Corporate Influencer: So werden Mitarbeitende zu Markenbotschafter:innen – und bleiben es auch!
Influencer Marketing ist zum erfolgreichen und festen Marketingtool geworden, genauso unumstritten ist jedoch wohl auch: Es ist (meist) ziemlich teuer. Gerade kleinere Marken oder B2B-Unternehmen fragen sich da schnell – lohnt sich das für uns überhaupt? Doch Influencer muss nicht gleich YouTube-Star oder TikTok-Berühmtheit heißen. Wer sich mal in den eigenen Reihen umschaut, stellt schnell fest: Das eigene Team ist auch auf Social Media unterwegs und kann am authentischsten aus dem Unternehmen berichten.
Quelle: pexels.com
Warum Corporate Influencer?
Die eigenen Mitarbeitenden kennen das Unternehmen selbst am besten, leben Firmenkultur und -werte im Arbeitsalltag und können sich auch fachlich zu relevanten Themen und aktuellen Ereignissen austauschen. Zudem sind viele ohnehin in der Branche bereits vernetzt und haben aus Ausbildung oder Studium, Branchenveranstaltungen und früheren Jobs bereits ein spannendes Netzwerk aufgebaut, das Marken für die eigene Kommunikation nutzen können.
LinkedIn-Stars in den eigenen Reihen? Wer Markenbotschafter:in werden kann
Corporate Influencer können theoretisch alle Mitarbeitenden werden. Wahrscheinlich berichtet jede:r hin und wieder im Bekanntenkreis oder im Netz von der eigenen Arbeit und schafft somit ein Bild vom Unternehmen. Ist damit nicht eigentlich jede:r ein Corporate Influencer? Nein, denn die Aktivitäten ausgewählter Markenbotschafter:innen werden gezielt gesteuert und gefördert. Doch wer ist dafür tatsächlich geeignet?
Die Kandidat:innen sollten zufrieden im Unternehmen und mit der Führung sein, begeistert von ihrer Arbeit berichten können und die Unternehmenswerte leben. Zudem müssen die Mitarbeitenden Lust darauf haben – niemand sollte überredet werden – sodass das Projekt auch langfristig funktioniert. Teammitglieder, die auf Social Media ohnehin sehr aktiv sind und sich vielleicht sogar schon eine gewisse Reichweite aufgebaut haben, sind hier besonders wertvoll. Doch eine gute Mischung aus unterschiedlichen Persönlichkeiten, Abteilungen und Hierarchieebenen ist genauso bedeutend. Wenn ich neue Führungskräfte an Bord holen will, bringt mir der Azubi auf Instagram nur bedingt viel, genauso werden junge Talente eher weniger mit Fachgesimpel auf LinkedIn angelockt.
Welche Ziele kann ich mit Corporate Influencern erreichen?
Besonders geeignet sind die Markenbotschafter:innen im Employer Branding und Recruiting, da sie mit ihren Postings auf LinkedIn und Co. natürlich ein positives und authentisches Bild des Unternehmens zeichnen und so auch neue potentielle Kolleg:innen neugierig machen. Aber auch für die interne Kommunikation sind sie ein Gewinn. Sie können beispielsweise neue Tools oder Benefits als erstes Testen und im internen Newsletter oder auf dem Blog davon berichten. Beispielsweise berichtet unsere Senior-Beraterin Christina von ihrer Workation – und inspiriert damit, ohne platt die Benefits herunterzubeten.
Um das Story-Potential hier voll auszuschöpfen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Kommunikations- und HR-Abteilung wichtig.
Endlich loslegen: So gehen eure Markenbotschafter:innen an den Start
Bevor es losgeht, sollten die ausgewählten Influencer klare Guidelines an die Hand bekommen. Diese stellen jedoch nur den Rahmen, in dem sie sich selbst frei und unverstellt bewegen können. Dadurch entstehen interessante Inhalte für das Publikum und macht auch den Botschafter:innen auf lange Sicht Spaß! Ziel sollte nicht sein, dass lediglich die freigegebenen Firmenpostings wiederverwendet werden, sondern eigene Meinungen, Gedanken, Erfahrungen und Botschaften geteilt werden. Der Otto-Konzern bildet beispielsweise die eigenen Jobbotschafter einfach selbst aus und gibt so aktuell den eigenen „Techtimonials“ nicht nur Expertise an die Hand, sondern lässt sie auch selbst sprechen.
Seit Wochen nicht mehr auf LinkedIn gewesen? So bleiben Corporate Influencer aktiv
Anfangs ist die Motivation groß, viele wollen dabei sein und legen direkt los. Kreative Postings, reger Austausch in den Kommentaren untereinander und überall wird sich vernetzt – nach einigen Wochen schläft das Ganze jedoch häufig wieder ein. So bleiben die Mitarbeitenden auch langfristig am Ball:
- Kapazitäten während der Arbeitszeit einräumen: Im Arbeitsalltag fallen diese vermeintlich unwichtigen To-Dos schnell als erstes unter den Tisch. Daher sollte vorher definiert werden, wie viel Arbeitszeit für Content-Erstellung und Community Management den Markenbotschafter:innen eingeräumt wird.
- Content-Input von Kommunikations- und HR-Abteilung: Ein spannendes Projekt geht an den Start, neue Azubis werden gesucht oder echte Highlights auf dem Unternehmensblog? Die Corporate Influencer sollten hier immer auf dem neuesten Stand sein, sodass alle Kommunikationsanlässe voll ausgenutzt werden können – und sie sich nicht nur selbst etwas aus den Fingern saugen müssen.
- Anreize schaffen: Die intrinsische Motivation und die Lust, vom eigenen Unternehmen zu erzählen, sollte bei der Wahl der Influencer natürlich die größte Rolle spielen. Doch auch die motiviertesten Mitarbeitenden fragen sich irgendwann: Warum mache ich das eigentlich alles? Wertschätzung durch die Vorgesetzten und Kolleg:innen sind der erste wichtige Schritt. Durch die Social-Media-Arbeit wurde ein neuer Lead erzielt? Dann sollten auch die Markenbotschafter:innen was von dem Erfolg spüren!
Nahbar, authentisch, unverstellt fürs Unternehmensimage
Corporate Influencer sorgen also nicht nur für mehr Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens in der Öffentlichkeit, sondern stärken auch die Unternehmenskultur und Motivation im Team. Nahbare, unverstellte Einblicke bringen glaubwürdig die zentralen Botschaften rüber und zeichnen so ein sympathisches und lebendiges Unternehmensimage.
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25. November 2024