Risikomanagement ohne Zweifel: Wie Storytelling die Compliance stärken kann
Compliance ist eine Schlüsselkomponente der Organisationskultur. Sie stellt sicher, dass die Mitarbeitenden die von ihnen erwarteten Verhaltensweisen und Standards kennen und in der Lage sind, diese konsequent einzuhalten. Es wäre jedoch ein Irrtum zu glauben, dass die Einhaltung der Vorschriften durch das Verantwortungsbewusstsein oder das Engagement des Teams von selbst erfolgt. So ist die Nichteinhaltung der Richtlinien und Verfahren in Unternehmen häufig auf eine schlechte Kommunikation zwischen Management und den Angestellten zurückzuführen. Ganz klar also: Das Thema Compliance muss in die Kommunikationsstrategie eingebunden werden. Denn nur so verstehen Mitarbeitende ihre Rolle dahingehend innerhalb des Unternehmens vollends.
Storytelling kann hier helfen! Denn Geschichten spielen eine wichtige Rolle dabei, wie wir der Welt um uns herum einen Sinn geben – sei es, dass wir uns erklären, warum wir heute um 6 Uhr morgens aufgestanden sind oder warum wir eben „compliant“ – also konform – arbeiten sollten! Sie helfen uns, Inhalte besser zu verarbeiten und fesseln uns emotional. So können wir uns, wenn wir später auf neue Informationen stoßen, leichter an frühere Erfahrungen erinnern. Mit anderen Worten: Storytelling kann dazu beitragen, Compliance-Botschaften zu verstärken, weil es den Kontext liefert, warum bestimmte Handlungen wichtig sind.
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Warum Storytelling bei Compliance sinnvoll ist
Storys sind fesselnder als Fakten oder Zahlen und bleiben daher im Gedächtnis haften. Studien haben gezeigt, dass Menschen, denen Anekdoten erzählt werden, sich besser an Informationen erinnern als jene, denen dieselben Inhalte auf direktem Wege vermittelt werden. Reine Compliance-Richtlinien bleiben also weniger gut haften, als Content, der aufzeigt, warum gewisse Richtlinien eingehalten werden müssen und wie dies auch auf die Mission des Unternehmens einzahlt.
Mit Geschichten lassen sich zudem komplexe Konzepte erklären oder der Kontext einer Situation besser verstehen. Ein großes Plus für erklärungsbedürftige Themen wie Compliance. Storytelling gibt uns auch das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das größer ist als wir selbst, und motiviert dazu, revisionssicher zu arbeiten.
Storys können darüber hinaus als Lehrmittel eingesetzt werden. Sie helfen dabei, Learnings mit dem gesamten Team zu teilen und so einen gemeinsamen Wissenstand zu erreichen! Compliance-Fails haben so keine Chance, sich im Unternehmen einzuschleichen. Aus ihnen kann gelernt und dieses Wissen effektiv weitergegeben werden.
Geschichten geben uns einen Sinn für die Welt
Wir alle benutzen Erzählungen, um uns einen Reim auf die Welt zu machen. Sie sind ein universelles Mittel zur Vermittlung von Werten und Überzeugungen. Sie helfen uns, die Welt auf eine neue Weise zu sehen. Durch das Erzählen von Geschichten erhalten wir auch einen Einblick in die Haltung anderer Menschen bzw. ganzer Unternehmen. Die Werte einer Organisation sind daher ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells und helfen zu erklären, warum das Unternehmen tut, was es tut. Stimmt dieses Value Set mit dem eigenen überein, kann dies als Compliance-Instrument wirksam genutzt werden. Eine gemeinsame Wertewelt schafft dabei eine emotionale Verbindung zur Marke und entscheidet schlussendlich auch darüber, ob wir gewillt sind, interne Maßnahmen anzunehmen oder eben nicht.
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Konform oder nicht konform – warum ist eigentlich die Frage
Compliance-Verantwortliche sollten sich bei ihrer Arbeit ab und an fragen, warum Menschen eigentlich Regeln befolgen. Denn nur so kann die Motivation, dies auch wirklich zu tun, verstärkt werden. In den wenigstens Fällen – auch wenn es verrückt klingt – werden Richtlinien befolgt, weil Mitarbeitende wissen, dass sie beispielsweise bei einem Verstoß entlassen werden können. Stattdessen hängt die Einhaltung davon ab, wie stark sich Angestellte mit dem eigenen Unternehmen identifizieren. Ist das Zugehörigkeitsgefühl besonders ausgeprägt, befolgen sie die Regeln, auch wenn ihnen niemand über die Schulter schaut – obwohl die Nichteinhaltung folgenlos bliebe. Um dies zu stärken, bedarf es also weitaus mehr, als mit gutem Beispiel voranzugehen oder die Leitlinien zu verschriftlichen: Es gilt, die Mitarbeitenden zum Handeln zu inspirieren, indem man ihnen zeigt, wie eben jene Geschäftspraktiken der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen. Zudem kann dies sogar ein Wettbewerbsvorteil sein, der intern auch deutlich hervorgehoben und kommuniziert werden sollte.
Wie erzählt man eine Compliance-Story?
Jede Geschichte folgt einer narrativen Struktur – eine Compliance-Story bildet da keine Ausnahme!
- Die Hauptfigur sollte in der Welt der Lernenden angesiedelt sein. Um eine Beziehung zur Story aufzubauen, benötigt es zudem eine Hintergrundgeschichte – also zusätzlichen Kontext, ein zu lösendes Problem und einen positiven Ausgang. Ähnlich wie bei einer Testimonial Story aus dem Unternehmen, bekommen die Mitarbeitenden so einen besseren Zugang zum Thema, den neuen Regeln und warum diese wichtig für die Organisation sind.
- Beamtendeutsch mag wirklich niemand! Richtlinien allein sind häufig nicht sofort verständlich. Um sie dem Team zu erklären, gilt es die Compliance-Story nah am gesprochenen Wort zu halten, um so Unklarheiten zu vermeiden. Auch sollte die Geschichte am eigentlichen Arbeitsalltag mit Beispielen im Branchenkontext orientiert sein. So kann der Inhalt von den Lernenden direkt verarbeitet werden.
- Es braucht einen Anfang, eine Mitte, ein Ende… und ein auslösendes Ereignis! Wie in jeder guten Story geht es auch hier in der Regel darum, dass der Held bzw. die Heldin mit einer Herausforderung konfrontiert wird, herausfindet, wie das Problem am besten zu lösen ist, und dann die zur Lösung des Problems erforderlichen Maßnahmen durchführt – und dabei eine bessere Realität schafft. Insbesondere beim Aufbau der Geschichte geht es zudem darum, die gemeinsame Wertewelt in den Mittelpunkt zu stellen. Der Lösungsweg selbst sollte schlussendlich dann so nah wie nur möglich an den Mitarbeitenden orientiert werden.
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Ist das Storytelling direkt, prägnant und ansprechend?
Geschichten sollten so kurz und prägnant wie möglich gehalten werden. So fällt es Zuhörenden leichter, sich an die wichtigsten Punkte zu erinnern. Können Geschichte nicht in ein paar Sätzen erzählt werden, gilt es diese prägnanter zu gestalten. Um zudem sicherzustellen, dass die Story so fesselnd ist, dass einem die Aufmerksamkeit während einer ganzen Präsentation oder eines Gesprächs gewiss ist, sollten diese ansprechend und unterhaltsam aufbereitet sein. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob eben solche Inhalte für die Website, den Blog oder Newsletter genutzt werden. Ein einheitlicher Stil hilft Lesenden schlussendlich die Marke und das, was diese sagen will, besser zu verstehen.
Das große Ganze sehen: Storys als Teil der Unternehmenskultur
Wenn die Einhaltung von Vorschriften Teil einer größeren Geschichte ist, trägt dies zur Verankerung in der Unternehmenskultur bei. Wie das gehen kann? Ganz klar: Unternehmen müssen die Compliance-Richtlinien mit den eigenen Werten verknüpfen und aufzeigen, wie diese in den täglichen Aufgaben der Mitarbeitenden eine Rolle spielen. Storylistening Sessions können hier helfen eine gemeinsame Basis im Team zu finden und zu etablieren.
Dabei ist es wichtig, genau zu überlegen, wie sich die Mitarbeitenden verhalten sollen, anstatt ihnen einfach zu sagen, was sie eben nicht tun sollen. Ein Beispiel hierfür: „Wir wollen nicht nur, dass sich unsere Mitarbeitenden an die Gesetze halten, weil es schlecht für uns aussehen könnte, wenn die Medien herausfinden, dass wir dagegen verstoßen haben – wir wollen, dass sie sich an die Gesetze halten, weil es gut für die Gesellschaft und für das Unternehmen ist, wenn sich alle daranhalten. Wenn es unserer Organisation dadurch gut geht, dann geht es auch allen anderen, die hier arbeiten oder Kund:innen sind, gut.“
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Fazit: Mit einer Compliance-Story die Mitarbeitenden gezielt abholen
Da die Einhaltung von Vorschriften immer wichtiger wird und neue Regularien schnellstmöglich umgesetzt werden wollen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese mithilfe von Erzählungen in der Unternehmenskultur verankert werden. Dabei gilt es, nicht nur die Fakten und Zahlen zu vermitteln, sondern auch aufzuzeigen, wie diese in ein größeres Bild passen. Durch die Einbindung von Compliance-Geschichten in die übrige Unternehmenskommunikation kann Mitarbeitenden so verdeutlicht werden, wie sich die Marke als verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft versteht.
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Wenn euer Wissensdurst damit noch nicht gestillt ist, dann schaut bei unserem Blogbeitrag „Storylistening in Unternehmen: Warum ihr dringend euren Kolleg:innen zuhören solltet“ vorbei.
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25. November 2024