Nike – eine Weltmarke. Das Unternehmen und sein Logo, der Swoosh, sind weltweit bekannt. Auf einer Stufe mit McDonalds und Disney. Das Logo war eine Zeitlang sogar das meistgestochene Tattoo in den USA. Weltweit werden Sportlerinnen und Sportler in verschiedensten Sparten von dem Unternehmen gesponsert. Teilweise sogar mit eigenen Schuhmodellen.
Am bekanntesten ist vermutlich die Turnschuhlinie von Michael Jordan, dem Basketball- und Weltstar. Sein unverwechselbarer „Jumpman“ hat es mittlerweile sogar zu einer eigenen Sneakermarke gebracht.
Doch wie entstand diese Brand? Was waren ihre Anfänge? Wer waren ihre Gründer? Wie wuchs dieser Sportgigant zu dem heran, den wir heute kennen? Wir erzählen wir euch, wie die Heldenreise von Nike ursprünglich startete.
Phil Knight war Student für Business Administration und ein Track-Runner an der University of Oregon. Er war ein mittelmäßig begabter Langstreckenläufer unter seinem Coach und ehemaligen Weltklasse-Läufer Bill Bowerman.
Als Phil 1959 sein Studium in Oregon abschloss, meldete er sich direkt zur Armee und diente ein Jahr im aktiven Dienst. Anschließend schrieb er sich an der Stanford Graduate School of Business ein. Das Studium der Betriebswirtschaftslehre schloss er 1962 mit einer Masterarbeit ab. Dort stellte er die These auf, dass es japanischen Unternehmen gelingen wird, die deutsche Vormachtstellung in der Sportschuhindustrie zu beenden. Wie zuvor bei Kameras und anderem technischen Equipment geschehen.
Nach seinem Abschluss begab er sich auf eine Weltreise, wo er auch in Japan Halt machte. Er entdeckte dort Laufschuhe der Marke Tiger, die von Onitsuka Co. (heute als Asics bekannt) hergestellt wurden. Er war von der Qualität und den verhältnismäßig niedrigen Kosten der Sportschuhe dermaßen beeindruckt, dass er direkt an seine Masterarbeit dachte.
Bevor andere auf die Idee kamen oder die Japaner:innen gar einen eigenen Versuch wagten, versuchte Phil mit der Firma Kontakt aufzunehmen. Zu seiner Verwunderung waren die Japaner:innen direkt von dem Projekt angetan. Sie eröffneten ihm, dass sie schon länger überlegten in den internationalen Markt einzusteigen.
Phil hatte sich am Ende des Treffens die Tiger-Vertriebsrechte für den Westen der Vereinigten Staaten gesichert.
Mit der japanischen Firma gab es von Anfang an Schwierigkeiten mit der Lieferung. Einerseits wegen des Überseehandels, andererseits weil Onitsuka erst den japanischen Markt belieferte, bevor sie den Rest in die USA verschifften. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis Phil 1962 die ersten Tiger-Muster in der Hand hielt.
In der Zwischenzeit hatte er einen Job als Buchhalter in Portland gefunden. Als Phil Knight schließlich die ersten Schuhproben erhielt, erinnerte er sich an den Menschen mit dem größten Sachverstand im Laufsport, den er kannte: Bill Bowerman.
Kurzerhand schickte er zwei Paar der Onitsuka Tiger Schuhe an die Universität von Oregon, in der Hoffnung, sowohl seine neuen Laufschuhe zu verkaufen als auch eine einflussreiche Empfehlung zu erhalten. Zu Phils Überraschung bestellte Bowerman nicht nur die Tiger-Schuhe, sondern bot auch an, sein Geschäftspartner zu werden und Ideen für das Produktdesign zu liefern.
Die beiden Männer vereinbarten die Partnerschaft per Handschlag am 25. Januar 1964, dem Geburtsdatum von Blue Ribbon Sports, dem Unternehmen, aus dem später Nike entstehen sollte.
Phil reiste quer durch die USA, um mit seinen japanischen Laufschuhen zu überzeugen. Die Geschäfte liefen hervorragend. Alle wollten die günstigen Schuhe aus Japan haben. Im Jahr 1965 stellte Blue Ribbon Sports seinen ersten Mitarbeiter ein: Jeff Johnson. Er war ein hervorragender Vertriebler und schraubte die Verkaufszahlen abermals in die Höhe.
1969 gab Phil Knight seinen Job als Buchhalter auf und arbeitete in Vollzeit für Blue Ribbon Sports.
Da die Banken damals allerdings noch keine Risikokredite vergaben, stagnierte die Entwicklung des Unternehmens trotz der überdurchschnittlich guten Absatzzahlen. Blue Ribbon kam das ein ums andere Mal in Rückzahlungsschwierigkeiten aufgrund verspäteter Lieferungen aus Japan. Dennoch konnte das Unternehmen seinen Umsatz stetig verdoppeln.
Trotz des Ärgers über unregelmäßige Lieferungen von Onistuka, war Blue Ribbon zu einer Verlängerung des Vertrages bereit, weil das Geschäft nach wie vor sehr gut lief. Zu diesem Zeitpunkt trugen schon 70 Prozent der Athletinnen und Athleten in den USA die Schuhe von Onitsuka.
Als die Verträge ausliefen und Phil zu Verhandlungen nach Japan flog, beschlich ihn erstmals Misstrauen.
Onitsuka wollte den Exklusivvertrag nur um drei Jahre verlängern, statt der geforderten fünf. Als Vertreter von Blue Ribbon vermuteten sie, dass man sich in Japan darauf vorbereitete, die Preise zu erhöhen oder gar nach neuen Vertriebswegen zu suchen.
Durch einen Zufall fanden Phil Knight und Jeff Johnson heraus, dass Onitsuka hinter ihrem Rücken tatsächlich nach anderen Möglichkeiten suchte, in den USA ihre Schuhe zu verkaufen.
Die Bank, die damals als Gläubiger viel mitzureden hatte, war wenig begeistert und kündigte den Vertrag mit Onitsuka. Man ließ Blue Ribbon als Marke jedoch vorerst am Leben.
Es war 1972, als Phil Knight und Bill Bowerman beschlossen, eine eigene Schuhfirma zu gründen. Auch Jeff Johnson blieb an Bord und so brauchten sie nur noch Geld und einen neuen Partner in Japan, der die Schuhe produzieren konnte.
Beides fand Phil tatsächlich noch im gleichen Jahr: Nissho Iwai, ein japanisches Handelsunternehmen, dass als Vermittler fungierte und aufstrebenden Unternehmen Kredite besorgte. Sie glaubten an die amerikanische Sportschuhmarke und vermittelten neben den nötigen Krediten auch Kontakte zu japanischen Fabriken, die die Turnschuhe der neuen Marke entwickeln sollten. Mit Nippon Rubber fand er außerdem einen Zulieferer für Gummi.
Geschäftspartner und Produktdesigner Bill Bowerman konnte endlich seiner Passion nachgehen und seine eigenen Laufschuhe entwerfen. Er experimentierte seit Jahren an Schuhen und hatte erstmals eine Laufsohle mit Profil erfunden, die nach eigenen Angaben von dem Waffeleisen seiner Frau inspiriert war.
Nun brauchten sie noch ein Logo und einen Namen für ihre neue Laufschuh-Firma. erinnerte sich an die Grafikdesign-Studentin Carolyn Davidson, die er auf der University of Portland kennengelernt hatte. Aus Geldmangel wandte er sich an sie. Ihre Aufgabe war es, ein Logo entwerfen, welches von einer Bewegung inspiriert war.
Mit dem Ergebnis, dem heute weltweit bekannten Swoosh, war Phil nicht wirklich zufrieden. Aber er fand, damit könne man arbeiten. Davidson erhielt damals 35 Dollar für ihre Arbeit. Sie war mit dem Lohn völlig zufrieden und fertigte auch weiter die grafischen Elemente für das Unternehmen an.
Als Namen schlug Phil „Dimension six“ vor, ein Name, den weder Jeff Johnson noch Davidson passend fanden. Sie diskutierten über Tiernamen wie „Bengal“ oder „Falkon“. Allerdings gab es schon die deutsche Marke Puma, was die Neugründer abschreckte. Schließlich einigen sie sich auf Nike. „Der Name hat gute Eigenschaften“ sagte Johnson „Ikonische Marken sind normalerweise kurz und haben oft einen starken Klang, wie Clorox, Kleenex. Und Nike ist die Göttin des Sieges“.
So war „Nike“ mit dem unverwechselbaren „Swoosh“ als Logo geboren.
Wie oft bei Prototypen war der erste Schuh, der aus Japan kam, kompletter Schrott. Bei kaltem oder nassen Wetter konnte die Sohle springen und reißen.
1972 bei der National Sporting Goods Associan Show in Chicago sollte in Kooperation mit Nippon Rubber der erste Nike-Schuh mit Waffle-Sohle ausgestellt werden.
Dieser Schuss musste sitzen, denn die Entwicklungs- und Produktionskosten brachten Nike in finanzielle Bedrängnis. Die Bank drohte sogar, den Account von Nike aufzulösen.
Phil Knight war mehr als unglücklich. Nun musste Nike mit einem unausgereiften Prototyp auf die große Messe. Wenn man die Unternehmen nicht von dem Schuh überzeugen konnte , würde Schluss sein. Man hätte an der Messe 1973 schon nicht mehr teilnehmen können.
Doch es kam anders als erwartet. Der Legende nach waren Phil und Jeff, kaum nachdem sie ihren Stand aufgebaut hatten, von eine Schar Verkäufer:innen umzingelt. Sie hoben die Nikes auf und hielten sie gegen das Licht. Sie berührten den Swoosh und fragten prompt, was es denn damit auf sich hätte. Die Antwort sprudelte nur so aus Phil heraus: Es ist das Geräusch, wenn jemand an dir vorbeigeht.
Das gefiel ihnen. Es gefiel ihnen sogar sehr…Hat euch diese Heldenreise gefallen? Hier geht es zur Heldenreise von Adidas.
Seriös auf LinkedIn, authentisch auf Insta und relatable auf TikTok. Die größte Herausforderung für Marken…
35 Jahre nach dem Mauerfall – eine andere Geschichte. Unsere persönliche, familiäre Heldenreise war, wie…
Kostenloser Download: Beliebte Anlässe, Feiertage und Aktionstage 2025 für eure Social-Media-Planung auf Facebook, Instagram, LinkedIn…
Die Brand Storytelling-Kampagnen des Monats Oktober zelebrieren Vielfalt und Individualität – auf äußerst authentische Art…
Was Link Earning heißt, warum das der coolere und smartere Weg ist, Verlinkungen zu gewinnen…
In der Finanzbranche müssen unter anderem Banken im Employer Branding neue Wege gehen, um im…