„Wie wird das Wetter morgen? Was läuft gerade im Kino? Ach, ich google das mal schnell.“ Es ist der Traum einer jeden Brand, sich mit dem eigenen Namen im alltäglichen Sprachgebrauch etabliert zu haben – Google hat es geschafft, indem es die Art und Weise, wie wir Informationen einholen, revolutioniert hat.
Am 4. September diesen Jahres feiert die Suchmaschine ihr 25. Jubiläum, was ich zum Anlass nehme, den Weltkonzern genau unter die Lupe zu nehmen. Keine Überraschung: Natürlich nutzt auch Google Storytelling – unter anderem, indem Suchergebnisse als Geschichten inszeniert werden.
In einer Garage in Menlo Park, Kalifornien, nahm die Geschichte von Google ihren Lauf. Die beiden Informatik-Studenten Larry Page und Sergey Brin begannen 1996 an der Idee zu tüfteln, eine Internet-Suchmaschine zu entwickeln, die Informationen für alle zugänglich und nutzbar macht. Der Name ist an den mathematischen Begriff „Googol“ angelehnt – eine 1 mit 100 Nullen – und soll den unfassbar großen Umfang des Internets widerspiegeln.
Google war zwar nicht die erste Suchmaschine, jedoch entwickelten die beiden Internet-Pioniere das Page-Rank-Verfahren. Hier erfolgt die Bewertung einer Webseite nicht anhand ihrer Inhalte, sondern basiert darauf, wie häufig andere thematisch verwandte Webseiten auf sie verweisen. Der erste Meilenstein: Im Jahr 2000 verzeichnete der Google-Index bereits über eine Milliarde Seiten, hatte seine Wettbewerber damit überholt und ist bis heute unangefochten auf Platz eins.
Die (Suchmaschinen-) Kunst besteht nicht nur darin, den Nutzer:innen genau die Ergebnisse zu liefern, die gebraucht werden, sondern diese als eine zusammenhängende Erzählung zu vermitteln. Die Zeiten, in denen Ergebnisse und Links einfach nur in einer Liste aufgeführt werden, sind vorbei. Wird heute nach historischen Ereignissen oder prominenten Persönlichkeiten, Organisationen oder Orten gegoogelt, tauchen sogenannte „Knowledge Panels“ auf.
Das heißt, Google bündelt die Informationen sämtlicher Webseiten und fasst diese – noch bevor die eigentlichen Suchergebnisse auftauchen – kurz und bündig zusammen. Im Fall von Musiker:innen wird beispielsweise auf die bekanntesten Musikvideos verwiesen. So verstehen die Nutzer:innen Zusammenhänge noch schneller und sparen sich oft weitere Klicks.
Google kombiniert also ausgewählte Texte, Bilder, Videos und visuelle Elemente, um Suchergebnisse nicht nur als nüchterne Informationen, sondern als zusammenhängende Erzählungen zu präsentieren, die den Suchenden ein tieferes Verständnis des Themas vermitteln.
Auch wenn es darum geht, bekannte Persönlichkeiten oder Jahrestage zu feiern, setzt Google auf visuelles Storytelling: Noch vor der offiziellen Firmengründung im Jahr 1998 suchten die beiden Gründer Larry und Sergey nach einem Weg, auf ihre Teilnahme am Burning-Man-Festival in der Wüste von Nevada hinzuweisen. Die Lösung: Auf der Startseite wurde hinter dem Google-Logo ein Strichmännchen hinzugefügt. Diese simple Idee war der Startschuss dafür, den Schriftzug zu besonderen Anlässen immer wieder neu zu designen und in ein sogenanntes „Doodle“ zu verwandeln.
Inzwischen ist ein ganzes Team von Entwickler:innen und Illustrator:innen – die sogenannten „Doodler“ – dafür zuständig, die Google-Startseite mit Leben zu füllen. Ein besonderes Highlight konnten die Nutzer:innen am 4. Mai 2012 in Augenschein nehmen. Anlässlich des 54. Geburtstags von Keith Haring widmete Google dem verstorbenen Künstler ein Doodle im Stil seiner Illustrationen.
Nicht nur den Zugang zu Information und Wissen möchte Google ermöglichen. Auch kulturelle Einrichtungen wie Museen, Galerien, Archive, Bibliotheken, Orchester und Theater sollen nach und nach im Netz erlebbar gemacht werden. Bei der Plattform und der dazugehörigen App „Google Arts & Culture“ wirken unter anderem die Staatlichen Museen zu Berlin mit. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurden sämtliche Gemälde bis ins kleinste Detail abfotografiert und anschließend digital aufbereitet. Auch die Museumsräume wurden auf dieselbe Art und Weise in 360-Grad-Aufnahmen erfasst. Laut eines Blogposts möchte Google so eine Schatzkiste für Kunstliebhaber:innen und Experimentierküche für Kreative schaffen. Das Beste daran: Man kann von zu Hause aus Kunst und Kultur kostenlos erleben! Wie wäre es zum Beispiel mit einer (digitalen) Reise ins Australian National Surfing Museum?
In den letzten 25 Jahren hat Google nicht nur unser Verständnis des Sammelns von Informationen verändert, sondern auch die Art, wie wir Geschichten erleben. Jeder Klick, jedes Doodle, jedes Suchergebnis ist wie eine Seite in einem spannenden Buch, das uns auf einer Reise mitnimmt – eine Reise durch die unendlichen Weiten des Internets. Ich bin gespannt, welche Innovationen Google in Zukunft entwickeln wird, und wie diese unseren Alltag beeinflussen werden!
Wer uns außerdem mit seinen Geschichten in den Bann zieht, sind die Warner Brothers. Nicht umsonst bezeichnete Beraterin Mona sie in ihrem Blogpost als die Urväter des Storytellings. Hier geht’s entlang!
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