Wenn Unternehmen oder Organisationen uns mit ihren Geschichten zum Lachen, Weinen oder Staunen bringen, haben sie vieles richtig gemacht. Jeden Monat stellen wir hier einige unserer liebsten Brand Storytelling-Kampagnen vor. Apple gibt Mother Nature einen Statusbericht zu seinem CO2-Fußabdruck, Uber Eats zeigt, dass es so viel mehr liefern kann als nur Essen, Adidas feiert mit uns seine Originals und Alzheimer’s Research UK macht mit einer märchenhaften und nachdenklich machenden Kampagne auf Demenz aufmerksam.
Wer vollmundig tönt, muss sich an seinen eigenen Aussagen auch messen lassen. Apple beispielsweise versprach 2020, seinen gesamten CO2-Fußabdruck bis 2030 auf null zu reduzieren. In einem Clip, der anlässlich der Bekanntmachung von Apples neuester Produktlinie und des iPhone 15 ausgestrahlt wurde, kommt nun Mutter Natur höchstpersönlich vorbei und verlangt einen Statusbericht. Verkörpert wird sie von Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer, die den tatsächlichen Apple-Vorstandsvorsitzenden Tim Cook und seine Mitarbeitenden in einem Konferenzraum am Hauptsitz des Unternehmens in Cupertino, Kalifornien ausschimpft.
Aber siehe da: Apple liefert! Die Führungskräfte zeigen nacheinander alle Schritte auf, die der Tech-Gigant auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität unternommen hat, beispielsweise die Beseitigung von Plastik aus den Verpackungen und den Betrieb mit sauberer Energie. Mutter Natur bleibt skeptisch, aber zeigt sich – vorläufig – zufrieden.
In der Community wurde der Clip mit gemischten Gefühlen aufgenommen. An Octavia Spencer lag das nicht, jedoch gab es Stimmen, die forderten, dass Tim Cook die Schauspielerei künftig lieber lassen sollte. Zudem hatte dieser sich zuvor dadurch negativ hervorgetan, dass er die CO2-Fußabdrucksdebatte „Greenwashing“ genannt hatte, im Clip aber sagt, es „gibt noch viel zu tun“. Unterhaltsam (und obendrein hochaktuell) ist der fünfminütige Film allemal.
Uber Eats behauptet, fast alles liefern zu können – und nutzt nun großartiges Storytelling, um das Chaos aufzuzeigen, das entstünde, wenn es sich dabei tatsächlich um ALLES handeln würde. Für die zwei Spots der aktuellen Kampagne konnten äußerst prominente Gesichter verpflichtet werden, die absolut keine Probleme mit Selbstironie haben:
Zum einen brilliert Tom Felton in seiner „Harry Potter-Rolle“ als Draco Malfoy mit einer Reihe magischer Missgeschicke. Er bestellt, sich nach alten Zeiten zurücksehnend, bei Uber Eats, bekommt einen Zauberstab geliefert, lässt damit versehentlich seinen Nachbarn verschwinden, unternimmt panisch Vertuschungsversuche und landet schließlich im Gefängnis. Uber kann eben doch nur FAST alles liefern, drum lautet das schlichte Fazit: „Magic, no. Ice Magic, yes.“
Nicola Coughlan hingegen, die viele in Kostümen aus der Period-Drama-Serie „Bridgerton“ im Gedächtnis haben, erhält auf ihre verträumte Bestellung versehentlich einen direkt aus der Serie entsprungen scheinenden Mann. Was als wundervolle Überraschung beginnt, zerschellt rasch an der harten Realität, denn was im Netflix-Drama so romantisch schien, will so gar nicht in die heutige Zeit und an die Seite einer selbstbestimmten Nicola passen, die bald schon entnervt mit den Augen rollt. „Period Romance, no. Period Relief, yes.“, lautet diesmal die Schlussfolgerung.
Adidas hat in seiner über 70-jährigen Firmengeschichte legendäre Sportschuhe, wie Samba, Gazelle und Superstar, hervorgebracht. Mit einer emotionsgeladenen globalen Kampagne werden sie nun gebührend gefeiert. „We Gave the World an Original. You Gave Us a Thousand Back.“, lautet das Motto des Auftritts. Dass die Kult-Sneaker über Jahrzehnte die Popkultur geprägt haben – im Sport, in der HipHop- und der Skater-Szene, in der Musik und in der Mode – würdigt Adidas jetzt mit drei Filmen, die jeweils die Geschichte eines der Modelle nacherzählen. Dabei stammt jeder der Filme von einem anderen Regisseur oder einer anderen Regisseurin.
Den Anfang macht Justyna Obasi mit der Geschichte des Samba. Sie spannt den Erzählbogen von seinem Beginn als Fußballschuh bis heute, wo er noch immer ein Coolness-Marker ist, der für Individualität und Stilbrüche steht. Regisseur Daniel Wolfe geht in seinem Clip zum Superstar ähnliche Wege. Er verknüpft die Wurzeln des Schuhs im Basketball mit der HipHop-Kultur, in welcher der Superstar später absolute Berühmtheit erlangte. Die ultimative Würdigung ist ein Auftritt der legendären Band RUN DMC. Will Dhorn erzählt schließlich die Geschichte des Gazelle, der als Laufschuh auf den Markt kam und später zu DEM Kultschuh unter Skater:innen wurde.
Wie der Sportartikelhersteller zum Markengiganten aufgestiegen ist, erfährst du im Blogpost über die Heldenreise von adidas.
Alzheimer’s Research UK bringt einen Animationsfilm ins Vereinigte Königreich, der zeigt, wie oft das klassische Ende von Märchen in der Realität gar nicht wahr werden kann, weil ein:e Partner:in des Traumpaares der Demenz zum Opfer fällt. Obwohl Millionen von Menschen in Großbritannien innerfamiliär mit Demenz in Berührung kommen, sind diese Krankheit und ihre massiven Auswirkungen immer noch nicht genügend in den Köpfen angekommen. Mit der aktuellen Kampagne soll die britische Bevölkerung nun „mit ins Boot geholt“ werden, indem auf die Wichtigkeit der Forschung im Bereich Alzheimer aufmerksam gemacht und für eine breite Unterstützung geworben wird – damit das Ende der Geschichte in Zukunft hoffentlich einen anderen Ausgang hat.
Der Clip zeigt ein vermeintlich klassisches Märchen im Disney-Animationsstil: Prinz und Prinzessin besiegen den Drachen und reiten in den Sonnenuntergang – oder vielmehr ins Schloss. Doch hier leben sie nicht glücklich bis an ihr Lebensende, denn der Prinz vergisst plötzlich, wo er sein Schwert aufbewahrt, dann weicht das Licht aus seiner Welt, er verfällt zusehends, wird ängstlicher und verhärmter und endet schließlich in den Armen seiner Prinzessin, die stark zu bleiben versucht und sich um ihn kümmert.
Der Übergang zum Echtfilm macht schließlich klar: das ist kein Märchen, das ist die bittere Realität in vielen Haushalten, denn alle drei Minuten erkrankt jemand an Demenz. Die Stimme zur neuen Kampagne wurde in der Oskar-Gewinnerin Olivia Colman gefunden. Erstmalig ausgestrahlt wurde der Clip in einer zweiminütigen Version anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September.
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