: Da sind viele spannende Inhalte vorhanden und als Brand kann man da glaube ich auch noch mal viel lernen, was funktioniert, was unterhaltsam ist und Leute dranbleiben und quasi von den erfolgreichen Streamern da ein bisschen was abschauen. Danke dir Michael und dann gucken wir, was das nächste Thema wird, das wir uns genauer anschauen werden. Tschüss.
Wenn Unternehmen oder Organisationen uns mit ihren Geschichten zum Lachen, Weinen oder Staunen bringen, haben…
In der 27. Folge unseres Praxis-Talk: Brand Storytelling Podcasts spricht Miriam Rupp mit Christiane Grunwald…
Wenn Unternehmen oder Organisationen uns mit ihren Geschichten zum Lachen, Weinen oder Staunen bringen, haben…
Ranking der stärksten Arbeitgebermarken in der Versicherungsbranche: Am meisten kann bei den Talenten punkten, wer…
Vertrauen ist die wichtigste Währung in der Finanzbranche. PR hilft Finanzunternehmen nicht nur, Krisen zu…
Employer Branding als Schlüssel zum Fachkräftemangel In Zeiten des Fachkräftemangels gewinnen starke Arbeitgebermarken an Bedeutung.…