Agency Stories

Agency Stories #17 – Corporate Campfires

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Miriam: So, da sind wir live zu einer neuen Folge unserer Agency Stories, auch einem Mini-Lagerfeuer Format, wie ich finde und damit sind wir schon beim Thema: Corporate Campfires, wozu ich hier das Vergnügen habe, mit meiner Geschäftspartnerin Nora und unserer Senior Beraterin und Teamleiterin Lisa mal ein bisschen zu sprechen und euch auf LinkedIn mal zu erzählen, wie wir zur Erderwärmung beitragen. Mit Lagerfeuer Stimmung! [lacht] Nein, aber wie wir viel Wärme in Unternehmen bringen und ich würde vielleicht Nora bitten, weil du machst es mit am längsten bei uns, mal ein bisschen zu erzählen. Was ist denn ein Corporate Campfire und wie ist es entstanden, das Format?

Storylistening und Teambuilding an Corporate Campfires

Nora: Ja, es ist eigentlich daraus entstanden, weil wir kommen ja vom Storytelling. Das heißt also, wir haben ja gesagt, die Leute saßen schon immer ums Lagerfeuer rum, haben sich Geschichten erzählt, haben sich da ausgetauscht, was im Nachbardorf passiert ist, was sie für Erfahrung gesammelt haben, was sie eben an Wissen weitergeben können, an die nachfolgenden Generationen und eigentlich aus diesem, was Menschen schon tausende von Jahren machen, aus diesem Konzept ist dann auch unser Corporate Campfire eigentlich entstanden.

Also, wir machen sogenannte Storylistening Sessions, das heißt, wir sitzen und setzen uns mit Mitarbeiter*innen von Unternehmen zusammen und hören uns eben deren Geschichten an, um zu schauen, ob diese Geschichten dann von dem Unternehmen veröffentlicht werden. Wir machen das auch fürs Teambuilding. Also im Prinzip geht es darum, einfach erst mal zuzuhören und dann zu schauen, wenn man diese Geschichten gesammelt hat, ob man auch weiter mit denen arbeitet oder ob das einfach erst mal nur war, um sich auszutauschen und eine schöne Stimmung zu kreieren im Unternehmen.

Miriam: Entstanden ist es ja, glaube ich, für ein Konzept, das wir mal verfassen durften, wo es auch um darum ging, ganz verschiedene Partner einer Organisation zusammenzukriegen und da irgendwie einen roten Faden zu kriegen. Und daraus haben wir halt auch gelernt, dass das Theoretische, was man sich quasi von der Konzeption her ausdenkt, immer noch mal einen ganz neuen Twist bekommt, wenn man wirklich zuhört, was die Bedürfnisse sind. Lisa, dein letzter Storylistening Workshop: Was ist dir denn da am meisten in Erinnerung geblieben? Was hat dich vom Gefühl her so daran begeistert, dass dann weiter zu verfolgen?

Lisa: Also, dazu muss man auch erst noch mal sagen, dass das Storylistening oder die Workshops, die wir mit den Unternehmen machen, nicht unbedingt nur darauf ausgelegt sind, dass man zum Beispiel Employer Branding macht und spannende Geschichten von den einzelnen Mitarbeiter*innen zu hören bekommt, sondern dass man auch einfach mal so ins Unternehmen rein horcht, um überhaupt herauszufinden: Was sind die Werte des Unternehmens? Was treibt ein Team an?

Da kann es dann zum Beispiel auch um Change-Management gehen. Also, wenn intern kommuniziert werden muss und etwas verändert werden muss. Und das war beispielsweise einer meiner liebsten Storylistening Workshops, den ich da gehalten habe. Da ging es nämlich tatsächlich darum, dass ein neues Tool innerhalb von einem Unternehmen implementiert werden sollte und da wirklich Leute saßen, die schon seit 30 Jahren im Unternehmen waren und teilweise auch wirklich für sich alleine gearbeitet haben und wenig Kontakt zu anderen Menschen hatten und dann letztendlich auch, glaube ich, mit so ein bisschen Vorbehalt in dieses Meeting reingekommen sind und Angst hatten, ihre Stories zu erzählen.

Das hat sich dann total schnell gewandelt. Wir haben dann ja oft Fragen vorbereitet, die auch noch mal auf die Werte des Unternehmens abzielen und versuchen dann damit, die Leute so ein bisschen warm zu bekommen. Letztendlich saßen dann ältere Herren vor mir, die irgendwie Anekdoten erzählt haben, die schon 15 Jahre alt sind und super begeistert von sich selber waren, weil sie auf einmal so schöne Erinnerungen heraus kramen konnten und das ist tatsächlich bei diesem Change-Management Prozess mein schönstes Erlebnis gewesen. Das erfahre ich tatsächlich bei jedem neuen Workshop.

Heldengeschichten und Gänsehautmomente

Miriam: Nora, was waren so deine Gänsehautmomente, an die du dich noch erinnern kannst?

Nora: Ich habe wirklich viele. Ich finde nämlich auch genau das ist es: viele kommen in diese Workshops und wissen gar nicht genau, was von ihnen erwartet wird. Wir müssen dann erstmal aufklären, was das jetzt soll, was eigentlich Storytelling ist, was die Idee dahinter ist.

Und, ich glaube, was so spannend ist, ist das Leute oft gar nicht ihren eigenen Job, den sie machen, als so besonders ansehen. Das sie gar nicht so, diese Wertschätzung erfahren haben, vielleicht in dem Sinne, wie sie sein sollte und dann durch die Geschichten erst merken, wie wichtig die auch wirklich sind und auch fürs Unternehmen und dann selbst davon überrascht sind, dass sie solche Sachen gemacht haben.

Ich bin dann auch ein bisschen emotional, aber ich sitze dann ganz oft auch online – es ist nicht nur so, dass wir es hier vor Ort machen, gerade durch Corona haben wir natürlich dann angefangen, auch digitale Lagerfeuer zu machen – und ich sitze dann wirklich da, hab Tränen in den Augen und sage: „das ist die Geschichte, die muss man weitererzählen, das ist doch das Leben!“

Ich habe eine Sache, die ich immer wieder gerne erzähle, weil es mich wirklich berührt hat. Dass war, als wir auch vor Ort waren, bei einem Kunden in Hamburg und da ging es um einen Energieversorger. Da hat dann auch am Anfang ein älterer Mann gesagt, „aber ich mache doch nichts Besonderes“ und dann kam irgendwie eine Geschichte raus, wo er quasi alleine in der Nacht es irgendwie geschafft hat, Notstrom für ein ganzes Krankenhaus hinzubekommen, weil da ein Stromausfall war. Und wir wissen ja, was passiert, wenn im Krankenhaus kein Strom ist.

Plötzlich hat man richtig gemerkt, wie er so gewachsen ist und selbst gemerkt hat: ja! Er ist auch ein Held in der Geschichte und er ist ganz wichtig in dem Unternehmen und dass er da ist.

Ich finde, das sind genau solche Geschichten, die mir dann, ich merke es gerade wieder, so Gänsehaut machen.

Miriam: Ja, wir machen ja mittlerweile, bzw. wir versuchen zumindest beim Employer Branding im Speziellen, die Parteien so ein bisschen zu trennen. Wir haben immer einen offiziellen Kick-Off mit den Leuten, die aus dem Marketing kommen, aus der HR, dem Recruiting oder der Geschäftsführung, eventuell auch noch, wo so das strategische Kalkül, wie ich es mal nenne, irgendwie ganz stark im Vordergrund steht. Was ist die Vision? Wer sind unsere Zielgruppen und so weiter?

Und dann haben wir diese Campfires eben dann mit der Zielgruppe, sozusagen mit den Mitarbeitenden. Vielleicht habt ihr da noch mal ein paar Eindrücke oder so, wie sich dann auch mal gewisse Perspektiven vielleicht verschieben oder schärfen oder wo man merkt, dass alles gleichgeschaltet ist oder wo man eben durch diese kleinen Anekdoten auch noch mal sagt: „okay, das ist jetzt vielleicht ein ganz besonderer Wert, den vielleicht die Geschäftsführung gar nicht so gesehen hat“. Fallen euch da spontan Beispiele ein? Wer zuerst nickt.

© UNSPLASH // S O C I A L . C U T

Lisa: Genau. Man muss dazu sagen, dass es immer super schön ist, wenn in dieses erste Meeting, wo dann auch Geschäftsführung und HR und sowas mit reinkommt, schon so ein bisschen Vorarbeit geleistet wurde und man merkt dann auch, die setzen sich viel öfter mit den Werten auseinander, die so ein Unternehmen dann letztendlich auch hat. Also das fließt ja auch in die Kommunikation ein und dann werden oft schon Werte besprochen, die dann letztendlich auch schon, ja, DNA des Unternehmens sind aber in dem zweiten Teil des Prozesses.

Also in dem Storylistening Workshop, zeigt sich dann letztendlich auch, dass es noch andere Werte gibt. Vor allem auch noch mal herzlichere Werte oder emotionalere Werte, die jeden Tag gelebt werden, wo dann teilweise in dem ersten Workshop gar keine Rede von war und die sich dann halt in kleineren Storys immer wieder zeigen. Die sind dann ja auch gerade fürs Employer Branding und für die Ansprache von neuen Talenten total wichtig. So dass man quasi über diese authentischen Storys mit den emotionalen Werten auch zeigt, wie die Arbeit in dem Unternehmen funktioniert.

Miriam: Und Nora, hast du vielleicht noch ein Beispiel dafür? Oder geht das in eine ähnliche Richtung wie bei Lisa?

Nora: Ja, ich finde es tatsächlich auch schön, dass man auch sieht, dass diese Werte, die sonst vielleicht so ein Konstrukt sind, dass wenn man dann da bestimmte Fragen stellt, die eben auf diese Werte einzahlen, dass sie eben auch wieder belegt werden. Also, dass man dann eben auch erst mal sehen kann, was bedeutet dieser Wert überhaupt für das Unternehmen? Was kann eigentlich dahinter stecken? Dass da vielleicht auch noch mal andere Aspekte dieses Wertes dann irgendwie zutage kommen, das finde ich eigentlich schön ja.

Grundlegende Werte & die Einzigartigkeit von Unternehmen

Miriam: Aus meiner Erfahrung, ich bin ja mehr so die Konzeption, aber ich finde es halt auch immer total spannend, durch diese Storylistening Workshops wirklich die Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten, weil wir haben das ja auch in unserem Karriere Seiten Ranking. Viele Unternehmen vertreten sehr ähnliche Werte, auch im Employer Branding: Diversität, Innovation, Nachhaltigkeit. Und sie werden auch immer ähnlicher in der Ansprache von Talenten im Employer Branding und ich finde dann gerade durch dieses Storylistening kommen dann doch noch mal so diese Nuancen raus, mit dem man wirklich auch ein Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten kann.

Wo man dann vielleicht auch, in der Kommunikation zumindest, gewisse Sachen mehr betont, weil das andere ist mehr so das Fundament, das heutzutage zu jedem Unternehmen dazugehören sollte und nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal ist. Oder man muss es dann eben, wie Nora sagt, mit konkreten Beispielen und konkreten Storys unter Beweis stellen, dass man jetzt in dem Bereich und den anderen Unternehmen wirklich noch mal eine Meile voraus ist, das finde ich ganz spannend.

Lisa: Alleinstellungsmerkmal war da auch noch mal ein gutes Stichwort gerade, weil mir fällt dazu auch noch ein letzter Workshop ein, wo es tatsächlich um den Wert der Bodenständigkeit ging, der auch am Anfang schon im Workshop genannt wurde, sich dann aber im Storylistening letztendlich herausstellte.

Es ist die Flexibilität, die vor allem Trainees und Auszubildende anzieht. Genau dieses Spannungsverhältnis, was dann letztendlich entstanden ist, das konnten wir super gut für unsere Kommunikation nutzen. Das ist aber letztendlich im ersten Workshop gar nicht so rausgekommen. Das konnte man tatsächlich nur über die Gespräche mit den Angestellten kristallisieren und genau das macht es dann so besonders. Das wusste man vorher dann einfach auch nicht.

Nora: Ja, also wir machen ja auch, wenn wir Workshops machen, ganz oft so was wie Perspektivwechsel, dass man sich eben auch hineinversetzt in seine Zielgruppe.

Aber tatsächlich ist es immer ein Unterschied, ob man sich jetzt vorstellt, wie jemand ist oder ob man tatsächlich in die Zielgruppe auch noch einmal rein horcht und wirklich hört, was deren Bedürfnisse und manchmal ja auch Ängste oder Sorgen sind.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass da eben keine Geschäftsführung dabei ist oder jemand von einer höheren Stelle, weil wir dann auch manchmal so ein bisschen – es ist jetzt nicht unbedingt ein Kummerkasten – aber sie öffnen sich uns tatsächlich und das ist auch schön. Ganz offen. Und sie erzählen uns auch mal von Schwierigkeiten, was ja auch in jeder Heldenreise extrem wichtig ist, weil es gibt ja nicht nur die schönen Seiten im Unternehmen, sondern es gibt ja eben auch Herausforderungen, Schwierigkeiten und dann aber auch wieder aufzuzeigen, wie sie es überwinden konnten, das gehört ja zu jeder Heldenreise irgendwie auch dazu.

Miriam: Genau. Nora, du meintest am Anfang ja schon, diese Corporate Campfires sind ja auch so ein bisschen Teambuilding. Also selbst wenn daraus keine Strategie entstehen würde und wir jetzt nicht alle Stories protokollieren würden, wär es trotzdem ein erinnerungswürdiger Tag fürs Team. Auch diese Wertschätzung einfach, diese Selbstreflexion über die Wichtigkeit des eigenen Jobs, über die Werte.

Du als HR Verantwortliche bei Mashup nimmst da natürlich bestimmt auch ganz viele Learnings für Mashup oder Sachen, die wir sowieso schon bei uns hatten, wieder mit rein. Also kannst du vielleicht noch einmal ein bisschen erzählen, wie Storylistening jetzt wirklich ganz konkret auch in einem eigenen Unternehmen jeden Tag, jede Woche, jeden Monat gelebt werden kann zum Beispiel?

Behind the Scenes: Corporate Campfires bei Mashup

Nora: Also auf der einen Seite ist es, wir haben es auch tatsächlich für Unternehmen schon gemacht, wirklich nur eine reine Teambuilding Maßnahme. Das hat man auch gerade in der Corona Lockdown Zeit gemerkt. Da war der Bedarf extrem hoch und da haben wir das für Unternehmen tatsächlich gemacht, wo Menschen sich ja wirklich nie gesehen haben.

© Ehimetalor Akhere Unuabona // Unsplash

Da kam auch wirklich diese Lagerfeuerstimmung auf und man hat noch mal viel mehr voneinander gelernt und ist näher zusammengerückt. Ich sage auch immer, man muss Storytelling eben nicht nur in solchen Teambuilding-Storylistening-Sessions machen, sondern man kann es auch im kleinen Alltag tun. Es geht eigentlich darum, in den richtigen Veranstaltungen, also ganz normale Meetings, usw. einfach auch die richtigen Fragen zu stellen.

Ich erzähl das ja auch immer gerne, wie wir das machen, beispielsweise in Wochenmeetings. Wo wir jetzt nicht irgendwie durch hecheln, was welcher Kunde wie gemacht hat, sondern dass es tatsächlich darum geht zu fragen „Was war denn der Erfolg der letzten Woche in eurem Team?“ Welche Anekdote könnt oder wollt ihr vielleicht teilen? Was sind auch Learnings, die ihr teilen wollt und was auch ein ganz, ganz wichtiger Faktor ist: Wem dankt ihr?

Gerade durch Dankbarkeit kommen ganz viele Emotionen und auch wieder Geschichten in solchen Storylistening Sessions hervor, wenn man auch solche Fragen stellt.

Das heißt also, man kann ganz einfach in Meetings, ob das jetzt im Onboarding ist, ob das jetzt in Bewerbungsgesprächen, usw. ist. Man kann durch bestimmte Fragen einfach Geschichten rauskitzeln. Auch gerade in einer Bewerbung: da möchte ich ja keine standardisierten Antworten bekommen, also muss ich auch die richtigen Fragen stellen. Wenn ich hinter die Fassade eines aufgeregten Bewerbers oder einer Bewerberin gucken will, dann muss ich die richtigen Fragen stellen, um da vielleicht auch schon so ein bisschen Storylistening zu machen.

Miriam: Und Lisa aus Mitarbeitendensicht? Gibt es irgendwelche Sachen, Momente, die dir noch in Erinnerung sind oder Rituale, die wir so pflegen, die dir irgendwie so aus Storytelling Sicht viel bedeuten?

Lisa: Ja, also ich kann da auf jeden Fall noch mal eine Einheit kleiner denken. Also nicht die Meetings im großen Team, sondern tatsächlich unsere täglichen Team Meetings in meinem Team Wanderlust letztendlich. Da werden morgens halt auch immer Check-Ins gemacht, zum Beispiel. Wo wir eine Runde drehen und über eine bestimmte Frage einmal klären „Wie geht’s?“ oder „Was hat man am Wochenende gemacht?“ oder so. – und da dann auch ein Gespräch daraus entsteht. Das ist zum Beispiel etwas, was uns jeden Tag begleitet.

Nora: Ja, da werden auch manchmal Fragen gestellt wie „beschreibe, wie es dir geht anhand eines Filmtitels“ oder drei Hashtags oder sowas. Also um auch mal ein bisschen anders drüber nachzudenken und nicht zu sagen, „ja, mir geht es gut, mein Wochenende war schön“, sondern tatsächlich auch mal zu gucken, was für Attribute kann ich noch finden oder ein bisschen um die Ecke denken.

Miriam: Ja, mir fallen natürlich noch ein paar andere Beispiele ein, auf der größeren Ebene. Wir haben ja auch ein Karma Lunch. Einmal im Monat organisiert Josephine, dass wir uns alle zusammen digital und offline treffen und sie hat dann auch irgendwelche Übungen – Storylistening Übungen im weitesten Sinne – auch vorbereitet, damit wir uns eben gegenseitig entweder ganz gezielt Lob aussprechen oder was über uns erzählen oder was über uns erfahren.

©Mike Erskine // Unsplash

Oder wenn ich jetzt zum Beispiel bei unseren neuen Mitarbeitenden an die Success Stories denke. Gerade letzten Freitag hatten unsere neuen Trainees die Aufgabe, mal eine Erfolgsgeschichte aus ihrem Leben, ob es jetzt Studium, Schule, privat oder Arbeit ist, anhand des Modells der Heldenreise für alle zu erzählen. Da hat man natürlich noch mal einen ganz anderen Bezug.

Wenn man gerade erst zwei Wochen im neuen Unternehmen arbeitet, haben alle irgendwie schon mal so einen Einblick bekommen, in ihre Wertewelt und ihre Motivation. Genauso auch für unsere Werte hören wir ständig oder in längeren Abständen mal wieder rein, um zu erfahren, ob ihr neue Beispiele für diese Werte, die wir so für uns pflegen habt. Gibt es da neue Beweise, Belege, Anekdoten?

Damit können wir ja auch wieder viel arbeiten. Also nur, um mal noch ein paar andere Beispiele, als Inspiration für Unternehmen, die uns jetzt vielleicht zuhören, rauszugeben, wie man das wirklich ganz alltäglich und ohne großen Workshop – auch wenn wir das gerne machen, für andere Unternehmen – so auch im Alltag ganz normal integrieren kann.

Nora: Wobei ich dann auch festgestellt habe, ich kannte die Geschichten ja eigentlich von den neuen Trainees, weil ich hatte sie ja im Bewerbungsgespräch und trotzdem: durch die Art und Weise, weil wir auch gesagt haben „mach das mal anhand der Heldenreise“, ist es noch mal ganz anders rübergekommen. Denn die Art, wie man eben Geschichten erzählt, hat auch noch was damit zu tun, wie man Emotionen transportieren kann und da hatte ich dann schon wieder Tränen in Augen, weil ich das so schön fand, obwohl ich eigentlich die Fakten ja schon kannte. Das heißt, es kommt tatsächlich noch mal darauf an, wie man diese Zutat auch zu einer richtigen Geschichte formt.

Lisa: Genau, dass fällt mir dann aber auch immer wieder auf: wenn wir die Geschichten aus den Unternehmen mitnehmen, dass dann quasi eine Geschichte erzählt wurde. Aber wie man die dann letztendlich auch aufbereitet, speziell auch für eine Employer Branding Kampagne, auf welchen Kanälen die gespielt wird, ob man die Person, die Geschichte noch mal selber in die Kamera erzählen lässt, ob man daraus einen Text macht, den man dann vielleicht auf einem Unternehmens-Blog oder so was teilt, da gibt es dann wieder so viele unterschiedliche Content Formate, die letztendlich entstehen und mit denen man dann spielen und arbeiten kann, um eben diese Unternehmenswerte zu transportieren.

Es ist schön zu sehen, wie viel da immer bei rumkommt.

Miriam: Das ist eine perfekte Überleitung zu einem Gedanken, den ich auch habe, weil wir sagen natürlich immer beim Employer Branding trennen wir unsere Geschäftsführung von Mitarbeitenden. Aber ich finde tatsächlich in der PR, wo es ja am Ende in der Umsetzung auch darum geht, Formate zu entwickeln, Themen und Stories zu entwickeln. Ich glaube, das macht uns schon irgendwie auch ein bisschen aus. Der Staat unserer Zusammenarbeit beginnt ja auch erst mal an so einem kleinen Lagerfeuer. Vielleicht nicht ganz so emotional, aber ich finde es halt auch total wichtig, bevor man einfach so loslegt und laut wird und eben viele Messages nach außen bringen möchte, da erst mal reinzuhören.

Ich habe auch das Gefühl, je nach Kick-Off und wer da so mitmacht, gab es auch schon in Kick-Off-Meetings viele schöne, reflektierende Momente. Da betonen wir ja auch sehr stark die Werte und stellen sie auch so ein bisschen unter die Probe, was da wirklich dran ist und wie vielleicht auch schon mal gechallenged wurde. Habt ihr dazu noch irgendwelche Gedanken?

Nora: Ja, ich finde es halt schön, auch diesen Aha-Effekt zu sehen bei den Kunden. Wir stellen ja die Fragen, wir lassen sie erzählen, wie sie auf ihre Idee gekommen sind, was die Herausforderungen waren, usw. und wer vielleicht ein Mentor gewesen sein könnte. Und im Hintergrund quasi, bauen wir im Mural schon auch diese ganzen Sachen, die Informationen, die sie uns geben, in diese Heldenreise und pflegen sie mit ein. Wenn wir dann noch mal zwischendurch zeigen, „guck mal, so sieht es eigentlich aus“, dann kommt so ein Aha-Effekt: „Ach krass, das habe ich noch gar nicht so gesehen!“ und das finde ich eigentlich das Schöne daran.

Miriam: Hm [zustimmend]. Wie dann, die Theorie auch Wirklichkeit wird. Man denkt ja immer, dass trifft eigentlich nur auf Filme oder Bücher zu. Was soll man jetzt als Unternehmen oder als Gründer/Gründerin irgendwie groß eine Heldenreise erzählen? Aber ja, da hast du recht. Das ist dann tatsächlich wirklich noch mal so ganz plakativ vor den eigenen Augen, dass man das mal so visualisiert hat.

Gut, damit wären wir schon am Ende, würde ich sagen und es gibt sicherlich vielleicht im Nachgang noch ein paar Fragen aus den Kommentaren, die wir uns gerne nochmal anschauen. Und dann geht es in der nächsten Folge der Agency Stories um unseren Inklusions-Report. Da wird Christina mir ein bisschen was erzählen, was wir da gemacht haben und was wir damit aussagen wollten. Ich danke euch beiden auf jeden Fall schon mal für unser kleines Lagerfeuer für die LinkedIn Community und bleibt alle gesund.

 

Redaktion

Unser Redaktionsteam nimmt uns mit auf eine Erkundungsreise durch die Welt des Brand Storytelling und durch unseren Agenturalltag. Es appelliert an unsere Vorstellungskraft und verzaubert uns mit Zukunftsmusik. Zudem macht es sich stark für faire Themen mit Haltung.

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