Love is in the Air: Storytelling auf Jobseiten
Wenn ich an die Zeit nach meinem Studium und auf der Suche nach DER passenden Agentur zurückdenke, erinnere ich mich vor allem an Eins: den Charakter von Mashup. Als ich im Vorstellungsgespräch dann nach den für mich spannendsten Referenzen gefragt wurde, war ich fast überfragt. Die transparente Website, die Stellenanzeige auf Augenhöhe und vor allem das Team waren mir vor allem im Kopf geblieben, sodass ich heute nach Praktikum und Traineeship immer noch da bin.
Doch was macht Unternehmen so sympathisch?
Genau wie jedes Unternehmen ein Markenimage hat, zeichnet sich auch eine eigene Employer Brand ab – aktiv gestaltet oder eben nicht. Wer sein Team zu echten Unternehmensanhängern machen und wirklich interessante Bewerber für sich begeistern will, sollte auf schicke Werbeslogans und Models in Hochglanz verzichten. Unternehmen erzählen auf ihren Jobseiten besser von ihrer Geschichte, den Werten, Visionen und den Menschen, die hinter allem stehen. Denn authentische, nahbare und damit auch attraktive Marken werden mit treuen Mitarbeitern und spannenden Bewerbungen belohnt. Die Mittel des Storytelling sind dabei das Werkzeug, die richtigen Geschichten zu finden und glaubwürdig weiterzuerzählen.
Calling all Rebels: bloomon
Die Heldenreise steht symbolisch für die Unternehmensgeschichte. Diese beginnt in der gewohnten Welt, über die sich Kommunikations- und HR-Abteilung auch im Employer-Branding-Prozess bewusst werden müssen. Wer sind wir heute? Wer wollen wir einmal sein? Nicht nur externe Daten und Fakten, wie Marktpotentiale oder Konkurrenz, zählen. Gerade intern gilt es, sich genauer umzuschauen. Gemeinsam formulierte Werte, klare Ziele und langfristige Visionen, die der täglichen Arbeit Sinn geben, schaffen die Basis für einen ganzheitlichen Arbeitgeberauftritt. Work, Play, Balance – Die Werte des Online-Blumenversandhändlers bloomon zum Beispiel ziehen sich von Anfang bis Ende durch die Jobseite. Kombiniert mit Texten, die vom Unternehmensspirit erzählen, und vielen Fotos der Amsterdamer, Pariser und Berliner Mitarbeiter entsteht ein klares Bild, was einen erwartet und was auch von dir selbst erwartet wird.
Der leckerste Job der Stadt: mymuesli
Das Firmenlogo als Tattoo? Was für die Meisten dann doch zu viel des Guten wäre, haben bei mymuesli tatsächlich einige Mitarbeiter gemacht. Auf der Jobseite überzeugt das ehemalige Startup nicht nur mit flachen Hierarchien, Tischkicker und Feierabendbier, sondern lässt Wenke, Anastasia, Tobias und Co. einfach selbst erzählen, was ihren Arbeitsalltag ausmacht. Im „Working at mymuesli“-Video geht es um Teamspirit, Tattoos auf Weihnachtsfeiern, tägliche Herausforderungen, nötige Soft Skills und natürlich um Müsli. Werden die Mitarbeiter zum wahren Helden der Geschichte, sind persönliche und glaubwürdige Einblicke ins Unternehmen garantiert. Wer aus der Masse herausstechen will, listet Anforderungen und Karrieremöglichkeiten nicht einfach nur staubtrocken auf, sondern verpackt sie in spannenden, komischen, echten und vor allem emotionalen Geschichten.
This is how we rock: Spotify
„It doesn’t matter who you are, where you come from, what you look like, or what music you love. We depend on our diversity for innovation and a good environment for everyone.“ Mit einer Komposition aus Image-Videos, Zitaten aus dem Team und kurzen Mitarbeiterinterviews unter dem Hashtag #SpotifyPeople auf Instagram macht sich Online-Musikstreaming-Plattform Spotify für neue Talente bereit. Während eine Employer Brand natürlich Aufmerksamkeit erregen und nachhaltig Interesse wecken soll, müssen auch die Erwartungen an den Bewerber klar abgesteckt werden. Stellen die Kollegen ihren Job einfach selbst vor, wie im Video bei Spotify, bleiben keine Fragen mehr offen.
Ob Mitarbeiter, Gründer und Manager, Partner oder Kunden – die Employer Brand schreiben alle Gesichter eines Unternehmens. Die Karriereseite auf der eigenen Website ist dabei die Basis der gemeinsamen Dramaturgie aller Kanäle, die die Werte und Visionen widerspiegelt, aber auch Anforderungen klar kommuniziert.
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