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10 Wege, um Storytelling ins Employer Branding einzubinden

Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Diese Weisheit würden wir für den Kampf um neue Mitarbeitende nicht unterschreiben. Fakt ist aber, dass der „War for Talents“ eine immer größere Herausforderung für Unternehmen wird. Um begabte Kolleg:innen anzuziehen, bedarf es selbstverständlich eines interessanten Jobangebots und eines angemessenen Gehalts. Aber die besten Benefits bringen nichts, wenn der Funke beim Bewerbenden nicht überspringt. Hier kommt Employer Branding ins Spiel: Diese Disziplin ist wichtig, um Talente zu gewinnen und zu halten, das Image des Betriebes zu verbessern und die Mitarbeitermotivation zu steigern. Denn nur eine starke Arbeitgebermarke hilft Unternehmen, im heutigen wettbewerbsorientierten Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.

Letztendlich geht es wie bei vielen wichtigen Entscheidungen im Leben auch bei der Jobwahl um das Bauchgefühl. Um die Emotionen der potenziellen neuen Teammitglieder anzusprechen, ist Storytelling ein perfektes Werkzeug.

Wie Storytelling beispielsweise auf Karriereseiten eingeflochten werden kann, haben wir hier erläutert.

Aber wie genau können Geschichten zielführend eingesetzt werden, um eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen? In diesem Post geben wir 10 praktische Tipps, anhand derer Storytelling für Employer Branding eingesetzt werden kann.

© Pexels / Gustavo Fring

Gelungenes Employer Branding geht über das Erzählen, wie großartig das Unternehmen ist, hinaus. Um eine starke Bindung zwischen Marke und Zielgruppe zu schaffen, müssen die Menschen dahinter in die Geschichte eingebunden werden. Storytelling vermittelt ihnen dann im besten Fall das Gefühl, dass nicht nur etwas verkauft wird, sondern dass sie Teil eines spannenden Abenteuers mit dem Unternehmen sind.

Wertekommunikation

Am Anfang jedes gelungenen Storytellings stehen die Werte. Jede Geschichte sollte den Prinzipien der Organisation entsprechen und widerspiegeln, was die Menschen in der Firma antreibt. Falls noch nicht geschehen, plädieren wir dafür, zunächst die wichtigsten Werte des Unternehmens zu ermitteln: Was soll mit der Arbeit konkret erreicht werden? Auf welche Geschäftspraktiken greifen alle Beteiligten in der Firma zurück und welche lehnen sie ab? Welche Grundsätze sind in der täglichen Zusammenarbeit und dem zwischenmenschlichen Miteinander von Bedeutung? Als Team kann dann gemeinsam evaluiert werden, welche Werte die Grundlagen der Geschichten bilden sollen.

Mitarbeitende als Held:innen

Mitarbeiter:innen werden zu Held:innen und erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten. Es sollte deshalb ausreichend Raum gegeben werden, damit die Beschäftigen von ihren Zielen reden können und warum sie stolz darauf sind, Teil des Teams zu sein.

Mitarbeitergeschichten sind zudem eine gute Möglichkeit, um zu illustrieren, dass das Unternehmen mehr ist als nur ein Job. Dies gelingt nur, wenn die Erzählungen authentisch und relevant sind. Dafür ist es wichtig, im Rahmen von Storylistening den Kolleg:innen zunächst genau zuzuhören: Was macht ihre tägliche Arbeit aus? Was motiviert sie? Auch nach Herausforderungen sollte gefragt werden, denn jede gute Geschichte hat auch Hürden, die zum Happy End hin überwunden werden.

Diese Storys vermitteln potenziellen Bewerbenden eine Vorstellung davon, wie es ist, in diesem Betrieb zu arbeiten. Außerdem ist es auch für aktuelle Mitarbeitende interessant, die Geschichten ihrer Kolleg:innen zu lesen und so mehr über sie zu erfahren. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Weitere Beiträge können dann zeigen, wie Arbeitnehmer:innen mit Weiterbildung und anderen Entwicklungsmöglichkeiten unterstützt und gefördert werden.

© Pexels / Huy Chien Tran

Unternehmensgeschichte

Jede Firma wird durch die Personen geprägt, die ihren Werdegang begleitet haben. Die Geschichte des Unternehmens bietet daher eine perfekte Bühne, um den Beitrag der beteiligten Menschen zu verdeutlichen. Dafür eignen sich zum Beispiel Storys über Wachstum und Veränderung und warum dies nur durch den Input engagierter Teammitglieder möglich war. Diese Entwicklungsgeschichten können dann mit Bildern, Videos und Text anschaulich aufbereitet werden.

Vision und Mission

Jede gute Organisation hat ein höheres Ziel. Und damit sind nicht ausschließlich wirtschaftliche Interessen gemeint. Beispielsweise möchte Airbnb nicht nur durch die Vermittlung von Unterkünften Geld verdienen, sondern Touristen und Gastgebende auf der ganzen Welt zusammenzubringen. Die Vision und Mission sind daher zentrale Elemente der Unternehmensstrategie. Die Vision beschreibt die langfristige Zukunftsvorstellung der Firma, während die Mission beschreibt, wie das Unternehmen seine Vision erreichen möchte. Sie tragen dazu bei, eine klare Ausrichtung für die Plattform zu schaffen und die Motivation der Mitarbeitenden zu steigern. Storytelling ist perfekt geeignet, um Vision und Mission zu vermitteln. Durch diese Methode kann erklärt werden, was das Unternehmen antreibt und wie es dazu beiträgt, eine bessere Welt zu schaffen.

Arbeitsatmosphäre vor Ort

Mit Storytelling kann außerdem anschaulich die Arbeitsumgebung präsentiert werden. Beispielsweise, in dem gezeigt wird, wie das Unternehmen eine positive Kultur schafft und wie die Mitarbeitenden miteinander interagieren. Dafür bietet es sich an, verschiedene Teammitglieder regelmäßig in ihrem Alltag zu begleiten. Egal ob im stylishen Office, Co-Workingspace oder gemütlich von zu Hause: es kann anschaulich gezeigt werden, an welchen unterschiedlichen Orten kreativ und produktiv gearbeitet wird.

Besonders interessant wird es, wenn Kolleg:innen im Rahmen von Workation auch aus dem Ausland arbeiten dürfen. Welchen Bewerbenden würde ein Bild vom „Büro“ am Strand schließlich nicht gefallen?

Wie unsere Senior-Beraterin Christina bei uns zur Vorreiterin für Workation wurde, erfährst du hier: Christinas Mashie-Story

© Unsplash / Helena Lopes

Kund:innen als Mentor:innen

Interessierte Bewerber:innen wissen nun, was das Unternehmen antreibt und welche Menschen dort arbeiten. Aber wie sieht es mit den Kund:innen aus? Schließlich prägt die Beziehung mit den ihnen eine große Rolle im späteren Arbeitsalltag. Deshalb bietet es sich ebenfalls an, ihre Geschichten zu erzählen und wie die Firma ihnen geholfen hat. So könnten Klient:innen ihre Erfahrungen mit dem Betrieb teilen und in Form von glaubhaften Geschichten zeigen, wie das Unternehmen ihr Leben bereichert hat. Dafür eignet sich beispielsweise ein Video auf der Webseite oder ein Artikel als Blogbeitrag.

Porträtiert werden sollten nur echte Personen und insbesondere die Interaktion mit den Mitarbeitenden sollte herausgestellt werden. Dies gibt potenziellen Bewerbenden einen authentischen und vor allem konkreten Einblick in die Art der Projekte und welche positiven Auswirkungen die Arbeit bei diesem Unternehmen auf Andere hat.

Team- und Einzelprofile

Damit die Bewerbenden die zukünftigen Kolleg:innnen besser kennenlernen, empfehlen wir auf der Webseite eine eigene Rubrik einzurichten, um die einzelnen Teams und jeweiligen Personen vorzustellen. Das gibt die Möglichkeit, einen Einblick in ihre Persönlichkeiten zu erhalten und die Mitarbeitenden mit einem nahbaren Touch darzustellen. Schließlich handelt es sich um echte Menschen mit einem Leben außerhalb der Arbeit, nicht nur um Angestellte der Firma.

Dabei sollten stets hochwertige und authentische Fotos und Videos verwendet werden. Neben Bildern, Name und Jobposition ist es hilfreich, die Teammitglieder mit ein paar kurzen Sätzen näher vorzustellen. Am besten beschreiben die Kolleg:innen sich selbst: Was macht sie aus? Welche Fähigkeit führt dazu, dass sie unverzichtbar bei der Arbeit sind? Welches besondere Hobby haben sie? Je menschlicher die Arbeitgebermarke dargestellt wird, desto besser wird sie von Bewerbenden angenommen. Zudem können soziale Medien genutzt werden, um Fotos der Teammitgliedern zu veröffentlichen und sich mit ihnen auf Plattformen wie Instagram oder LinkedIn auszutauschen – dies ist eine weitere fantastische Möglichkeit, eine ansonsten unpersönliche Unternehmenskultur zu vermenschlichen und das Engagement zu steigern.

Videos und Animationen

Videos und Animationen sind perfekte Mittel, um Geschichten zu erzählen. Denn visuelle Inhalte sind oft effektiver als Texte, um Emotionen zu wecken und eine Verbindung zum Publikum aufzubauen. Videos können beispielsweise verwendet werden, um die Geschichte des Unternehmens, der Produkte und der Dienstleistungen zu erzählen. Vor allem aber können damit Mitarbeitende und Kund:innen porträtiert werden. Je unterschiedlicher die dargestellten Menschen sind, umso besser. So kann zum Beispiel gezeigt werden, wie Eltern die flexiblen Arbeitszeiten nutzen, um für ihre Kinder da zu sein oder wie ein Teammitglied in seiner Freizeit einem ungewöhnlichen Hobby nachgeht. Workations bieten selbstverständlich mit einer schönen Naturkulisse ein besonders ansprechendes Setting für Videos.

© Unsplash / Alexander Dummer

Beiträge in sozialen Medien

Neben der eigenen Webseite bieten soziale Netzwerke eine gute Möglichkeit, um Storytelling für das Employer Branding einzusetzen. Regelmäßiges Teilen von Geschichten über das Leben in der Firma auf geeigneten Social-Media-Kanälen wie Instagram, Facebook oder LinkedIn kann dazu beitragen, das Interesse potenzieller Bewerber:innen zu wecken. Ein weiterer Vorteil von sozialen Medien ist, dass man hier direkt mit Interessierten in Kontakt treten kann. Dafür eignen sich beispielsweise Q&A-Sessions oder ein Livestream eines Teamevents.

Ein gelungenes Beispiel für Storytelling zur Gewinnung neuer Kolleg:innen ist die Instagram-Seite „Life at Google„, auf der der Alltag an den verschiedenen Standorten des Tech-Unternehmens zelebriert wird. Interessierte werden inspiriert und mit Informationen zu Arbeitsbereichen, Karrieremöglichkeiten und Vorteilen versorgt. Dadurch wird das Interesse geweckt und eine starke Arbeitgebermarke aufgebaut. Der Content ist authentisch und unterhaltsam und bietet einen echten Mehrwert für die Besucher:innen.

Screenshot https://www.instagram.com/lifeatgoogle/ vom 27.04.23

Blogposts

Ein gut gepflegter Blogbereich auf der Webseite ist darüber hinaus der perfekte Ort, um längere Geschichten zu erzählen. Er bietet das digitale Zuhause für alles, was im Unternehmen passiert. Interessent:innen gelangen im besten Fall leicht auf den Blog, wenn sie sich zum Beispiel die Webseite gerade aufgrund einer Stellenanzeige angucken. Dadurch erhalten sie sofort einen Eindruck über die Atmosphäre in der Firma und ob diese wirklich zu ihnen passt. Dies kann ein entscheidender Vorteil sein, damit sich die Betrachtenden auch wirklich bewerben. Außerdem bietet es vor allem in Zeiten von Remote Work eine Möglichkeit, weitentfernte Teammitglieder auf den neusten Stand zu bringen.

Im Blog kann beispielsweise darübergeschrieben werden, wie das Unternehmen gegründet wurde oder was es bedeutet, Teil des Teams zu sein. Die Beiträge sind auch ein guter Ort für Geschichten über einzelne Kund:innen oder Mitarbeiter:innen. Zudem können kurze Social-Media-Beiträge perfekt zum Anteasern eines Blogbeitrags genutzt werden und um auf diese zu verlinken.

Mit guten Geschichten talentierte Mitarbeitende finden und halten

Gutes und vor allem authentisches Employer Branding ist mehr, als den Menschen zu erzählen, wie großartig die Organisation ist. Um eine starke Bindung zwischen Marke und Zielgruppe zu schaffen, müssen Mitarbeitende erstens zum Teil der Erzählungen werden und zweitens ihnen das Gefühl gegeben werden, dass ihre Arbeit sinnstiftend ist. Dafür müssen ihre Geschichten auf ansprechende Weise zu erzählt und dabei passende Narrative gezielt angewendet werden.

Zusammengefasst ist die Einbeziehung von Storytelling in das Employer Branding eine einfache Möglichkeit für Unternehmen, mit potenziellen und aktuellen Mitarbeiter:innen auf einer emotionalen Ebene in Kontakt zu treten. Mit unseren 10 Tipps geben wir konkrete Ideen, wie das umgesetzt werden kann.

Übrigens: Wie man im Recruiting speziell weibliche Talente ansprechen kann, haben wir für euch in unserem Blogpost über Female Employer Branding zusammengefasst.

Laurence Stroedter

Ihre Masterarbeit hat bei Laurence die Liebe für Storytelling entfacht. Sie geht neue Projekte mit einer Mischung aus Strategie und Kreativität an.

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