Für unser internes Mitarbeitermagazin Spotlight haben Mona und Josefine ein Interview mit Miriam geführt, das Mashup Communications‘ erste und bislang längste Heldenreise erzählt.
Du hast Anglistik, BWL und Medienwissenschaften studiert. Wusstest du schon immer, dass es für dich in die PR gehen soll? Ab wann war klar, dass du in der Medienwelt zu Hause bist?
Während meines Studiums wusste ich überhaupt nichts von PR. Nicht mal zu meinem ersten Bewerbungsgespräch bei einer PR-Agentur hatte ich eine genaue Vorstellung. Auch war mir gar nicht klar, ob es mich überhaupt in die Medienwelt hinziehen sollte. Im Nachhinein weiß ich eigentlich auch gar nicht, warum ich Medienwissenschaft studiert habe.
So richtig gebracht für meinen Job hat es mir eigentlich nichts, und schmackhaft gemacht auch nicht. Diese Kombination an Studienfächern habe ich aus kompletter Ahnungslosigkeit über meine berufliche Zukunft gewählt, um mir möglichst viele Optionen offen zu halten und so einigermaßen auf meinen Interessen aufzubauen. Irgendwie hat es ja funktioniert.
Wie hast du dich bei der Gründung von Mashup gefühlt? War alles einfach nur aufregend? Hast du auch mal nicht mehr gewusst, wo dir der Kopf steht? Gab es Zweifel oder warst du einfach nur froh, dein eigener Boss zu sein, und Verantwortung zu tragen ein Klacks?
Ich habe Mashup Communications ja in sehr jungen Jahren gegründet, mit 24, und werde auch häufig darauf angesprochen, wie bewundernswert das sei. Um ehrlich zu sein, bilde ich mir darauf aber überhaupt nichts ein. Warum? Erstmal um deine Frage zu beantworten: Die Gründung selbst fühlte sich weder im Positiven noch im Negativen noch lange nicht so aufregend an, wie einige Meilensteine, die wir während unserer mittlerweile knapp 13 Jahre Agenturhistorie bestritten haben.
Dagegen war der Schritt in die Selbständigkeit zu einer Zeit, als ich weder Verantwortung für andere noch eine Familie zu umsorgen oder hohe Lebenskosten hatte, pillepalle. Ich habe mir damals einfach gesagt, ich probier’s und wenn es schiefgeht, bewerbe ich mich halt wieder. Da gab es gar kein Risiko. Aber natürlich hat es Spaß gemacht, komplett frei entscheiden und gestalten zu können, ohne dass einem jemand reinredet. Und ich habe auch jede Menge inspirierende Leute kennengelernt (als ich noch die Energie fürs Feiern und Netzwerken mehrmals (!) in (!) der Woche hatte).
Hat sich dein Führungsstil über die Jahre verändert und wenn ja, warum?
Ich würde sagen, mein Führungsstil hat sich ein paar Mal um 270 Grad verändert. Zuerst musste ich niemanden führen. Am Anfang wollte ich auch niemanden führen. Danach veränderte sich allein aufgrund des Wachstums der Firma ständig meine Rolle innerhalb immer neuer Konstellationen.
Ich musste Führung als Skill komplett neu erlernen und dann immer weiter meinen eigenen Stil finden. Gute Intentionen reichten da leider nicht immer. Work in Progress.
Was hast du bisher privat von deiner Führungsposition gelernt? Hat sie auch deine Persönlichkeit beeinflusst?
Meine Persönlichkeit ist kaum von meiner Führungsposition zu trennen, wenn ich dabei authentisch sein möchte. Natürlich fallen einige Aspekte meiner Persönlichkeit stärker im beruflichen Kontext auf als andere, die wiederum in meinem Privatleben mehr im Vordergrund stehen. Dabei ist es ein ständiges Wechselspiel, was da wen beeinflusst. Manchmal sind es persönliche Erfahrungen, die meinen Blick auf meine Rolle im Unternehmen ändern, manchmal umgekehrt.
Was steht noch auf deiner Bucket-List?
Etliche Länder bereisen, noch ein Unternehmen gründen und ein Drehbuch schreiben.
Was hättest du sonst noch gerne studiert oder gelernt? – Vielleicht auch etwas, das du noch nicht abgeschrieben hast und im Hinterkopf behältst?
Das Konzept „Studium“ zeckt mich überhaupt nicht. Ich bin der Überzeugung, dass ich komplett eigenmotiviert nebenbei wesentlich mehr und besser lerne, als wenn ich dafür irgendeinen Abschluss bekomme. Aber natürlich gibt es noch viele Themen, die mich reizen, meinen Horizont zu erweitern. Dabei zählen für mich aber mittlerweile praktische Skills wie Fotografie oder Handwerk mehr als verkopfte.
Wie siehst du dich deine Rente verbringen?
Wenn ich weiter so prokrastiniere, wahrscheinlich immer noch mit dem Plan, ein Drehbuch zu schreiben.
Hast du Vorbilder? Wenn ja, welche?
Aus journalistischer Sicht habe ich großen Respekt davor, was Ezra Klein, der wie ich im Mai 84 geboren wurde, erreicht hat. Mit Vox hat er eine Nachrichtenwebseite ins Leben gerufen, die sich nicht von der täglichen News-Agenda reiten lässt. Darüber hinaus hat die Seite auch noch unglaublich tolle Formate in petto, wo wirklich jedes noch so komplexe Thema total mitreißend erklärt wird. Kein Wunder, dass er sogar gefragt wurde, für Netflix die Dokumentationsserie „Explained“ zu produzieren. Da kann sich jeder Brand Storyteller eine Scheibe von abschneiden.
Was sind deine Guilty Pleasures, wenn es einmal besonders rund geht, und wo schaltest du vollkommen ab?
Ich könnte ewig im Bett liegend einfach nur YouTube-Videos gucken, wenn ich so richtig abschalten möchte.
Wie würde ein perfektes Fest für dich aussehen, wenn Geld keine Rolle spielen würde?
Da ich sowohl in Südafrika als auch in Berlin lebe, wäre ein perfektes Fest für mich vor allem eines, wo meine Freunde und Familie, gerne auch Kolleg:innen, aus beiden Kontinenten mal alle zusammen wären. Idealerweise würden sie auf wundersame Weise auch keine Sprachbarrieren haben und sich einfach alle richtig gut verstehen.
Was schätzt du am meisten an anderen Menschen?
Ich schätze es sehr, wenn jemand immer versucht, erst einmal das Positive in anderen Menschen zu sehen, auch oder gerade, wenn es irgendwie knatscht.
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