Nach wochenlanger Vorfreude und Workation-Planung, folgte im Herbst 2020 die große Ernüchterung: aus unserer schon lange geplanten Albanien-Workation wurde nichts. Die Pandemie machte unserer Idee vom vierwöchigen Fernoffice einen Strich durch die Rechnung. Gut, dass wir unseren Camper haben und dadurch sehr frei planen und agieren konnten – das Reisen mit dem Bus war schließlich weiterhin möglich.
Also cancelten wir nicht gleich die gesamte Workation, sondern beschlossen, mit unserer Wohnung auf vier Rädern durch Deutschland und Italien zu touren. Mit im Gepäck: Laptop und To-do-Liste.
An das Agenturleben im Homeoffice und flexible Arbeitszeiten gewöhnt, ging es für uns zunächst in den Süden Deutschlands, von dort nach Österreich und schließlich nach Italien an den Gardasee! Für meinen Freund und mich wurde somit aus Butrint und Baklava, Weißbier und Dolce Vita.
Auf einem traumhaften Campingplatz an der Zugspitze startete die erste Etappe des Roadtrips – und der erste Arbeitstag einer Workation der ganz besonderen Art:
Vom Earlybird Biorhythmus geweckt und noch mit einem Gähnen auf dem Gesicht, strecke ich mich so weit es der Camper zulässt. Als Nächstes muss ich unbedingt den Gasherd anwerfen. Das Wasser kocht sich schließlich nicht von selbst und wird dringend benötigt. Unser Bus ist zwar gedämmt, aber in den Morgenstunden liegen die Temperaturen bei knapp null Grad.
Kaffee und Wärmflasche sind also unsere Retter in der Not. Während sich das Wasser langsam erhitzt, kann ich meine Neugierde nicht im Zaum halten. Wir sind gestern im Dunkeln angereist und konnten nur noch die Silhouette der Umgebung erkennen. Mit der Nasenspitze voraus, schaue ich aus unserem Nest und sehe einen idyllischen Landstrich vor mir. Wir stehen direkt am Fuß der Zugspitze, neben uns eine herrliche Alm. Über der tiefgrünen Wiese steht noch der Nebel und an der Bergwand klettert das weiße Sonnenlicht empor. Ein Anblick, zu dem sich der Kaffee sogar noch besser genießen lässt. Und arbeiten mit so einer Aussicht?! Easy!
Aufgewärmt und frisch motiviert geht es an die Arbeit. Anfangs noch eine kleine Herausforderung, zu zweit auf 6 Quadratmeter. Besonders, wenn Meetings anstehen. Aber wir haben es ziemlich gut gemanagt bekommen. Ganz wichtig hier natürlich: Stabiles WLAN! Das konnten wir mit unserem Wireless-Router zum Glück sichern. Und schon geht es los, ganz wie Zuhause am Schreibtisch: E-Mails checken, den Gruppenchat überfliegen und die To-dos für den Tag überprüfen. Allerdings sind die Schultern irgendwie entspannter als an gewöhnlichen Tagen. Der Kopf ist freier und alles geht leichter von der Hand.
Kreativ sein ist heute kein Problem. Die vielen Eindrücke und der Abstand zum Alltag (Großstadttrubel, Familie, Rechnungen, Haushalt) schafft Raum für neue Ideen. Meine Kundengespräche laufen auch super! Marcel von Bayer war sofort Feuer und Flamme, weil er selbst einen Camper hat und wir haben uns erst einmal über unsere Erfahrungen vom „Leben im Bus“ ausgetauscht. Die Option einer Workation hat ihn umgehauen und wer weiß – vielleicht bietet Bayer das ja bald auch seinen Mitarbeitenden an!
Alle Anfragen sind beantwortet und die ersten Aufgaben erledigt. Auf in die Mittagspause! Mit dem Zuklappen meines Laptops kommt augenblicklich Urlaubsstimmung auf. Die Bergluft ist einfach frischer als die in Friedrichshain. Nach einem kleinen Snack inspizieren wir den Campingplatz. Hier fühlen wir uns wohl! Es gibt sogar eine tolle Sauna! Mit Handtüchern gewappnet, der angenehmen Mittagssonne im Nacken und der Zugspitze in den Augenwinkeln, geht es ans Saunieren – eine Erfahrung die unvergesslich bleiben wird! Vor allem, weil es eben nur eine Mittagspause und nicht der Wellnessurlaub ist.
Erholt und mit freiem Geist geht es wieder an die Arbeit. Mit den neuen Eindrücken im Gepäck bin ich konzentriert und die Ideen sprudeln nur so aus mir heraus. Kreativ sein ist nach langer Zeit wieder nicht nur eine Aufgabe. Ich bin im Fluss. Fleißig werden die restlichen To-dos erledigt, sodass der Vacation-Teil des Tages starten kann! Durch die Vorfreude, die Natur genauer zu erkunden, lege ich noch einen Zahn zu.
Laptop zu! Feierabend! Noch schnell das Outfit gewechselt und dann geht es ab auf die Zugspitze! Bei knapp 1.500 Höhenmetern sollte man eine gewisse Kondition mitbringen aber für die Aussichten, die Emotionen und das Erlebnis an sich lohnt es sich allemal. – So seinen Feierabend zu gestalten, ist eine ganz besondere Erfahrung! Ich finde sofort Abstand zur Arbeit und bin tatsächlich ganz im Moment!
Mit dem Sonnenuntergang vor Augen, taumeln wir zufrieden wieder runter ins Dorf. Schnell noch gemütlich in einer Gaststätte eingekehrt, bevor es dann wieder in unseren Camper geht. Das Bett ist im Handumdrehen bereit gemacht und so darf der Tag in Ruhe ausklingen – und wir von den strahlenden Ausblicken und aufregenden Routen träumen, die noch vor uns liegen!
Mit genügend frischer Luft und roten Wangen gehen wir gewohnt früh schlafen. Bald geht die Reise weiter, nach Österreich und an den Gardasee. Da werden wir sogar noch etwas höher stehen, auf einem sehr schönen Campingplatz, auf roter Erde, zwischen knöchrigen Olivenbäumen. Wir werden jeden Tag die Sonne untergehen sehen und bestes Essen schlemmen. Auch auf den Millstätter See in Österreich freue ich mich. Wir kosten den Sommer voll und ganz aus, auch ohne die Albanien-Experience. Denn ein Büro auf vier Rädern in schönster Natur gibt einem einfach so viel zurück.
Ich sehe mich schon viele weitere Male losdüsen und bin Mashup so dankbar für diese Möglichkeit! Here I come – eine PR & Brand Storytelling Beraterin on Tour!
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