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Storytelling für Corporate-Social-Media-Kanäle: 5 Do’s und Don’ts für Unternehmen in sozialen Netzwerken

Beim abendlichen Scrolling auf Instagram, TikTok und Co. schaffen es nur wenige Beiträge, unsere Aufmerksamkeit wirklich zu catchen: Gut erzählte Geschichten! Sie stellen in nur wenigen Sekunden eine emotionale Verbindung her und wecken Neugier in uns.

Warum Social Media perfekt für Corporate Storytelling ist

Erfolgreiche Unternehmen und Marken nutzen die Magie des Storytellings nicht nur um Produkte zu bewerben. Sie teilen Behind-The-Scenes-Eindrücke, vermitteln die eigenen Werte und connecten so mit ihrem Publikum. In kurzweiligen, nahbaren Social-Media-Formaten funktioniert das besonders gut. Statt trockener Daten und Fakten, erzählen Brands eine berührende Story, die die Community inspiriert. Dabei geht es darum, Erlebnisse aus dem eigenen Arbeitskosmos zu erzählen, die authentisch und verbindend sind. Ob es die Gründungsgeschichte, Mitarbeiteranekdoten oder Meilensteine der Unternehmensgeschichte sind – genau solche Einblicke geben einer Marke das gewisse Etwas:

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Mehr Sichtbarkeit und Engagement

Geschichten bleiben nicht nur besser im Gedächtnis, sie sorgen auch für mehr Engagement mit Social-Media-Inhalten. Das steigert die Markenbekanntheit und wird bei kommenden Posts vom Algorithmus belohnt.

Emotionale Bindung zur eigenen Zielgruppe

Die besten Kund:innen sind die, die immer und immer wieder zurückkommen und ihren Love Brands treu bleiben. Mit regelmäßigem relatable Content und echtem Mehrwert für die Community sind die Grundsteine für den Weg zum Fan-Favourite gelegt.

Abgrenzung vom Wettbewerb

Nur mit einzigartigen Geschichten hebt man sich von den Mitbewerbenden ab. Je fesselnder die Story, desto eher fühlen sich Menschen emotional angesprochen und zu einer Marke hingezogen.Die „Signature Story“ einer Brand kann und soll dabei immer wieder in verschiedenen Formaten und Abwandlungen stattfinden, solange der Kern gleichbleibt und mit den Werten der Marke übereinstimmt. 

Welcher Kanal ist der richtige für Storytelling auf Social Media?

Die kurze Antwort lautet: jeder! Verschiedene Plattformen bieten unterschiedliche Erzählmöglichkeiten – von der kurzen Caption bis zum deep-dive Video. Visuelles Storytelling wird mittlerweile von allen Plattformen belohnt! Mit starken Hooks und kurzweiligem Aufbau kommt man besonders gut auf Instagram und TikTok, an, während längere, detailreiche Geschichten auf YouTube Platz finden.

LinkedIn eignet sich hervorragend für B2B-Storytelling: Was war bei der Produktentwicklung besonders herausfordernd? Wie fühlt es sich an, Teil des Unternehmens zu sein? Und wie lebt die Marke ihre Werte im täglichen Doing?

Randnotiz: „Gekonnte“ LinkedIn-Influencer können übrigens ALLES in den B2B-Kontext setzten. 

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Geschichten sind noch wirkungsvoller, wenn sie auf mehreren Kanälen gespielt werden und so ihr gesamtes Potenzial ausschöpfen. Aber Achtung: Bitte nicht nach dem Gießkannenprinzip jede Plattform mit den gleichen Inhalten berieseln. Die Formate werden zu 99% weder zum Publikum noch zur Plattform passen und das belohnt der Algorithmus mal so gar nicht.

Welche Inhalte sich für welche Plattform eignen, haben wir in einem Blogpost über Transmediales Storytelling schon mal genau unter die Lupe genommen. Aber zunächst ein paar praktische Verhaltensregeln für das Corporate Social Media Spielfeld:

Do’s & Don’ts für Unternehmen auf Social Media

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Do’s

1. Keep it real!

Authentisch bleiben, bitte! Ehrliche und transparente Posts nach allen Künsten des Storytellings erwecken Interesse bei neuen potentiellen Followern (und Kund:innen!) und bauen Vertrauen innerhalb der Community auf. Social Media bietet die perfekte Bühne, um die Unternehmenskultur in einer sympathischen und transparenten Art zu demonstrieren.

2. Know your audience: Zielgruppenorientiert kommunizieren

Die Zielgruppe zu verstehen und Inhalte zu kreieren, die genau auf ihre Interessen und Bedürfnisse einzahlen, ist essenziell für eine erfolgreiche Social-Media-Strategie. So werden die Botschaften nicht nur wahrgenommen, sondern entfalten ihre volle Wirkung.

3. Ganz oder gar nicht: Social Media ist keine Nebensache

Hier heißt es am Ball bleiben (um bei den Spielfeld-Metaphern zu bleiben). Konstant zu posten und die Community einzubeziehen sind das A und O. Ein starker Call-to-Action, der Kommentare und Diskussionen anregt, bringt ordentlich Engagement – dem Algorithmus gefällt’s! Auch das Community-Management sollte nicht zu kurz kommen: Auf Feedback zu reagieren und Umfragen oder Live-Sessions zu etablieren, hält den Kontakt zu den Followern lebendig und direkt – das fördert das Engagement und liefert wertvolle Rückmeldungen.

4. Zeigt, was ihr habt!

Menschen verbinden sich mit Menschen, nicht mit Logos. Also zeigt her eure Leute, ihren Alltag, ihre Arbeit. Für optimale Ergebnisse kann es hier sinnvoll sein mit bestimmten Mitarbeitenden Schulungen oder Trainings zu absolvieren, damit sie sich vor der Kamera sicher fühlen und gern im nächsten Reel auftauchen. Schon mal über Corporate Influencer nachgedacht? Mehr dazu später.

5. Der Ton macht die Musik

Für manche Brands funktioniert der lockere Gen-Z-Ton à la Duolingo. Das liegt vermutlich daran, dass echte Gen-Zs den Content erstellen und dem Instagram-Account nach zu urteilen dabei alle kreativen Freiheiten haben. Das funktioniert sicherlich nicht für jede Brand, denn: Es ist und bleibt ein Unternehmensaccount. Wenn eine Traditionsmarke mit konservativen Werten und seriösem zugeknöpften Auftreten plötzlich „trendy“ daherkommen will, wirkt das mitunter „cringe“.

Anmerkung der Autorin: Ich möchte keine einzige verstaubte Kreissparkasse mehr sehen, die diesen „Trend“ umsetzt. Bitte, es reicht!

Don’ts

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1. Kein Ziel vor Augen?

Ziellos Content zu posten ohne erkennbaren Zweck, ist eher nicht sinnvoll und verwirrt das Publikum. Jeder Post sollte ein klares Ziel verfolgen und sich nahtlos in die Unternehmensziele einfügen. Und auch wenn es verlockend scheint und vielleicht für einen kurzen Moment Reichweite erzielt: Bitte nicht blind jedem Trend folgen. Auf Dauer zerschießt das die sorgfältig ausgearbeitete Social-Media-Strategie, weil es völlig an den Kernwerten der Marke vorbeigeht.

2. Copy & Paste auf allen Kanälen

Wie bereits oben erwähnt: Jeder Kanal hat seine eigene Zielgruppe, seinen spezifischen Algorithmus und braucht maßgeschneiderte Inhalte. One-Size-Fits-All gilt nicht für soziale Netzwerke und wird den Usern sauer aufstoßen.

3. Fachchinesisch vom Feinsten: Charmant geht anders

Besonders sehr nischige Branchen und Marken neigen dazu dem Fluch des Wissens zu verfallen. Was in der Kommunikation mit geschulten Anwender:innen oder in spezifischen Fachmagazinen funktioniert, ist auf einigen Social Media Plattformen fehl am Platz. Übermäßig technisches oder branchenspezifisches Vokabular wirkt möglicherweise eher abschreckend. Hier gilt: Klarheit und Zugänglichkeit sind Schlüssel zum Erfolg.

4. Post & Ghost: Community is Key

Was auf Tinder nicht gut ankommt, wird in den sozialen Netzwerken regelrecht abgestraft. Die Community zu ignorieren – sei es aus Zeitgründen, oder weil es um kritische Themen geht – fällt einer Brand früher oder später auf die Füße. Regelmäßiges Engagement wiederum zeigt, dass man es ernst meint, die Anliegen seiner Follower beachtet und nicht nur auf schnelle Likes aus ist.

5. Auf die aesthetic kommt’s an

Ein starkes, konsistentes visuelles Branding über alle Kanäle hinweg ist essenziell. Eine einheitliche visuelle Identität stärkt Wiedererkennungswert und Markenwahrnehmung und fördert das Vertrauen.

Wie man so einen gelungenen Social-Media-Styleguide erstellt, erfahrt ihr hier.

Zu guter Letzt: Corporate Influencer – ja oder nein?

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Ein gutes Corporate-Social-Media-Konzept bedarf definitiv Arbeit. Um Storytelling in sozialen Netzwerken erfolgreich umzusetzen, braucht es eine gewisse Hingabe, tiefes Zielgruppenverständnis und jede Menge Kreativität.

Viele Unternehmen setzen daher heutzutage auf Corporate Influencer. Das sind Mitarbeitende, die als Botschafter:innen agieren und die Marke auf sozialen Kanälen repräsentieren. Sie teilen persönliche Geschichten aus ihrem Arbeitsalltag oder exklusive Einblicke hinter die Kulissen und verleihen so der Marke eine persönliche Note, die Authentizität und Nähe schafft. Auf Nutzer:innen wirken Geschichten von Corporate Influencern besonders authentisch, da sie Unternehmen nahbar machen. Vertrauen sie der Person, vertrauen sie auch der Marke. Oft ist es von Vorteil, gleich mehrere Personen in den sozialen Netzwerken zu etablieren. So können sie die Geschichten ihres Unternehmens aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen.

Wie genau das aussehen kann und worauf es zu achten gilt, haben wir in Corporate Influencer: So werden Mitarbeitende zu Markenbotschafter:innen – und bleiben es auch! zusammengetragen.

Die Rolle als Corporate Influencer erfordert jedoch Zeit und Ressourcen. Sie lässt sich nicht einfach zusätzlich zur regulären Arbeit bewältigen und eignet sich nicht als Nebenaufgabe für Praktikant:innen oder Werkstudent:innen (die ja gern mit der lästigen Aufgabe „Social-Media“ betraut werden), da diese meist nur temporär im Unternehmen sind und nicht als einzige „Gesichter der Brand“ dienen sollten.

Wenn sich jedoch motivierte Teammitglieder finden, die diese Rolle übernehmen, kann das eine sehr effektive Methode sein, Corporate Social Media erfolgreich für sich zu nutzen. Selbst wenn sich zunächst niemand speziell dafür bereiterklärt: Der Einstieg in die Unternehmenskommunikation auf sozialen Netzwerken ist stets eine lohnende Initiative. Mit einigen grundlegenden Tipps und Tricks aus unserem Beitrag lässt sich diese Herausforderung leicht meistern.

Jennifer Nürnberger

Jennifer bringt mit ihrer positiven Energie und einem Augenzwinkern frischen Wind in die Kommunikationsbranche. Einen Ausgleich zum turbulenten Großstadtleben findet sie in ihrer Leidenschaft zur Natur.

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