Von Content-Kuddelmuddel zur unverwechselbaren Stimme: Der Social Media Styleguide
Wie könnt ihr sicherstellen, dass Inhalte auf euren verschiedenen Social-Media-Kanälen konsistent und wiedererkennbar sind, auch wenn mal jemand anderes das Content Management übernimmt? Hier kommt der Social Media Styleguide ins Spiel. Er definiert klare Richtlinien zur Gestaltung von Beiträgen, Bildern oder Videos und sorgt so dafür, dass alle Veröffentlichungen eine einheitliche Sprache sprechen.
Warum benötigen Unternehmen einen Social Media Styleguide?
Konsistenz: Eine einheitliche Sprache auf allen Kanälen sorgt für Wiedererkennungswert bei eurem Publikum.
Effizienz: Durch klare Vorgaben spart ihr Zeit bei der Produktion neuer Inhalte – und müsst nicht immer wieder neu überlegen, wie etwas gestaltet wird.
Professionalität: Ein ganzheitlicher Auftritt erhöht die Glaubwürdigkeit bei euren Zielgruppen.
An wen richtet sich der Social Media Styleguide?
Der Social Media Styleguide richtet sich in erster Linie an euer Marketing- und PR-Team, aber auch andere Abteilungen wie HR oder der Kundenservice können davon profitieren. Daher ist es wichtig, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zugang zu dem Guide haben und ihn verstehen.
Auch externe Dienstleister wie Agenturen oder Freelancer sollten den Leitfaden kennen und anwenden können. So könnt ihr sicherstellen, dass der visuelle Auftritt auf allen Kanälen einheitlich bleibt – unabhängig davon, wer gerade für das Unternehmen arbeitet.
Ein gut durchdachter Social Media Styleguide sorgt somit nicht nur für eine konsistente Präsentation des Unternehmens nach außen hin, sondern erleichtert auch interne Arbeitsabläufe.
Woraus besteht der Social Media Styleguide?
Die Account-Definition je Kanal umfasst verschiedene Aspekte, die dazu beitragen, eure einheitliche und ansprechende Präsenz auf den Social-Media-Kanälen sicherzustellen. Dabei werden der Name des Accounts, das Handle (der Benutzername), die Bio, Hashtags sowie der Content und Rubriken festgelegt.
Der Content eines Social-Media-Kanals umfasst sowohl Texte als auch visuelle Elemente wie Bilder und Grafiken. Wichtig ist, dass er zur Zielgruppe passt und ihre Bedürfnisse anspricht. Um dies zu gewährleisten, könnt ihr Contentsäulen definieren – also bestimmte Themenbereiche oder Kategorien – in denen ihr regelmäßig Inhalte veröffentlicht.
Die Farben der Accounts sollten in einer Farbpalette festgelegt werden. Es gibt Primär- und Akzentfarben, die den visuellen Auftritt eurer Social-Media-Profile prägen. Die Kombinationen dieser Farben bestimmen das Gesamtbild.
Auch die Schriftart(en), ihre Größen und Abstände sowie die Schriftfarben sind entscheidend für das Erscheinungsbild eures Social-Media-Kanals. Eine einheitliche Gestaltung der Textelemente trägt zur Wiedererkennbarkeit bei.
Das Logo eures Unternehmens ist das wichtigste visuelle Element und muss auf allen Kanälen einheitlich dargestellt werden. Der Guide sollte daher klare Vorgaben zur Größe, Platzierung und Verwendung des Logos geben. Außerdem können verschiedene Variationen erstellt werden – zum Beispiel eine vereinfachte Version für kleinere Darstellungen.
Für die Verwendung von Bildern und Videos sollten klare Richtlinien im Social Media Styleguide enthalten sein. Hierzu können beispielsweise Vorgaben zu Größe, Auflösung oder Format gemacht werden. Regelt auch der Einsatz von Filtern oder Effekten, damit alle Inhalte eures Unternehmens eine einheitliche visuelle Sprache sprechen. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, Beispiele dafür zu geben, welche Art von Bildern und Videos in welchem Kontext eingesetzt werden sollen – dies erleichtert nicht nur das Erstellen neuer Inhalte, sondern stellt auch sicher, dass diese auf die Zielgruppe abgestimmt sind. Bei der Verwendung von Bildern solltet ihr auch rechtliche Aspekte beachten, zum Beispiel dass Bilder aus legalen Quellen stammen oder lizenziert sind.
Grafiken können wiederkehrende Symbole, Motive und Gestaltungselemente enthalten, um eine konsistente visuelle Identität zu schaffen. Die Komposition der Grafiken spielt ebenfalls eine Rolle für ihre Wirkung auf den Betrachtenden.
Wordings beziehen sich auf die verwendeten Begriffe und Ausdrücke. So könnt ihr bestimmte Wörter oder Phrasen definieren, die regelmäßig eingesetzt werden sollen. Dazu gehört auch inklusive Sprache: Ob und wie ihr mit gendergerechten Formulierungen sowie Sensibilität gegenüber diskriminierenden Ausdrücken umgeht, sollte fester Bestandteil des Social Media Styleguides sein.
Die Caption-Guideline beschreibt Richtlinien für den Text, der zu einem Beitrag gehört. Hier geht es um Textlänge, Absätze sowie die Verwendung von Hashtags, Emojis und Vernetzung mit anderen Accounts. Auch Call-to-Action Elemente – also Aufforderungen zum Handeln – könnt ihr hier festlegen.
Eine Social Media Policy kann für euer Team Rollenverteilungen definieren und klären, in welcher Frequenz Beiträge veröffentlicht werden sollen sowie zu welchen Zeiten dies geschieht. Den Umgang mit Kommentaren solltet ihr ebenfalls regeln, ebenso wie das Passwortmanagement zur Sicherheit des Accounts.
Tipps zur Umsetzung des Social Media Styleguides in der Praxis
Damit ein solcher Guide erfolgreich umgesetzt wird, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Schulungen durchführen: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten geschult bzw. eingewiesen sein, damit sie wissen, was im Rahmen dieses Guides erlaubt oder verboten ist – dies kann beispielsweise durch Workshops geschehen.
Regelmäßiges Feedback geben: Durch regelmäßiges Feedback könnt ihr Verbesserungspotenziale aufdecken und Anpassungsbedarf frühzeitig erkennen. Ein kontinuierlicher Austausch unter euren Mitarbeitenden erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte dem Leitfaden entsprechen.
Kontrolle behalten: Eine Person oder ein Team sollte dafür sorgen, dass die gestalterischen Vorgaben eingehalten werden und eine konsistente visuelle Darstellung gewährleistet ist.
Aktualität sicherstellen: Der Guide sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf aktualisiert werden. So bleibt ihr flexibel für neue Trends oder Änderungen innerhalb eurer Zielgruppe.
Von welchen Unternehmen könnt ihr euch inspirieren lassen?
Es gibt zahlreiche Beispiele von Unternehmen mit professionell gestalteten Auftritten in sozialen Medien dank eines gut konzipierten Social Media Styleguides! Um einige zu nennen, die nicht zu den üblichen Verdächtigen gehören:
Insgesamt zeigt sich deutlich: Ein professioneller Auftritt in den sozialen Medien erfordert mehr als nur gute Inhalte – auch die Art ihrer Darbietung muss überzeugend sein! Eine klare Linie schafft hierbei nicht nur Orientierung innerhalb eures eigenen Teams, sondern vermittelt auch nach außen hin Professionalität und Glaubwürdigkeit. Durch einen konsequent angewandten Leitfaden schafft ihr somit letztlich Vertrauen – sowohl bei Kunden als auch (potenziellen) Mitarbeitenden.
Miriam Schwellnus (geb. Rupp)
Miriam nimmt die Rolle der Kapitänin der Agentur ein und führt diese durch die Zeiten des Medienwandels. Sie manövriert bekannte wie auch neue Gewässer mit Begeisterung. Wer sich darauf einlässt, kann eine turbulente, mitreißende Fahrt erleben.