„Komm wir treffen uns in fünf Minuten im Museum!“ oder „Dein neuer Anzug von Dolce & Gabbana sieht ja schick aus!“ sind Sätze die man sehr wohl – insbesondere hier in Berlin – gerne einmal auf der Straße hören kann. Nur eben mittlerweile nicht mehr nur dort. Denn das Metaverse erobert die Welt. So wurde erst Ende 2021 ein von Domenico Dolce und Stefano Gabbana entworfener virtueller Glasanzug aus der Collezione Genesi NFT bei einer Auktion für etwas mehr als 1 Million Dollar versteigert. Und auch das erste vollständig virtuelle Museum, das NFT Museumsprojekt Musee Dezentral, bringt mittlerweile Künstler:innen und Kunstsammler:innen auf revolutionäre Weise zusammen. Doch was ist dieses sogenannte Metaverse und woran erkennt man es?
Matthew Ball, Risikokapitalist und ehemaliger Head of Strategy bei den Amazon-Studios, benennt in seinem Essay zum Thema „The Metaverse: What It Is, Where to Find it, and Who Will Build It“ insgesamt sieben Punkte, die ein Metaverse definieren sollen.
Es ist beständig und kann somit weder pausiert noch beendet werden.
Es ist live und findet in Echtzeit statt.
Es gibt keine Beschränkung bei der Obergrenze der Nutzer:innen.
Es hat sein eigenes Wirtschaftssystem.
Das Metaverse umfasst sowohl die digitale als auch physische Welt und beinhaltet offene sowie geschlossene Plattformen.
Es besteht zudem eine extrem hohe Interoperabilität – also das nahtlose Zusammenspiel verschiedener Daten, digitaler Gegenstände/Assets sowie Inhalte über einzelne Netzwerke hinweg.
Es ist voll von Content und Erfahrungen, die von Individuen, privaten Gruppen oder Unternehmen erstellt wurden.
Klingt eigentlich gut, oder? Doch wo sich immer mehr Nutzer:innen tummeln, ziehen etablierte Unternehmen bisher nur langsam nach. Schade eigentlich, denn insbesondere beim Thema Storytelling ermöglicht das Metaverse es Marken völlig neue Wege zu gehen, um eine echte Verbindung zur eigenen Zielgruppe aufzubauen.
Immer mehr traditionelle Systeme werden derzeit dezentralisiert. Vom Bankwesen über den Einzelhandel bis hin zur Bildung und Unterhaltung – Verbraucher:innen, Konsument:innen, aber auch ganz einfach Fans, übernehmen die Kontrolle. Doch was bedeutet das fürs Storytelling? Eine dezentralisierte Geschichte ist offen. Sie ist fortlaufend und findet in Echtzeit statt. Beispiele hierfür sind unter anderem Minecraft oder auch Twitch-Streams. Diese neuen Formate sind insbesondere deshalb so beliebt, weil sie das menschliche Bedürfnis befriedigen, mit anderen durch Geschichten zu interagieren.
Im Gegensatz zu Funk, Film und Fernsehen, die von einer einzigen Quelle an ein Massenpublikum senden, geht es beim dezentralisierten Storytelling also darum, einen kollektiven Raum der Beteiligung für das Publikums zu schaffen. Dank neuester Technik, Blockchain, KI und Co. entstand genau durch dieses psychologische Bedürfnis das Metaversum: Ein kollektiver gemeinsamer Raum, der das Potenzial hat, das Virtuelle und das Physische auf unerwartete und wirkungsvolle Weise zu verbinden.
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Spiele und interaktive Medien sowie erste Shows, beispielsweise bei Netflix, verabschieden sich derzeit von der traditionellen und vor allem einseitigen Kommunikation des Geschichtenerzählens. Mittlerweile gibt es bessere Formate, die es Menschen ermöglichen, ihre eigenen Versionen eines vorhandenen Narrativs interaktiv weiterzuerzählen, ohne jedoch die Grundlage komplett zu verändern. Bestes Beispiel hierfür: Die Sims! Viele von uns haben sich in diesem von EA geschaffenen Paralleluniversum die ein oder andere Villa samt Pool (Motherlode sei Dank) oder aber auch eine Karriere als Rockstar oder Astronaut:in ermöglicht.
Schon damals wurde für Nutzer:innen aus reinem Storytelling erlebbares Storyliving. Das Metaverse bietet dabei die zusätzliche Möglichkeit der Vernetzung und damit ein interaktives, immersives Miteinander im virtuellen Raum, was wiederum Unternehmen sowie ihrer Zielgruppe eine völlig neue Art des Konsums ermöglicht. Denn diese werden nicht länger eine passive Rolle beim Schauen einer Fernsehsendung oder eines Films spielen, sondern die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Geschichte zu beteiligen.
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Plattformen wie Roblox ermöglichen es den Spieler:innen schon jetzt ihren Avatar individuell zu gestalten, mit ihren Freund:innen zu interagieren und in Echtzeit die treibende Kraft hinter ihrer eigenen Geschichte zu sein. Eine neue Ebene des Engagements, ohne vorher festgelegten Ausgang der digitalen, virtuell-realen Geschichten. Die Gaming-Plattform weist damit – im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Sims – durchaus schon Züge eines Metaverse auf und bereitet die zukünftigen Generationen auf die neue Art der Unterhaltung vor. Gut so, mag man meinen, ist es doch eben genau diese Generation, die Unternehmen schon bald im Metaverse ansprechen werden und auch müssen.
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Unternehmen haben es mittlerweile verstanden, dass sie um Storytelling nicht mehr herumkommen, wenn sie eine echte Verbindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen wollen. Im Metaverse wird diese Erfahrung immersiv und ermöglicht damit ein völlig neues Erlebnis für beide Seiten. Um im Metaverse schlussendlich also erfolgreich zu sein, gilt es für Unternehmen einen neuen Ansatz der Kommunikation mit der Zielgruppe zu verfolgen. Per se geht es nun nicht mehr nur darum, wie man seine Geschichte erzählt, sondern welche Art von interaktiven sowie verbindenden Erfahrungen für die Nutzer:innen geschaffen werden. Es gilt der Zielgruppe einen echten Wert bzw. Nutzen mit gemeinsam „geschriebenen“ Geschichten zu bieten. Diese will dabei eben nicht mehr nur konsumieren, sondern mitgestalten und miterleben können.
Die Regeln des Miteinanders in der virtuellen Welt werden dabei derzeit zwar erst festgelegt. Auch befindet sich die Interoperabilität von digitalen Gütern und NFT von einer Plattform zur anderen zum Nachteil von Unternehmen und Marken noch in der Entwicklung. Während die Gesellschaft jedoch aktuell über die Vor- und Nachteile eines digitalen Lebens und über den Verlust des Kontakts mit eben der realen und physischen Welt diskutiert, ist eines klar: Das Metaverse eignet sich für eine demokratisch geschaffene Welt, in der die eigenen Daten noch den Bewohner:innen selbst gehören. Ein wichtiger Fakt, der den Trend dahingehend nur befeuert. Unternehmen müssen also über kurz oder lang Wege finden, ihre Zielgruppe dort abzuholen.
Ihr wollt noch mehr Wissen zum Thema Metaverse? Dann hört doch mal in unsere Podcast Folge mit Carsten Rossi rein zum Thema: Brand Storytelling im Metaverse
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