Facebook ist zu alt und Snapchat nur für Teenager?
Den Sozialen Medien wird mittlerweile einiges nachgesagt und Privatleute wie Unternehmen nutzen diese Einschätzungen bei der Entscheidung für ihren Onlineauftritt. Doch wie sieht die Zielgruppenverteilung auf Facebook und Co. wirklich aus? Fakt ist: Die Welt ist online. Rund 3,9 Milliarden Menschen weltweit sind regelmäßig im Internet unterwegs. Die meisten davon auf Social Media. Dabei geht es den UserInnen nicht nur um Zwischenmenschliches. Für viele haben sich die Sozialen Medien mittlerweile zu einer der wichtigsten Informationsquellen entwickelt. Um zu wissen, welche Social-Media-Kampagnen zielführend und gewinnbringend sein können, sollten Marketer, Firmen und Kommunikatoren wissen, wo sich ihre Zielgruppe aufhält.
Der blaue Riese: Facebook, THE Social Network
Facebook ist noch immer die bekannteste Social-Media-Plattform. Weltweit nutzen rund 2,5 Milliarden Menschen den Online-Riesen, 32 Millionen davon allein in Deutschland. Die UserInnen zeichnen sich durch eine hohe Interaktion aus: Ganze 60 Prozent rufen Facebook bis zu acht mal täglich auf. Unter den NutzerInnen tummeln sich alle Altersgruppen. Besonderen Zuwachs konnte das Netzwerk in den letzten Jahren jedoch unter UserInnen ab 30 Jahren vermerken. Bei den jüngeren Generationen scheint es dagegen an Bedeutung zu verlieren. Auffällig ist, dass Facebook die größte Nutzung in der Altersgruppe über 60 erreicht. Unternehmen können hier also auch mit einer Generation in Kontakt treten, die ansonsten eher spärlich auf Social Media vertreten ist.
Bilder, Videos und Emotionen: Content auf Instagram
Instagrams Community wächst und wächst. Mittlerweile nutzen weltweit etwa 700 Millionen Menschen die visuelle Plattform. In Deutschland sind es immerhin 15 Millionen NutzerInnen. Inhaltlich geht es hier vor allem um Bilder und Videos. Die Plattform setzt auf Emotionen. Textliche Inhalte sind eher Nebensache. Das kommt besonders bei den 14- bis 29-Jährigen gut an. Unter ihnen nutzen 71 Prozent das Soziale Netzwerk. Die Geschlechterverteilung ist im Gegensatz zu Facebook nicht ganz ausgeglichen. Auf Instagram sind etwas mehr Frauen aktiv als Männer. Zudem entwickelt es sich unter TeenagerInnen zum absoluten Liebling: Bezogen auf die deutschlandweiten NutzerInnen steckt es die große blaue Schwester mittlerweile in die Tasche. Firmen punkten auf Instagram mit qualitativem Foto- und Video-Content. Prädestiniert ist die Plattform natürlich für Lifestyle-Themen. Sie entwickelt sich aber auch immer mehr zu einem Informations- und Vertriebskanal.
Stream on: YouTube ist fast nicht zu toppen
Betrachtet man die reine Nutzerzahl, kann YouTube mit 1,9 Milliarden Facebook noch nicht das Wasser reichen. Allerdings ist die Streaming-Plattform das meist genutzte Soziale Medium. Es kann innerhalb aller Altersgruppen eine 70-prozentige Nutzung verzeichnen. Dabei ist ein Großteil der UserInnen zwischen 16 und 29 Jahren alt. Die Erwerbstätigen unter ihnen können sich über ein mittleres bis hohes Einkommen freuen. Ads sind auf diesem Sozialen Medium besonders lohnenswert. Zudem wird ein breites Spektrum an Interessensgebieten abgedeckt, wodurch auch nischigere Themen platziert werden können.
Netzwerken auf LinkedIn: Back to Business
LinkedIn ist besonders im B2B-Bereich beliebt. Weltweit kann das Netzwerk bereits 610 Millionen NutzerInnen verzeichnen, davon 12 Millionen in Deutschland. Der Fokus liegt hier ganz klar auf dem Employer Branding sowie dem Finden neuer MitarbeiterInnen oder ArbeitgeberInnen. Genau dort liegt auch das größte Potenzial für Unternehmen. Mit einem professionellen Auftritt können neue Mitarbeitende gefunden, Kunden gebunden und Geschäftsbeziehungen gepflegt werden. Die Mitglieder des Netzwerks sind in der Regel auch auf anderen Sozialen Netzwerken aktiv und gehören einer älteren Generation an. Das verwundert nicht weiter, steht doch Business hier im Mittelpunkt. 40 Prozent der UserInnen sind 35 bis 49 Jahre alt, 42 Prozent sind sogar über 50. Was zudem auffällt, ist, dass Frauen leicht unterrepräsentiert sind und junge Menschen nicht viel mit der Plattform anfangen können. Wer eine jüngere Zielgruppe ansprechen möchte, wählt also lieber einen anderen der zahlreichen Kanäle.
It’s a man’s world: Twitter ist älter und männlich
Der Kurznachrichtendienst Twitter ist, trotz der hohen Präsenz in den Medien, nicht besonders populär. Weltweit nutzen zwar 330 Millionen NutzerInnen die Plattform, in Deutschland sind es immerhin 12 Millionen. Doch in allen Altersgruppen liegt die Nutzungsrate gerade einmal bei ca. 30 Prozent. Hauptsächlich sind hier Männer zwischen 25 und 44 unterwegs, bei Frauen und unter jüngeren Usern ist die Plattform dagegen recht unbeliebt. Unter Fachleuten dient das Medium insbesondere zum Austausch über bestimmte Themengebiete. Privatleute nutzen es vor allem für Sport-Ticker oder als Informationsquelle. Unternehmen können gerade die Hashtags nutzen, um ihre Zielgruppe zu finden, an Diskussionen teilzunehmen und sich zu aktuellen Branchenthemen auszutauschen.
Nicht nur für Teenies: Snapchat als Imagepflege
Das jüngste Soziale Netzwerk in unserer Liste wächst seit der Gründung 2011 stetig. 218 Millionen UserInnen schicken mittlerweile Videos über die Plattform, darunter 11 Millionen in Deutschland. Es wird kaum überraschen, dass sich hier hauptsächlich junge Mitglieder tummeln. Besonders die Gen Z ist stark vertreten. Ganze 51 Prozent der Nutzerschaft sind zwischen 16 und 26 Jahre alt, 32 Prozent zwischen 25 und 34. Unternehmen können dieses Netzwerk vor allem dafür nutzen nahbar zu wirken und mit lustigen und authentischen Videos bei der jüngeren Generation zu punkten. Dies hat positive Auswirkungen auf das Image und kann sich auch bei der wachsenden Anzahl an älteren UserInnen bezahlt machen.
Fazit: Es darf ein bisschen mehr sein
Viele der sozialen Medien sind bereits in der breiten Masse angekommen. Allen voran Facebook und YouTube. Hier können Unternehmen verschiedene Altersklassen und Zielgruppen ansprechen. Allerdings ist auf diesen Plattformen auch die Konkurrenz besonders groß. Für geschäftliche Angelegenheiten eignet sich LinkedIn offensichtlich am besten. Snapchat spricht insbesondere junge Zielgruppen an, Twitter dagegen ältere und eher männliche. Generell sollten Firmen für einen professionellen Onlineauftritt jedoch auf verschiedenen Plattformen aktiv sein, um so nicht nur sichtbar zu sein, sondern auch auf aktuelle Trends reagieren zu können und die Bindung zu Kunden und solchen, die es werden sollen, zu festigen. Das Wissen über die unterschiedlichen Zielgruppen, die in den Sozialen Netzwerken vertreten sind, hilft dabei ungemein bei der Planung von Kampagnen und der Wahl des eigenen Haupt-Mediums.
Mehr Themen rund um Social Media findet ihr auf unserem Blog! Lest beispielsweise hier, was es mit dem Erfolg von und der Kritik an TikTok auf sich hat.
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25. November 2024