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Cleos Story: Vom Coach zur Storytellerin

Quelle: Saskia Uppenkamp

Wenn ich mich heute an das Jahr 2020 erinnere und sehe, wie weit ich gekommen bin, muss ich zugeben: Nie war mir bewusster, wie sehr alles im Fluss ist. Damals arbeitete ich noch als Coach bei einem Bildungsträger. Unglücklich war ich nicht, richtig glücklich aber auch nicht. Ein paar Stunden in der Woche unterstützte ich in der Marketingabteilung des gleichen Unternehmens, mit PR oder Storytelling hatte ich allerdings nicht viel zu tun.

Ein Jahr später dann der Richtungswechsel: Ich begann mit 43 Jahren eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation. Für den Praxisteil dieser Ausbildung – ganze sechs Monate – suchte ich einen Praktikumsbetrieb, und meine Recherche führte mich zu Mashup Communications. Ich inhalierte die Webseite, verschwand darin wie in einem Kaninchenbau, bewarb mich aber nicht.

„Sicher werden da nur Student:innen gewollt. Bestimmt keine (inzwischen) 44-jährige, die nochmal eine Ausbildung macht!“, dachte ich.

Man sieht sich immer zweimal im Leben

Ganz überraschend stolperte ich aber wieder über Mashup, diesmal in Gestalt einer Stellenanzeige bei LinkedIn. Es wurden Praktikant:innen gesucht! Und hier kam der entscheidende Satz: Dass es egal wäre, wo man herkommt, auch Geschlecht, Hautfarbe, Alter seien unwichtig – Hauptsache, Geschichten lägen einem an Herzen.

Diesmal bewarb ich mich sofort. Keine zwei Tage später hatte ich eine Antwort und wurde zum Zoom-Meeting mit Senior-Beraterin Christina und Beraterin Luisa eingeladen. Das entspannteste Vorstellungsgespräch meines Lebens! Ich hatte das Gefühl, dass es wirklich um mich als Person geht, und dass ernst genommen wird, was ich aus dem Praktikum mitnehmen möchte. Kurz darauf kam die Zusage – „perplex“ war nur die Unterkante dessen, was ich fühlte! Einen Monat später fing ich bei Mashup im Team Fusion an.

Nicht der geringste Wachstumsschmerz

Stilecht begrüßte mich Julia, unsere Head of Onboarding, sehr herzlich an meinem ersten Tag. Das Gespräch im Konferenzraum war wundervoll informativ und auf Augenhöhe und lief gleich mal etwas aus dem Ruder, weil wir uns ständig verschnackten. Am Platz, an dem ich am ersten Tag ankommen sollte, lagen kleine Snacks und ein handgeschriebener Zettel: Herzlich Willkommen, Cleo!

In den nächsten Wochen arbeitete ich meine Onboarding-Liste ab, lernte alle wichtigen Tools, Abläufe und „Mashies“ kennen. Von Anfang an wurde mir der Einstieg sehr leicht gemacht, weil ich wirklich immer jeden alles fragen konnte. In meiner zweiten Woche schrieb ich meine erste Pressemitteilung und kurz darauf meinen ersten Gastbeitrag. Nicht eine Sekunde hatte ich das Gefühl, „nur“ eine Praktikantin zu sein oder nicht mit einbezogen zu werden. Meine „Special Features“ – nämlich, dass ich leidenschaftlich gern Korrektur lese und redigiere – waren sowohl in meinem Team als auch bei den anderen Kolleg:innen schnell sehr gefragt.

Fast wie Heimweh

Als ich das Praktikum wie geplant nach dreieinhalb Monaten für meine Prüfungsvorbereitung für acht Wochen unterbrechen musste, hatte ich tatsächlich schon so etwas wie Heimweh. Der Gedanke: „Was werden die anderen wohl gerade machen?“ schlich nicht nur einmal durch meinen Kopf. Am Morgen der ersten schriftlichen Prüfung schickten mir meine Teamleiterin Sara und meine Kollegin Luisa ein Foto, auf dem sie mir die Daumen drückten. Wie selten ist das, bitte?! Mit leicht feuchten Augen kämpfte ich mich durch die Prüfungsaufgaben.

Als ich wieder zurück bei Mashup war, schien es, als wäre kein Tag vergangen. Wieder lagen kleine Snacks an meinem Platz und ein handgeschriebener Zettel: Willkommen zurück, Cleo!  Ich schrieb, redigierte, telefonierte und recherchierte, was das Zeug hielt, und war sogar bei einem Vor-Ort-Termin mit einem Kunden dabei. Viel zu schnell verging die Zeit.

Bleibe ich ein Mashie?

Nach insgesamt sechs Monaten neigte sich das Praktikum dem Ende zu. Inzwischen hatte ich angefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, bei Mashup zu bleiben, was zu diesem Zeitpunkt erstmal verneint wurde. Als ich auf LinkedIn dann die Anfrage von einer anderen Agentur erhielt, kam das wie gerufen. So absolvierte ich ein paar kleine Vorstellungsgespräche und wurde auch zu einem „Schnuppertag“ eingeladen. Doch zum Glück bot mir Mashup nach dem langen Praktikum dann doch ein verkürztes Traineeship an, und ich blieb.

Ganz neue Herausforderungen warten nun auf mich, und noch immer unterstützt mich das Team jederzeit auf meiner Reise.

Und jetzt sage ich zu unseren Praktikant:innen: „Ihr könnt mich immer alles fragen! Selbst (und besonders) dann, wenn ihr glaubt, dass es eine dumme Frage ist. Ich habe das als Praktikantin bestimmt auch schon mal jemanden gefragt!“

Schulterblick – Story mit Happy End

Ich sehe die alles entscheidende Situation noch genau vor mir: Wie ich den „Schnuppertag“ bei der anderen Agentur nach unter einer Stunde abbreche und auf der Straße erstmal meine Team-Kollegin Luisa anrufe. „Was ist los, Cleo? Ich dachte, du bist beim Schnuppertag?“, fragt sie. „Den habe ich abgebrochen, ich komme jetzt ins Büro“, höre ich mich sagen. „War nicht meins. Ist das dumm, dass ich mir so eine Chance entgehen lasse?“– „Natürlich nicht!“, sagt Luisa. „Du hast einfach auf dein Herz gehört. Ach, Cleo… Komm nach Hause.“

Cleo Böhme

Immer auf der Suche nach der Tiefe in der Geschichte, mag es Cleo bildhaft und wortgewaltig. Dem germanistischen Spürsinn der Vielleserin entgeht nichts.

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